Innerhalb dieses Bestandes
machen Musiknoten (Drucke und einige Handschriften) nur einen kleinen
Teil aus, so daß der genannte Artikel im Handbuch ... darüber kein
Wort verliert. Die Musiksammlung umfaßt hauptsächlich solistische
Literatur, kaum Kammermusik und praktisch keine größeren Besetzungen,
bis ca. 1850 besonders Klaviermusik, einige Duette für verschiedene
Besetzungen mit den beteiligten Instrumente Klavier, Violine, Gitarre,
Flöte sowie Lieder, Arien, Opern-Klavierauszüge, Gesangsschulen, ab
ca. 1850 besonders Klaviermusik, Lied sowie Kammermusik, Musik für
Violine, Orgel und Harmonium. Claudia Döbert vermutet, es handle sich
dabei um Gebrauchsmusik für den weiblichen Teil der Familie. Insgesamt
kann die Sammlung auf Grund ihrer Zusammensetzung - sowohl große
Meister als auch zahlreiche zeitgenössische unbekannte Komponisten,
Tänze, Originalliteratur, darunter einige bedeutende Erstausgaben, und
Bearbeitungen - womöglich einen repräsentativen Überblick über die
Hausmusik der damaligen Zeit geben.
Der vorliegende Katalog verzeichnet die Instrumentalmusikdrucke bis
ca. 1850, ohne die Vokalmusikdrucke aus dieser Zeit sowie spätere,
etwa zwei Drittel des Gesamtbestandes bildende Musikdrucke, ohne
jedoch diese Beschränkung zu begründen. Im Alphabet der Komponisten
sind insgesamt 372 durchnumerierte Titel aufgeführt, wobei es sich lt.
der Bearbeiterin bei ungefähr einem Drittel der Werke um Bearbeitungen
handelt. Die Werke eines Komponisten sind nach Besetzung, innerhalb
alphabetisch angeordnet, was bei Komponisten mit mehreren Einträgen
nicht ganz übersichtlich ist, weil die Besetzung erst aus der
Katalogaufnahme hervorgeht. Die Beschreibungen setzen sich zusammen
aus einer exakten Wiedergabe des Titelblattes und aus diversen
weiteren, durch eine Leerzeile und Kursivdruck abgesetzten Angaben wie
Seitenzahl, Format, Bindeart, Druckplatten-Nummer, das zumeist anhand
dieser Nummer über den Deutsch[3] ermittelte Erscheinungsjahr,
Wiedergabe handschriftlicher Vermerke, die auf nicht ganz einem
Viertel der Titelblätter des gesamten Bestandes vorkommende und
deshalb innerhalb der Instrumentaldrucke bis ca. 1850 große Lücken
aufweisende Nummer des möglicherweise hauseigenen Kataloges, der von
Döbert nicht eingesehen werden konnte, weil er sich nicht in der
Bibliothek befindet, sondern allenfalls im z.Zt. ihrer Arbeit nicht
zugänglichen Schloßarchiv.
Beigaben: in den Hauptteil eingestreute Titelblattkopien von
Musikdrucken; Konvolutbeschreibungen; Verzeichnis aller aufgeführten
Komponisten und Bearbeiter mit Angabe der Lebens- und Sterbedaten und
-orte und der betreffenden Katalognummer(n); Abkürzungsverzeichnis;
Verzeichnis der benutzten Literatur; im Anhang eine Ahnentafel.
Martina Rommel
- [1]
- Zuletzt: 6. Aufl. 1999. - Rez.: IFB 00-1/4-395.
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- [2]
- Angaben und Zahlen aus dem Artikel Gräflich Solms-Laubach'sche
Bibliothek im Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland.
- Bd. 5 (1992), S. 346 - 353.
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- [3]
- Musikverlags-Nummern : eine Auswahl von 40 datierten Listen ; 1710
- 1900 / von Otto Erich Deutsch. - 2., verb. und 1. dt. Ausg. - Berlin
: Merseburger, 1961. - 32 S. - (Edition Merseburger ; 1440)
- Einheitssacht.: Music publishers' numbers <dt.>.
- Bei dieser relativ einfachen, häufig in Bibliotheken eingesetzten
Methode der Datierung lassen sich Titelauflagen, das sind mit
derselben Druckplatte hergestellte spätere Abzüge, nicht bestimmen.
Ist dagegen wie beispielsweise bei der Preisbestimmung durch Antiquare
von Bedeutung, ob eine Erstausgabe oder eine spätere Ausgabe vorliegt,
müssen meistens zusätzlich andere Kriterien für die Datierung
herangezogen werden.
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