Bibliotheksservice-Zentrum (BSZ) Baden-Württemberg // Südwestdeutscher Bibliotheksverbund
Rezension aus:
Informationsmittel für Bibliotheken (IFB) 8(2000) 1/4
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Das Klavier-Lexikon


00-1/4-294
Das Klavier-Lexikon : Namen und Fabrikate aus dem Klavier-, Orgel- und Harmoniumbau sowie Handel und Service von 1788 - 2000 / Jens-Uwe Witter. - 2. Ausg. - Schillingsfürst : Musik-&-Methodik-Verlag Kircheis, 2000. - 967 S. ; 21 cm. - ISBN 3-929501-04-X : DM 148.00 (10 % Bibliotheksrabatt bei Direktbestellung)
[6026]
00-1/4-295
Makers of the harpsichord and clavichord 1440 - 1840 / Donald H. Boalch. - 3. ed. / ed. by Charles Mould. With an index of technical terms in seven languages / by Andreas H. Roth. - Oxford : Clarendon Press, 1995. - XXXII, 788 S. ; 26 cm. - ISBN 0-19-318429-X : œ 85.00
[6131]
00-1/4-296
Makers of the piano / Martha Novak Clinkscale. - Oxford : Oxford University Press. - 26 cm
[6132]
[Vol. 1]. 1700 - 1820. - 1993. - XV, 403 S. - ISBN 0-19-816323-1 : œ 70.00
Vol. 2. 1820 - 1860. - 1999. - XVIII, 487 S. : Ill. - ISBN 0-19-816625-7 : œ 80.00

Während die 1. Ausg. des Klavier-Lexikons noch auf mehrere Bände angelegt war - 1998 erschien Teil 1 für Europa mit 607 S. und 18.122 Namen und Fabrikaten - , umfaßt die vorliegende 2. Ausg. 2000 mit 967 S. "in 4-spältigem Layout und auf dünnerem Papier" (Vorw.) und kleinster, nicht gerade benutzerfreundlicher Schrifttype außer Europa auch USA und Kanada, ohne jedoch darauf ausdrücklich hinzuweisen.[1]

Das Klavier-Lexikon verzeichnet im Alphabet der Personen- und Firmennamen Händler und Hersteller von Cembali, Clavichorden, Flügeln, Hammerklavieren, Harmonien, Klaviaturen, Lyraflügeln, Mechaniken, Orgeln, Pianos, Spinetten, Tafelklavieren (Inhaltsverz.) von 1788 bis zur Gegenwart und nennt stichwortartig die wichtigsten Daten und Fakten einschließlich Produktionszahlen und Patent- und Gebrauchsmuster - diese nur gelegentlich mit Angabe des Patentgegenstandes - und Adressen einschließlich Telephon- und Fax-Nummer, E-Mail- und Internet-Adresse, wobei heute existierende Firmen, deren Angaben übrigens auf einer Fragebogenaktion basieren, mit einem Sternchen markiert sind. Jens-Uwe Witter - selbst Klavierhändler mit Eintrag auf S. 815 - ist sich der Unvollständigkeit seines Werkes bewußt, weshalb "Neuauflagen ... in mehrjährigem Turnus" (Vorw.) angekündigt und Fachkollegen zur Mithilfe durch Abliefern von Formblättern aufgerufen werden.

Der mit Inseraten (S. 1 - 11) beginnende Band schließt mit 1. einem Ortsregister (S. 837 - 949) - Ortsnamen (alphabetisch), innerhalb die ansässigen Firmen (ebenfalls alphabetisch) mit Verweisung auf die Seitenzahl des Hauptteils, heute existierende Firmen wiederum mit einem Sternchen markiert - ; 2. einem Dienstleistungsregister/Lieferantenverzeichnis - geordnet nach der Dienstleistung, innerhalb alphabetisch nach Firmen mit Hinweis auf die Seitenzahl; 3. einem Verzeichnis internationaler Patentnummern und Gebrauchsmuster - geordnet nach Länderkürzel, innerhalb chronologisch mit Angabe des Tagesdatums und der Patent- bzw. Gebrauchsmuster-Nr., - leider ohne Nennung der Firma.

Martina Rommel

Auch die beiden nachstehend kurz angezeigten englischen Werke sind international konzipiert. Makers of the harpsichord and clavichord 1440 - 1840 liegt inzwischen in der 3., von Charles Mould herausgegebenen Ausgabe[2] vor und verzeichnet zum einen Hersteller der im Titel genannten Instrumente (d.h. Kielinstrumente - wie Cembalo, Spinett, Virginal - und Clavichorde) und zum andern die Instrumente selbst. Die zwei Hauptteile haben unterschiedliche Länge: der 1., nach Instrumentenbauern geordnete biographische Teil, in dem gegenüber der 2. Ausgabe sowohl über 440 Einträge neu hinzukamen als auch über 400 revidiert wurden - beide sind im Gegensatz zu den unverändert übernommenen mit einem Sternchen bzw. einem schwarzem Kreis markiert -, ist 214 Seiten lang; der 2., wiederum nach Instrumentenbauern, innerhalb chronologisch geordnete und um über 500 neue Instrumente erweiterte, bietet Instrumentenbeschreibungen mit sehr detaillierten Angaben - endend mit Literaturangaben und der jedem Instrument gegebenen Boalch-Nr. der 3. Aufl. sowie ggf. der Boalch-Nr. der 2. Aufl. - und hat 476 Seiten Länge.

Dem Hauptteil geht eine alphabetisch nach Städten angelegte Liste der größten Musikinstrumentensammlungen mit frühen Tasteninstrumenten samt ihren Katalogen voraus. Nützlich sind auch folgende Anhänge: 1. eine geographisch, innerhalb chronologisch geordnete Übersicht über die Instrumentenbauer; 2. Besitznachweise von English virginals; 3. Lehrlinge Londoner Instrumentenbauer 1622 - 1758; 4a. eine Liste englischer technischer Begriffe mit Übersetzungen in holländisch, französisch, deutsch, italienisch, spanisch und schwedisch (holländisch, spanisch und schwedisch neu gegenüber der 2. Aufl.); 4b. ein nach Sprachen geordneter alphabetischer Index dieser Begriffe; 5. Stammbäume von Instrumentenbauerfamilien. Merkwürdig in dem 1995 erschienenen Band ist allerdings der frühe Redaktionsschluß des Anhangs Errata and Addenda : additional information received up to 31 March 1994.[3]

Martina Rommel

Das zweite Verzeichnis stellt gewisserweise die Fortsetzung des vorstehend besprochenen dar insofern, als es Klaviere - also die Nachfolger der Kielinstrumente und Clavichorde - und Hersteller von solchen verzeichnet,[4] wobei Vollständigkeit im Hinblick auf alle heute noch existierenden Instrumente von den Anfängen bis ins 19. Jahrhundert hinein angestrebt ist (Bd. 1, S. X).

Jeweils im Alphabet der Namen vereinen die beiden auf einer Datenbank basierenden Bände von Makers of the piano, was Makers of the harpsichord and clavichord 1440 - 1840 in zwei getrennten Teilen aufführt: biographische Artikel über die Instrumentenbauer, denen die ebenfalls sehr detaillierte Beschreibung ihrer Instrumente (wiederum mit Literaturangaben) unmittelbar folgt, wobei die Beschreibungen mehrerer Instrumente chronologisch geordnet und durchnumeriert sind. Die Berichtszeit beider Bände ergänzt sich: Band 1. 1700 - 1820, Band 2. 1820 - 1860.

Enthielt die Datenbank Makers of the piano 1700 - 1820 bei Erscheinen von Band 1 (1993) insgesamt ca. 4000 Klaviere und 900 Hersteller (Bd. 1, S. X), so weist der 1999 erschienene Bd. 2 bereits mehr als 2200 Klaviere und ca. 2400 Hersteller[5] nach (Bd. 2, S. IX), was die Notwendigkeit einer aktualisierten Neuausgabe auch des ersten Bandes vermuten läßt.

Anhang: 1. Bibliographie; 2. Sammlungen (einschließlich catalogues, guidebooks, check-lists); 3. Glossar; in Bd. 2 außerdem 4. Abbildungen von Klaviermechaniken. Nützlich wäre außerdem auch hier eine geographische Übersicht über die Instrumentenbauer gewesen.[6]

Martina Rommel


[1]
Darüber hinaus wurde im Ortsregister der Eintrag "Seoul (ROK)" (S. 928) entdeckt. (zurück)
[2]
Die 1. erschien 1956, die 2. 1974. (zurück)
[3]
Zum Cembalo- und Clavichordbau liegt eine internationale Spezialbibliographie vor: Cembalo- und Clavichordbau : Bibliographie 1830 - 1985 = Harpsichord and clavichord construction / Georg Wagner. - Buren : Knuf, 1989. - 100 S. - (Keyboard studies ; 10). - Text dt. und engl. - ISBN 90-6027-556-X - ISBN 90-6027-557-8. (zurück)
[4]
Ohne Hersteller von speziellen Instrumententeilen. (zurück)
[5]
Obgleich es sich um ein internationales Verzeichnis handelt, waren lt. Einführung von Bd. 2 davon mehr als 600 in London, dem damals größten und bedeutendsten Klavierbauzentrum der Welt, tätig, wobei 245 hier zum ersten Mal erwähnt sind (Bd. 2, S. IX). (zurück)
[6]
Auf folgende einschlägige Publikationen sei überdies hingewiesen: Encyclopedia of keyboard instruments. - Vol. 1. - 1994. - Rez.; IFB 95-1-110 sowie auf: Meisterwerke des Klavierbaus = Stringed keyboard instruments / Franz Josef Hirt. - Dietikon-Zürich : Urs-Graf-Verlag, 1981. - 235 S. : zahlr. Ill., graph. Darst. - ISBN 3-85951-135-1. (zurück)

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