Auf ein wie damals The nature of reference and information service
überschriebenes erstes, einleitendes Kapitel, folgen weitere acht für
einzelne Typen von Informationsmitteln, von denen zwei gegenüber 1980
neu hinzugekommen sind (3. Indexing and abstracting services durch
Ausgliederung aus Kapitel 2 und - ganz neu - 4. Directories). Die
anderen Kapitel behandeln wie damals: 2. Bibliographien, 5.
Biographien, 6. Wörterbücher, 7. Enzyklopädien, 8. Statistiken und
- typologisch nicht einheitlich - 9. Geographische Informationsmittel
(Karten, Atlanten, Wörterbücher geographischer Namen, Reiseführer).
Die Auswahl der zahlreichen im einzelnen mit Annotationen
vorgestellten Titel von Informationsmitteln (natürlich unter
Berücksichtigung der digitalen, primär solcher auf CD-ROM) orientiert
sich wie damals weitgehend an den Bedürfnissen amerikanischer
Bibliotheken, was ihre Nutzung hierzulande primär auf die Beantwortung
von Fragen reduziert, die sich auf dieses Land beziehen.[3] Von
generellem Interesse - und als primärer Grund, diesen Band auch in
deutschen Bibliotheken anzuschaffen - sind jedoch die einleitenden
Teile (Kapitel 1 insgesamt sowie die zu den einzelnen weiteren Kapitel
bzw. deren Abschnitten) über die Typologie der Informationsmittel und
ihre Nutzung; dazu wird ggf. beschrieben, wie sie entstehen
(ausführlich wiederum für Wörterbücher und Enzyklopädien) und wie man
sie kritisch bewertet; hier kann der Verfasser natürlich auf das
Instrumentarium zurückgreifen, das das einschlägige Komitee der ALA
entwickelt hat (der Teil Criteria for evaluating specific types of
materials ist - in neuester Fassung - wiederum im Anhang abgedruckt).
Diese Handreichungen haben auch im Zeitalter der digitalen
Informationsmittel nichts von ihrem Nutzen eingebüßt und gehören
weiterhin zum Basiswissen von Bibliothekaren und deren Nachwuchs (auch
wenn dieser sich mit dieser Berufsbezeichnung kaum noch identifizieren
mag). Wenn der Rezensent 1981 schrieb, daß ein ähnlich konzipierter
Führer speziell für deutsche Bedürfnisse ein Desiderat sei, so hat
sich daran nichts geändert, nur daß er nicht mehr daran glaubt, daß
die deutsche Zunft dergleichen zustande bringt.
Klaus Schreiber
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