Bibliotheksservice-Zentrum (BSZ) Baden-Württemberg // Südwestdeutscher Bibliotheksverbund
Rezension aus: Informationsmittel für Bibliotheken (IFB) 9(2001) 2
[ Bestand in K10plus ]
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Biographisches Handbuch der Reichsrätekongresse 1918/19
- 01-2-427
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Biographisches Handbuch der Reichsrätekongresse 1918/19 /
bearb. von Sabine Roß. - Düsseldorf : Droste, 2000. - 295
S. : Ill. ; 25 cm. - (Handbücher zur Geschichte des
Parlamentarismus und der politischen Parteien ; 11).
- ISBN 3-7700-5231-5 : DM 98.00
- [6159]
Der biographische Teil der ursprünglich 1997 an der Technischen
Universität Berlin entstandenen Dissertation wird hier in
überarbeiteter Fassung in der bekannten Reihe der Handbücher zur
Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien, aus der
schon mehrere Titel in IFB besprochen wurden,[1] in überarbeiteter und
ergänzter Fassung vorgelegt, und dem Charakter der anderen kollektiven
Parlamentarier-Biographien dieser Reihe folgt auch die vorliegende
Publikation. Die lange Einleitung (S. 11 - 24) gliedert sich in: 1.
den Gegenstand, d.h. den in der Novemberrevolution auf Grund eines
Vollzugsbeschlusses der Berliner Arbeiter- und Soldatenräte vom
16.11.1918 einberufenen erste Reichsrätekongreß, der eine neue
Verfassung ausarbeiten sollte und der vom 16.-20.12.1918 tagte sowie
den zweiten, vom 8.-14.4.1919 tagenden zweiten Reichsrätekongreß, der
einen dann nicht verwirklichten Plan für ein umfassendes
wirtschaftliches Rätesystem verabschiedete; 2. Quellen und Methoden,
3. Die Entstehung des Kollektivs, sowie, besonders ausführlich, 4. die
zusammenfassende Auswertung der Biographien des Kollektivs unter
verschiedenen Aspekten. Der biographische Hauptteil (S. 95 - 252)
enthält 3730 durchnumerierte Kurzbiographien, die je nach Quellenlage
von wenigen Zeilen bis zu einer halben Seite reichen. Artikelkopf mit
Name, Geburts- und Todesdatum und -ort (letztere fehlen häufig);
ferner, falls zu ermitteln: Beruf des Vaters, Religionszugehörigkeit,
Schulbildung und erlernter Beruf, Partei- und Gewerkschaftseintritt,
Berufslaufbahn; Angaben zu den Rätekongressen (Fraktionszugehörigkeit,
Wahl- und Wohnbezirk, Selbstauskünfte zur beruflichen Tätigkeit,
ausgeübte Funktionen); Rednerbeiträge; Quellen. Der Anhang (S. 253
- 272) enthält ausführliche Literaturangaben sowie das Verzeichnis der
abgekürzt zitierten Literatur. Das Systematische Register schlüsselt
die Biographien (unter Zitierung der laufenden Nummer) nach folgenden
Sachverhalten auf: 1. Fraktionszugehörigkeit; 2. Funktionen; 3.
Redner; 4. Frauen (nur zwei); 5. Zentralratsmitglieder; 6. Politische
Ämter und Funktionen (vor 1918/19 und danach); 7. Wahlbezirke; 8.
Wohnregionen; 9. Alphabetische Liste der Delegierten mit
Parteizugehörigkeit.[2] - Es ist zu erwarten, daß die vorliegende
Publikation die Forschung über die bisher in der Geschichtsschreibung
nur wenig beachteten Reichsrätekongresse auf eine neue, gesichertere
Basis stellt, ermöglicht sie doch allein schon mit dem Register der
Fraktionszugehörigkeit den gesicherten Nachweis dafür, "daß die Räte
mehrheitlich von Mehrheitssozialdemokraten (MSPD) besetzt und
dominiert wurden" (S. 12).
Klaus Schreiber
- [1]
- Zuletzt: IFB 99-B09-399 - 400, -476, -579.
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- [2]
- Warum dieses Register als erster Unterpunkt unter der Überschrift
Konkordanz steht und weitere Unterpunkte nicht vorkommen, ist nicht
ersichtlich.
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