Bibliotheksservice-Zentrum (BSZ) Baden-Württemberg // Südwestdeutscher Bibliotheksverbund
Rezension aus:
Informationsmittel für Bibliotheken (IFB) 9(2001) 1
[ Bestand in K10plus ]

La bibliografia


01-1-004
La bibliografia : un'introduzione / Gianna Del Bono. - 1. ed. - Roma : Carocci, 2000. - 190 S. ; 24 cm. - (Beni culturali ; 22). - ISBN 88-430-1588-5 : Lit. 32.000
[6385]

Wenn diese neue italienische Einführung allein den Begriff "Bibliographie" im Titel führt, so orientiert sie sich letztlich an dem Begriff "bibliographische Nachschlagewerke" im Sinne von Totok/Weitzel, dessen über die eigentlichen Bibliographien und Kataloge hinausreichendes Spektrum hier auf die Enzyklopädien und Biographien (Kapitel 7) nochmals reduziert wird. Die Verfasserin - lange Jahre Bibliothekarin an der Florentiner Nationalbibliothek - faßt ihre Erfahrungen im Umgang mit Bibliographien systematisch zusammen. Auch wenn sie keine Zielgruppe nennt, dürfte sie primär an Studenten der bibliothekarischen Ausbildungseinrichtungen gedacht haben. Dieser klar gegliederte, in die Typologie der hier berücksichtigten Informationsmittel und ihre Bewertung einführende und die wichtigen Titel in annotierten Eintragungen präsentierende Führer[1] ist gründlich gearbeitet, was ja schon eine Auszeichnung ist. Daß er allerdings an der Schwelle zur digitalen Zukunft stehenbleibt, ist denn doch eine gravierende Beeinträchtigung seines Nutzens für den genannten Adressatenkreis. Es mag der Wunsch der Autorin gewesen sein, den klassischen Kanon der Bibliographien und das Wissen darüber, wie man ihnen die gesuchten Informationen entlockt, noch einmal zu dokumentieren, bevor sich dieses Wissen in der neuen digitalen Welt verliert, in der solches vermeintlich nicht mehr erforderlich ist. Hätte die Autorin dieses Problem wenigstens thematisiert, würde man sich leichter mit der Beurteilung ihrer Einführung tun. So ist der Band - für Benutzer außerhalb Italiens - nur von Interesse wegen der ausführlichen und soliden Darstellung der italienischen Bibliographien und Kataloge bzw. derer mit Bezug auf Italien, die zudem durch Zwischenüberschriften (la situazione in Italia) leicht zu orten sind.

Klaus Schreiber


[1]
Die Verfasserin kennt und benutzt natürlich die einschlägigen - auch ausländischen - Quellen, so etwa Cheney in der Ausgabe von 1980 (vgl. die vorstehende Rez. in IFB 01-1-002). Auch die einschlägige Rubrik in der ZfBB ist ihr bekannt und sie zitiert auch das dazugehörige Generalregister; die Existenz von IFB (und schon gar in digitaler Form) ist ihr aber offensichtlich entgangen. - Daß die "Klassiker" wie Malclès oder Schneider (letzterer noch in der alten Auflage, nicht in der Neubearbeitung von 1999) berücksichtigt sind, ist in Anbetracht des weiter unten Gesagten selbstverständlich. (zurück)

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