Obwohl der hier anzuzeigende Band bereits für November 2000 angekündigt war, erschien er tatsächlich erst im Juli 2001 beim Verlag Sachsenbuch und nicht etwa im Verlag Peters und der folgende, die Vorbemerkungen abschließende Hinweis könnte sogar den Eindruck erwecken, als distanziere sich der Verlag von dem Werk, dessen Verfasser immerhin Verlagsdirektor bei VEB Edition Peters Musikverlag Leipzig war und auch heute noch Geschäftsführer der Leipziger Niederlassung ist: "Der Musikverlag C. F. Peters ... legt Wert auf die Feststellung, daß diese Veröffentlichung nicht im Auftrag und unter Einbeziehung des Verlages C. F. Peters entstanden ist. Sämtliche Darstellungen geben ausschließlich die persönliche Auffassung des Autors wieder".
Das Werk bietet in seinen chronologisch geordneten Beiträgen die Geschichte des Verlages von seiner Gründung bis zur Gegenwart, wobei den Perioden 19. Jahrhundert, 1900 - 1933, 1933 - 1946 mit jeweils rund 70 Seiten etwa gleichviel Platz eingeräumt wird, während der letzten Epoche, der Zeit von 1945 bis heute, insbesondere den Abschnitten über den volkseigenen Verlag mit 100 Seiten mehr Raum zugestanden wird. Dargestellt wird nicht nur die Verlagsgeschichte im engeren Sinne, sondern auch das mit den Personen der Inhaber verbundene gesellschaftliche Wirken. Gleichzeitig will der Band dazu anregen, weitere Aspekte der Verlagsgeschichte zu erforschen; einige bereits erschienene oder im Entstehen begriffene Arbeiten sind in den Vorbemerkungen (S. 13) erwähnt, so auch das unten genannte Werk von Lawford-Hinrichsen.
Anhang: 1. Die Peters-Häuser (S. 314 - 316) nennt in chronologischer
Folge die Verlagsgebäude mit ihren Adressen,[2] gelegentlich mit dem
Hinweis auf die entsprechenden Abschnitte der Darstellung, jedoch
sonst ohne nähere Angaben; 2. Die Firmen in Übersicht (S. 316 - 317):
chronologische Liste der Firmennamen und ihrer Rechtsform sowie der
integrierten, aber rechtlich selbständigen Firmen; 3. von besonderem
Interesse ist die knappe Übersicht über das im Sächsischen
Staatsarchiv Leipzig verwahrte Verlagsarchiv, das den Krieg und die
Wiedervereinigung unbeschadet überstanden hat (S. 317 - 321), sowie
über die in der Musikbibliothek der Leipziger Städtischen
Bibliotheken[3] aufbewahrte Musikbibliothek Peters mit über 10.000
Bänden, 8500 Musikalien, 2600 Textbüchern, fast 300 Handschriften und
1500 Musikerporträts (s. 321 - 322). Der Band endet mit einer
Auswahlbibliographie (S. 323 - 332) von Publikationen mit Bezug zur
Verlagsgeschichte bzw. von Peters-Mitarbeitern. Da Quellen "einer
Chronik entsprechend" (S. 15) an den betreffenden Textstellen
angegeben werden, fehlt bedauerlicherweise ein Quellenverzeichnis. Ein
Register wenigstens der Personen und Orte wäre unerläßlich gewesen.
Irene Lawford-Hinrichsen ist die Tochter des Londoner Firmeninhabers
Max Hinrichsen. Sie widmet ihr Werk den Leipziger Vorfahren Martha und
Henri Hinrichsen[4] - "the grandparents I never knew". Das Geleitwort
schrieb Yehudi Menuhin. Lt. Molkenbur (S. 13) ist eine deutsche
Übersetzung geplant. Ausführlich wird die Verlagsgeschichte
dargestellt, allerdings nur bis 1940 und unter besonderer
Berücksichtigung des Schicksals der Familie Hinrichsen, während die
Zeit danach mit Zweitem Weltkrieg bis zum 200jährigen Firmenjubiläum
in ein kurzes Nachwort verbannt wird. Beigaben: 1. Stammbaum der
Familie Hinrichsen; 2. kurze Bemerkung zur Quellenlage; 3.
Bibliographie vermutlich der benutzten Literatur; 4. Register der
Personen und Sachen.
Martina Rommel
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