Bibliotheksservice-Zentrum (BSZ) Baden-Württemberg // Südwestdeutscher Bibliotheksverbund
Rezension aus:
Informationsmittel für Bibliotheken (IFB) 9(2001) 2
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Lexikon Literaturverfilmungen


01-2-336
Lexikon Literaturverfilmungen : Verzeichnis deutschsprachiger Filme 1945 - 2000 / zsgest. von Klaus M. Schmidt und Ingrid Schmidt. - 2., erw. und aktualisierte Aufl. - Stuttgart ; Weimar : Metzler, 2001. - XIII, 650 S. ; 24 cm. - ISBN 3-476-01801-6 : DM 128.00
[6374]

Die 1. Ausg. dieses Titels erschien 1995 und ist damals im Rahmen einer Sammelbesprechung von 13 ähnlichen, zum großen Teil internationalen Filmverzeichnissen in IFB vorgestellt worden.[1] Eine Erwähnung der Neuauflage lohnt wegen der erheblichen Überarbeitung und Aktualisierung, trotz der beibehaltenen Aufbereitung des Materials, die nach wie vor einige Fragen offen läßt. Waren 1995 3834 Verfilmungen von etwa 3500 literarischen Vorlagen aufgenommen worden, so sind es für den um 10 Jahre verlängerten Berichtszeitraum jetzt 5265 Filmtitel und 4526 Vorlagen. Diese um mehr als ein Drittel erhöhten Zahlen beruhen aber gar nicht so sehr auf der Erweiterung des Berichtsraums, sondern auf Nachträgen in allen Berichtsjahrzehnten. Allerdings fällt auf, daß für die 80er Jahre die Filmzahl von 720 auf 1152 um mehr als die Hälfte der Ausgangszahl angestiegen ist. Diese Tatsache wirft ein zweifelhaftes Licht auf die Ziffer von nur 598 Filmen für die 90er Jahre, d.h. die Zahl der Literaturverfilmungen soll den Angaben nach um die Hälfte gegenüber den 80ern gesunken sein, ganz zu schweigen von der angegeben Zahl für das erste Halbjahr 2000. Freuen wir uns über die erhebliche Erweiterung der älteren Nachweise, die sicher noch weiter zu vermehren wären, wenn man als Indiz annehmen will, daß von den von Birgit Gottschalk in ihrer sehr kritischen Rezension[2] beispielhaft vermißten neun Filmen nur sechs in der Neuausgabe zu finden sind. Freuen wir uns auch über die neue alphabetische Ordnung der Film- und Buchtitel, die jetzt die bestimmten und unbestimmten Artikel am Anfang des Titels unbeachtet läßt, freuen wir uns insgesamt darüber, daß die Sortierung nach der zeitlichen Folge der Verfilmungen im Kapitel Autoren und Autorinnen überprüft und um viele Fehler bereinigt worden ist. Es bleibt aber zu bemängeln, daß das in vier Sortierungen (d.i. nach Autoren und Autorinnen, nach Buchtiteln, nach Filmtiteln und nach Regisseuren und Regisseurinnen) angebotene Material nur im ersten Kapitel vollständig mit allen erhobenen Kategorien veröffentlicht wird (d.i. Verfasser mit Herkunftsland und Lebensdaten; Buchtitel mit Erscheinungsjahr; literarisches Genre; Regisseur; Drehbuchautor; Filmtitel mit Erscheinungsjahr; bei Kinofilmen Produktionsfirma; bei Fernsehproduktionen Sendeanstalt; - alles soweit ermittelt und mit einigen Spezifizierungen). Die übrigen Sortierungen müssen mit unterschiedlichen Auszügen vorlieb nehmen, so daß von ihnen ausgehend immer mehrfach nachgeblättert werden muß: warum werden sie nicht gleich als platzsparende Register angeboten? Die selbstherrliche, reduzierende Normierung der Genres der Vorlagen durch die beiden Bearbeiter, die ohne Zwang hier Informationen verschüttet haben, war wohl nicht mehr rückgängig zu machen. Die Erweiterung um einige "Literarisierungen" von Filmen und um einige nicht-deutschsprachige Verfilmungen von Werken bekannter Autoren fördert nicht unbedingt die Exaktheit der Materialbegrenzung. - Das Fazit von 1995 bleibt: Für den Teilbereich der deutschsprachigen Filmproduktionen liegt mit diesem Buch zweifellos die umfangreichste und (bis auf die fehlenden Darsteller und Rollen) auch ausführlichste lexikalische Information vor. Weitere Informationen können aber für deutsche Nachkriegsfilme relativ leicht aus anderen Nachschlagewerken ergänzt werden, so daß in den genannten räumlichen und zeitlichen Grenzen gute und für ihren Zweck ausreichende Informationen angeboten werden.

Wilbert Ubbens


[1]
IFB 95-3-416 - 248, resp. 421). (zurück)
[2]
Medien-Journal. - 1995.3, S. 60 - 62. (zurück)

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