des besonders interessanten und
dichten Kernbestandes in bisher drei Reihen, nämlich für die schöne
Literatur einerseits und die Sachliteratur andererseits. Bibliotheken,
die diese beiden teuren Mikrofiche-Ausgaben erworben haben, konnten in
ihren OPACs die Einzeltitel jedoch leider bisher nicht nachweisen, da
die Weitergabe der im HBZ vorliegenden Katalogisate über Die Deutsche
Bibliothek (die die Einzeltitel gleichfalls weder in ihrem OPAC
anzeigt noch in der DNB angezeigt hat) an die regionalen Verbünde
bisher leider nicht verwirklicht werden konnte. Ganz unabhängig davon,
daß einer so bedeutenden, geschlossen erhaltenen Privatbibliothek mit
historischen Beständen auch ein gedruckter Katalog angemessen ist, ist
der vorliegende, bereits 1999 erschienene, aber erst im Spätsommer in
der DNB angezeigte Katalog sehr zu begrüßen, ermöglicht er doch den
Bibliotheken, die die Mikrofiche-Editionen besitzen und diese bisher
aus den genannten Gründen nicht katalogisiert haben einen Zugriff
zumindest unter formalen Kriterien.
Der Katalog enthält die nach Autopsie erstellten, RAK-gerechten, für
den Druck durchnumerierten Titelaufnahmen (mit Angabe der Signatur)
des Gesamtbestandes von 35.201 Titeln mit 73.942 Bänden im Alphabet
der Haupteintragungen mit sehr zahlreichen Verweisungen, die anstelle
von Nebeneintragungen auf die Haupteintragung verweisen. Die nicht
wenigen Zeitschriften und Jahrbücher sind mit Einzelbandaufführung
verzeichnet. Der alphabetische Katalog wird durch ein Register aller
Sachtitel (also auch der von Verfasserwerken) erschlossen. So
begrüßenswert dieser gedruckte Katalog auch ist, so sehr vermißt man
eine Erschließung des Bestandes nach sachlichen Gesichtspunkten. Daß
dies keine unbillige Forderung darstellt, kann man schon an der
Historie der Aufstellung und der Ordnung der (gar nicht kleinen Zahl)
älterer, in der Bibliothek erhaltener Kataloge ablesen, bei denen es
primär um die sachliche Ordnung des Bestandes ging (dazu viele
Hinweise in der Einleitung von Rainer Schöwerling, S. V - X). Wie viel
würden bereits Register nach Schriftengattungen bringen: z.B. eine
Zusammenführung der zahlreichen musica practica, der fortlaufenden
Sammelwerke oder der Schriftenreihen. Nicht weniger Übersichten z.B.
über die schöne Literatur nach Originalsprachen und - wegen der hohen
Zahl der Titel - weiter nach Gattungen und innerhalb ggf. in
chronologischen Schichten. Auch ein Register z.B. der Übersetzer
- deren Namen jetzt als Verweisungen über den ganzen Katalog verstreut
sind -, könnte deren seit eh und je unterbewertete Leistung
dokumentieren. Da der Registerteil bisher nur aus einem Band besteht,
der allerdings gezählt ist, wäre sehr zu wünschen, daß sich die
Bearbeiter entschlössen, weitere Registerbände folgen zu lassen.
Klaus Schreiber
- [1]
- Der folgende Beitrag behandelt nicht nur die Erschließung, sondern
knapp auch die Geschichte der Bibliothek: Das 'Projekt Fürstliche
Bibliothek Corvey' : zur Erschließung einer Privatbibliothek durch die
Universität-GH Paderborn / Günter Tiggesbäumker. // In: Einblicke
- Ausblicke : 25 Jahre Universität Paderborn, Gesamthochschule / hrsg.
... von Elisabeth Fisch und Hartmut Vollmer. - [Paderborn] :
[Universität], [1998 ?], S. 132 - 144 : Ill.
(zurück)
- [2]
- Bibliographie: der deutsche Roman 1815 - 1830 : Standortnachweise,
Rezensionen, Forschungsüberblick / Norbert Otto Eke ; Dagmar
Olasz-Eke. - München : Fink, 1994. - 454 S. ; 24 cm. - (Corvey-Studien
zur Literatur- und Kulturgeschichte des 19. Jahrhunderts ; 3). - ISBN
3-7705-2877-8 : DM 148.00 [2262]. - Rez.: IFB 94-3/4-442.
- Die Dramen der Fürstlichen Bibliothek Corvey 1805 - 1832 / Ulrike
Brandt-Schwarze ; Norbert Oellers. - München : Fink, 2000. - 558 S. ;
24 cm. - (Corvey-Studien zur Literatur- und Kulturgeschichte des 19.
Jahrhunderts ; 6). - ISBN 3-7705-3404-2 : DM 180.00 [5856]. - Rez.:
IFB 00-1/4-174.
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- [3]
- Edition Corvey [Mikroform]. - Stuttgart : Belser Wissenschaftlicher
Dienst, [1987 - 1990]. - 28.413 Mikrofiches. - Enthält die schöne
Literatur.
- Fürstliche Bibliothek Corvey [Mikroform] : Sachliteratur. - Hildesheim
[u.a.] : Olms Neue Medien, 1995 - 1998. - 20.169 Mikrofiches + 1
CD-ROM. - Die CD-ROM enthält die Titeldatenbank.
- Anti-napoleonische Pamphlete [Mikroform] : [politische Schriften aus
den Freiheitskriegen 1813 - 1815 ; eine Microfiche-Edition aus der
Fürstlichen Bibliothek Corvey] / Corvey-Institut. [Hrsg. von Rainer
Schöwerling und Hartmut Steinecke]. - Hildesheim : Olms Neue Medien,
1998. - 417 Mikrofiches. - Das sonst nicht aktenkundige
"Corvey-Institut" findet man nur auf den Kopfzeilen der Mikrofiches.
- Seit der Erfindung der Buchdruckerkunst hatten die Verlage über ein
halbes Jahrtausend Zeit, sich auf eindeutige Titelfassungen zu
einigen. Bei den "Neuen Medien" wird es hoffentlich nicht wiederum so
lange dauern, und schon gar nicht bei einem Verlag, der diese
Bezeichnung zu seinem Namen setzt. Kann er erklären, warum er sein
Produkt einmal Anti-Napoleonische Pamphlete (auf der Schachtel für die
Mikrofiches sowie in seinen Prospekten), dagegen weitere Male (auf der
Titelliste und auf der Kopfzeile der Mikrofiches) als
Anti-Napoleonische Schriften benennt?
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