Bibliotheksservice-Zentrum (BSZ) Baden-Württemberg // Südwestdeutscher Bibliotheksverbund
Rezension aus: Informationsmittel für Bibliotheken (IFB) 9(2001) 2
[ Bestand in K10plus ]
[ Bestand in K10plus ]
[ Bestand in K10plus ]
[ Bestand in K10plus ]

Karl May und die Musik

01-2-352
Karl May und die Musik / von Hartmut Kühne und Christoph F. Lorenz. - 1. - 5. Tsd. - Bamberg ; Radebeul : Karl-May-Verlag, 1999. - 463 S. : Ill., Notenbeisp. ; 18 cm + 1 CD. - (Sonderband zu den gesammelten Werken Karl May's). - ISBN 3-7802-0154-2 : DM 79.00
[6503]
Obwohl das lange Einleitungskapitel Karl Mays musikalisches Leben und Streben so anhebt, als sei er eine Doppelbegabung und ein verhinderter Musiker gewesen, wird die Sache am Schluß auf den Punkt gebracht: "Mays musikalische Fähigkeiten befanden sich auf der Höhe eines Lehrerorganisten mit der sogenannten C-Prüfung. Seine Kompositionen verraten allesamt die Herkunft vom volksliedhaften Satz eines Friedrich Silcher ... So gesehen ist Karl May in diesem Bereich der Musik unbedingt auf der Höhe seiner Zeit ..." (S. 63). Ob es, um zu dieser Erkenntnis zu gelangen, über 60 Seiten Text und 181 Fußnoten bedarf, bleibe dahingestellt. Es folgen: ein Notenteil mit 17 Kompositionen von Karl May: "Sämtliche Klavierauszüge sind nicht original, sondern vom Herausgeber Hartmut Kühne als Lese- und Spielhilfe angeboten" (S. 73); ein (thematisches) Verzeichnis der Kompositionen von Marl May; ein Beitrag über Karl Mays "Die Pantoffelmühle"; der nächste - lange - Beitrag behandelt Musik um, für und an Karl May (S. 243 - 449) mit vielen Noten (insbesondere den zahlreichen Vertonungen des Ave-Maria-Textes von Karl May) und Abbildungen; die Phono-Industrie hat sich erst spät für Karl May interessiert: die erste Platte der Auswahl-Diskographie (S. 450 - 459) stammt von 1972; immerhin war sich auch Helmuth Rilling mit der Gächinger Kantorei 1979 nicht zu schade, zwei Lieder des Komponisten Karl May auf Platte zu bannen; weitere Rubriken betreffen u.a. Filmmusik-Aufnahmen sowie Gesangsaufnahmen von Karl-May-Filmschauspielern (hier tat sich vor allem Pierre Brice hervor), bis hin zu Verschiedenes, eine Rubrik, in der bereits die Erwähnung etwa von 'Winnetou' (Caterina Valente: Hoggy Doggy City, 1961) zur Aufnahme genügt: hier bewährt sich der wahre Karl-May-Sammler. Alle, die keine dieser Aufnahmen kennen, aber unbedingt wissen wollen, wie Karl Mays Kompositionen, Karl-May-Vertonungen oder musikalische Hommagen an Karl May klingen, können dieses Erlebnis auf der beigelegten CD mit ihren 17 Stücken genießen: Der Singkreis Gartenstadt ("25 Sängerfreunde von Hartmut Kühne ... [ein] Laienchor, dessen Art und Klangfarbe den schlichten Kompositionen Karl Mays nahe kommen") interpretiert Mays Ave Maria und andere Preziosen; Abschluß und Höhepunkt sind jedoch die Erinnerungen an Karl May (Musik, Text und Interpretation von Bob Whitney).

Klaus Schreiber

Zurück an den Bildanfang