Die Münchener Handschriften wurden zum größten Teil bereits im 19.
Jahrhundert katalogisiert bzw. inventarisiert. Daher ist im Titel des
vorliegenden Bandes von einer Neubeschreibung die Rede. In welchem
Maße die Anforderungen an einen Handschriftenkatalog seit dem Beginn
der wissenschaftlichen Verzeichnung gestiegen sind, macht schon ein
flüchtiger Vergleich mit dem alten Münchener Katalog aus dem Jahr 1873
deutlich.[2] Der Umfang der Beschreibungen hat sich gemessen an der
Seitenzahl von 20 auf 200 verzehnfacht.
Der Aufbau des Katalogs und der Beschreibungen entspricht wie bei
nahezu allen in Deutschland erstellten Handschriftenkatalogen den
Richtlinien der DFG,[3] durch deren finanzielle Unterstützung die
Realisierung der Neubeschreibung der Handschriften und die Drucklegung
des typographisch exzellenten Bandes - wie in den meisten Fällen
- überhaupt erst möglich war. Die kodikologische Beschreibung (in
Petitsatz) enthält alle wünschenswerten Angaben einschließlich der
Angaben zu Einband und Herkunft. Vielfach kann auch das
Abhängigkeitsverhältnis zu anderen Handschriften (Vorlagen oder
Abschriften) diskutiert werden. Die Beschreibung der in den
Handschriften überlieferten Texte umfaßt zumeist die Wiedergabe von
Incipit und Explicit sowie (ebenfalls in Petitsatz) die erforderlichen
Hinweise auf Editionen und Forschungsliteratur. Zahlreiche Hinweise
darauf, daß die Freisinger Handschriften von Editoren für die
Textherstellung in kritischen Ausgaben verwendet wurden,
unterstreichen die Bedeutung dieses Bestandes für die Überlieferung
vornehmlich patristischer und kanonistischer Texte. Wie bei den nach
DFG-Richtlinien erstellten Bänden üblich, wird auch der vorliegende
Katalog durch mehrere detaillierte Register ausgezeichnet
erschlossen.
Es ist zu hoffen, daß die Erschließung der Freisinger
Pergamenthandschriften bald durch einen Folgeband vervollständigt und
die Beschreibung mittelalterlicher Handschriften auch künftig auf so
hohem Niveau wie hier fortgesetzt werden kann.
Christian Heitzmann
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