Bibliotheksservice-Zentrum (BSZ) Baden-Württemberg // Südwestdeutscher Bibliotheksverbund
Rezension aus:
Informationsmittel für Bibliotheken (IFB) 9(2001) 2
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Die Kreisleiter der NSDAP in den Gauen Köln-Aachen,


01-2-473
Die Kreisleiter der NSDAP in den Gauen Köln-Aachen, Düsseldorf und Essen / bearb. von Peter Klefisch. - Düsseldorf : Nordrhein-Westfälisches Hauptstaatsarchiv, 2000. - 264 S. : Ill. ; 24 cm. - (Veröffentlichungen der staatlichen Archive des Landes Nordrhein-Westfalen : Reihe C, Quellen und Forschungen ; 45). - ISBN 3-9805419-2-4 : DM 29.90. - (Nordhrein-Westfälisches Hauptstaatsarchiv, Mauerstr. 55, 40476 Düsseldorf, FAX 0211/9449-7002, E-Post: poststelle@hsa.nrw.de)
[6521]

Während die Gauleiter der NSDAP in Einzel- und Sammelbiographien[1] schon seit längerem - wenn auch bei weitem nicht vollständig - untersucht sind, gilt das in wesentlich geringerem Maße für die Kreisleiter. "Der Kreisleiter ..., die sog. 2. Garnitur in der Hierarchie der politischen Leiter nach den Gauleitern, besaß als verlängerter Arm der Gauleitung und regionales Führungsinstrument der Partei eine Schlüsselposition bei der Durchsetzung der nationalsozialistischen Machtpolitik bis in den letzten Winkel des Reiches" (Einführung, S. 1). Da es sich für diese zahlenmäßig nicht kleine Gruppe nicht lohnt, sie in Sammelbiographien darzustellen, ist ihre Erfassung in regionalen prosopographischen Verzeichnissen sicherlich die geeignete Methode. Diese wählt der Verfasser der vorliegenden Untersuchung für die im Titel genannten Gaue d.h. für das nördliche Rheinland, und stützt sich dabei primär auf Archivalien (insbesondere die Entnazifizierungsakten i.w.S.) aber auch auf Auskünfte von Nachkommen, ja selbst auf die von zwei der drei überlebenden Kreisleiter. Die biographischen Angaben zu den 105 (S. 15; auf S. 2 wird deren Zahl mit 104 angegeben) Kreisleitern in tabellarischer Form (S. 78 - 240) sind in die folgenden Rubriken gegliedert: Artikelkopf z.T. mit Photo (Name, Kreis; Geburts- und Todesort und -datum; Ehestand und Zahl der Kinder; Konfession, Jahr des Kirchenaustritts und Angabe aus den Entnazifizierungsakten: meist "gottgläubig"); die Angaben in den folgenden Rubriken sind chronologisch geordnet: Ausbildung/Berufliche Tätigkeit; Politische Tätigkeit; Mitgliedschaften; Auszeichnungen; Internierung/Spruchgericht; Entnazifizierung; Quellen, Literatur, Bildquellen.

Die Einleitung behandelt in drei Teilen: 1. Bildung der NSDAP-Kreise, Berufung und Ernennung sowie Aufgaben der Kreisleiter; 2. Auswertung der Lebensläufe unter den Aspekten, nach denen die Viten gegliedert sind; 3. Daten und Fakten (z.T. tabellarisch) zu den drei Gauen. - Vergleichbare prosopographische Verzeichnisse der Kreisleiter der anderen Landesteile des heutigen Landes Nordrhein-Westfalen[2] wären ebenso erwünscht, wie die für andere deutsche Länder.

Klaus Schreiber


[1]
Die Führer der Provinz : NS-Biographien aus Baden und Württemberg / hrsg. von Michael Kißener ; Joachim Scholtyseck. - Konstanz : UVK, Universitätsverlag Konstanz, 1997. - 875 S. : Ill. ; 24 cm. - (Karlsruher Beiträge zur Geschichte des Nationalsozialismus ; 2). - ISBN 3-87940-566-2 : DM 98.00 [4284]. - Rez.: IFB 99-B09-448. (zurück)
[2]
Ein entsprechendes Verzeichnis für das nördliche Westfalen von einem anderen Autor ist in Arbeit (S. 1, Anm. 4). (zurück)

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