Nach einem ersten Versuch, das DtGB-Namenverzeichnis in erweiterter
Form auch als CD-ROM zu publizieren, wurde nun eine zweite, besser auf
Windows-Programme zugeschnittene Version hergestellt; allerdings gibt
es andere Publikationen, die technisch weiter fortgeschritten und
schneller sind. Dafür sind die Systemvoraussetzungen relativ
bescheiden: mindestens ein 486-Prozessor, 8 MB Arbeitsspeicher und
Windows 3.1. Bei der Installation, welche zumindest unter Windows 95
problemlos verläuft, werden 4 MB Festplattenspeicher benötigt; sollen
sämtliche Daten gespeichert werden, sind es 90 MB. Etwas peinlich ist
allerdings, daß aufgrund eines Kodierungsfehlers Bd. 200 bei der
Datenerfassung offenbar vergessen wurde, so daß dieses Register auf
einer eigenen Diskette als Ergänzung nachgeliefert werden mußte bzw.
von der Internetseite des Verlags[3] heruntergeladen werden kann. Bei
den Optionen stehen einfache Suchabfragen zur Verfügung, für die stets
ein Name eingegeben werden muß. Hierzu kann man sich auch eines
automatisch erstellten, permanent sichtbaren Index bedienen.
Kombinationen verschiedener Namen sind nicht möglich. Die Suche kann
auf einzelne Bände begrenzt werden. Als Ergebnis erhält man eine
Trefferliste mit Band und Seitenangaben. Die gefundenen Daten können
leicht gedruckt oder kopiert werden. Ihren optimalen Nutzen kann die
CD-ROM dort entfalten, wo auch die Bände des DtGB komplett verfügbar
sind, damit man zu den Individuen gelangt. Eine gute Ergänzung bietet
außerdem die inzwischen begonnene retrospektive Digitalisierung der
frühen, seit langem vergriffenen Bände des DtGB.[4] Nur in wenigen
Fällen liefert die CD-ROM nämlich nähere Informationen über die
einzelne Familie, z.B. über ihren geographischen Schwerpunkt.
Entsprechende Angaben kann man allenfalls indirekt aus den ab Bd. 120
verfügbaren Inhaltsverzeichnissen (mit den Untertiteln) gewinnen,
welche zugleich eine Liste der beim Verlag lieferbaren Bände
darstellen. Wichtige bibliographische Informationen (z.B.
Erscheinungsjahre) fehlen hier. Die ersten 119 Bände (1889 - 1944)
werden nicht beschrieben, und über ihren Inhalt erfahren wir sonst
nichts.
Da familiäre Beziehungen für sozialhistorische und biographische
Forschungen ein unverzichtbares Element darstellen, kann die
vorliegende CD-ROM auch über die Genealogie hinaus Anwendung finden.
Allerdings bleibt zu fragen, ob es effizient ist, ca. 5000 Einträge zu
dem Familiennamen Müller anhand der Einzelbände des DtGB zu prüfen,
wenn diese nicht weiter spezifiziert sind. Die in dem Medium einer
CD-ROM prinzipiell vorhandenen ambitionierten Recherchemöglichkeiten
könnten deutlich besser genutzt werden, z.B. durch Einrichtung
komplexer und kombinierter Suchoptionen. Da die CD-ROM zugleich eine
Werbung für Produkte des Starke-Verlags bildet, könnte ihr Inhalt
- wie partiell bereits realisiert - analog zu anderen Indizes leicht
auch im Internet präsentiert werden, ohne daß dies den Absatz
beeinträchtigen würde. In Zukunft könnte - zumindest fakultativ
- jeder neue Band des DtGB mit einer annotierten CD-ROM geliefert
werden, die mit einer fortgeschritteneren Technik und komfortableren
Recherchefunktionen ausgestattet sein sollte.
Bernhard Ebneth
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