Bibliotheksservice-Zentrum (BSZ) Baden-Württemberg // Südwestdeutscher Bibliotheksverbund
Rezension aus:
Informationsmittel für Bibliotheken (IFB) 9(2001) 2
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Philosophen des Altertums


01-2-266
Philosophen des Altertums : eine Einführung / hrsg. von Michael Erler und Andreas Graeser. - Darmstadt : Primus-Verlag. - 23 cm
[6283]
Von der Frühzeit bis zur Klassik. - 2000. - VIII, 223 S. - ISBN 3-89678-177-4 : DM 58.00, DM 98.00 (mit Bd. 2)
Vom Hellenismus bis zur Spätantike. - 2000. - 234 S. - ISBN 3-89678-178-2 : DM 58.00, DM 98.00 (mit Bd. 1)

Bereits anläßlich der Komplexrezension der sechs Bände für das Mittelalter, die Renaissance und das 17. bis 20. Jahrhundert in IFB 00-1/4-110 - 116 wurde die Ankündigung des Verlags[1] zitiert, diese ungezählte Reihe von Philosophenporträts um einen Doppelband für die Antike zu komplettieren. Die beiden hier nachträglich angezeigten Bände enthalten 13 bzw. 12 Beiträge und umspannen die Zeit von der mythischen Gestalt des Orpheus bis zu Boethius im 5. nachchristlichen Jahrhundert. Während einige der anderen Bände dieser Reihe teilweise auf Ringvorlesungen an deutschen Universitäten beruhten, wurden die Beiträge über die antiken Philosophen eigens für diese Bände verfaßt, überwiegend von Professoren deutscher und Schweizer Universitäten (dazu kommen im zweiten Band vier Fachvertreter aus Frankreich, Italien, Österreich und den Niederlanden). Die im Vorwort zum ersten Band geäußerte Absicht, "wo immer nötig auch an den Festen etablierter Kanonik (zu) rütteln" betrifft sowohl die Auswahl der behandelten Philosophen als auch den Versuch, "nach Möglichkeit andere Autoren und Meinungen in den Blick zu rücken", unterliegt doch gerade im Hinblick auf die Philosophie der Antike "die Vorstellung, das was wichtig ist und was nicht, ... z.T. erheblichen Schwankungen". Damit ist auch zu erklären, daß den Beiträgern weitgehend freie Hand gelassen wurde, was sich - ganz äußerlich - schon an der Art ablesen läßt, wie sie mit der Menge und der Präsentation der Quellen und der Literatur verfahren: wenig Sekundärliteratur in Fußnoten und ganz ohne Bibliographie am Schluß (bei Heraklit oder Theophrast), meist knappe Auswahlbibliographien der Texte (extrem summarisch bei Aristoteles), aber auch reiche Literaturangaben in Fußnoten (bei Orpheus) oder (zusätzlich) relativ umfängliche, gegliederte Auswahlbibliographien der Werke und der Sekundärliteratur (bei Epikur oder Plutarch). Auch wenn in diesen Porträts, die sich ja nicht als Biobibliographien verstehen, den bibliographischen Angaben ausnahmslos dienende Funktion zukommt, so hätte man zumindest grundsätzlich Hinweise auf die einschlägigen Beiträge in den neubearbeiteten Bänden von Ueberwegs Grundriss der Geschichte der Philosophie erwartet.[2] Wie bei den anderen Bänden dieser Reihe handelt es sich nicht um Nachschlagewerke, sondern um Einführungen in die Philosophie der jeweiligen Epoche an Hand ihrer herausragenden Vertreter.[3] Somit ergänzen diese Porträts vorzüglich die - zwangsweise viel knapperen Artikel - in den gängigen Philosophen-Lexika.

Klaus Schreiber


[1]
Für Mitglieder der Wissenschaftlichen Buchgesellschaft Darmstadt zum Preis von je DM 45.00 (Best.-Nr. B 14490-2 und B 14491-0) bzw. zum Kombinationspreis von DM 78.00 (Best.-Nr. B 14948-3). (zurück)
[2]
Zu den bisher erschienenen Bänden in der ersten Abteilung vgl. Grundriss der Geschichte der Philosophie. Die Philosophie der Antike / begr. von Friedrich Ueberweg. - Völlig neubearb. Ausg. - Basel : Schwabe. - 25 cm [0106]. - Bd. 2,1. Sophistik, Sokrates, Sokratik, Mathematik, Medizin / von Klaus Döring ... Hrsg. von Hellmut Flashar. - 1998. - XIV, 540 S. - ISBN 3-7965-1036-1 : SFr. 130.00, DM 156.00. - Rez.: IFB 00-1/4-095. - Bd. 3. Ältere Akademie, Aristoteles, Peripatos / hrsg. von Hellmut Flashar. - 1983. - XXII, 645 S. - ISBN 3-7965-0810-3 : SFr. 136.00, DM 148.00. - Rez.: ABUN in ZfBB 32 (1985),2, S. 188 - 189. - Bd. 4. Die hellenistische Philosophie / von Michael Erler ... Hrsg. von Hellmut Flashar. - 1994. - Halbbd. 1 - 2. - XXVI, 1272 S. - ISBN 3-7965-0930-4 : SFr. 290.00, DM 348.00. - Rez.: IFB 98-1/2-071.
Diese Hinweise fehlen bei Sokrates (Ueberweg, Bd. 2,1, S. 139 - 181) im ersten und bei Chrysipp (Ueberweg, Bd. 4,2, S. 584 - 625) im zweiten Band). (zurück)
[3]
Da die Zielgruppe dieser Bände sicherlich nicht bei denjenigen zu suchen ist, die mit der Textproduktion und -rezeption Schwierigkeiten haben und die ihre Hoffnung auf die neue Rechtschreibung setzen, hätte der Verlag sich diese Neuerung ruhig sparen können. So ärgert man sich nur über Trennungen wie Ana-xagoras oder aris-totelischen (Bd. 1, S. VII bzw. 165). (zurück)

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