Bibliotheksservice-Zentrum (BSZ) Baden-Württemberg // Südwestdeutscher Bibliotheksverbund
Rezension aus:
Informationsmittel für Bibliotheken (IFB) 8(2000) 1/4
[ Bestand in K10plus ]

The directory of university libraries in Europe


00-1/4-071
The directory of university libraries in Europe . - London : Europa Publications. - 29 cm
[5942]
1. 2000 (1999). - X, 413 S. ; 29 cm. - ISBN 1-85743-071-9 : œ 175.00

Die im Dezember 1999 erschienene 1. Aufl. dieses neuen Bibliotheksadreßbuchs bezeichnet sich im Vorwort als "companion volume to The world of learning",[1] in dem unter den zahlreichen wissenschaftlichen und kulturellen Institutionen nur eine relativ kleine Auswahl von großen Bibliotheken verzeichnet ist, nämlich die National- und ausgewählte sonstige wissenschaftliche Bibliotheken, darunter auch große Universitätsbibliotheken. Diese Ergänzungsfunktion muß man bedenken, wenn man den Nutzen dieses neuen "Diversifikations-"Produkts aus dem Verlag Europa Publications[2] beurteilen will. Während der Nutzen von World of learning in der Verzeichnung einer großen Zahl von Institutionen aus verschiedenen Bereichen von Wissenschaft und Kultur liegt und in der Regel ausreicht, Auskünfte über solche Institutionen in Ländern zu geben, für die keine speziellen Verzeichnisse existieren oder vorliegen, gilt das für die Bibliotheken nicht in demselben Maße, gibt es für diese doch i.d.R. spezielle internationale[3] und nationale Bibliotheks-Adreßbücher. Dabei sind die Informationen in dem genannten internationalen Adreßbuch nicht knapper, als im neuen Adreßbuch von Europa Publications - Name, Anschrift (mit E-Mail, aber häufig noch ohne die URL der Homepage), Direktor, Gründungsjahr, Sammelgebiete, Bestandszahlen, Öffnungszeiten, Benutzungsberechtigung - (nur die beiden letzten fehlen bei der Konkurrenz) und somit ist der Nutzen doch nicht offensichtlich, zumal die Auswahlkriterien für die zusätzlich zur Zentralbibliothek verzeichneten Fachbereichs- und Institutsbibliotheken weder angegeben noch immer nachvollziehbar sind (so ist z.B. für die Universität Stuttgart, die ja einen durchaus technisch-naturwissenschaftlichen Schwerpunkt besitzt, kein einziges Institut aus diesem Bereich berücksichtigt). Dazu kommt die Beschränkung des neuen Adreßbuchs auf 39 Nationen Europas, genauer sogar West- und Zentraleuropas, da Rußland selbst nicht berücksichtigt ist. Ein Berichtsstand für die durch Befragung erhobenen Daten wird nicht genannt. Stichproben stellen der Aktualität kein gutes Zeugnis aus.[4] - Mag sein, daß Institutionen außerhalb des Kreises der Bibliotheken diesen Band als Ergänzung zu World of learning erwerben. Für letztere ist er sicherlich keine zwingende Anschaffung.

Klaus Schreiber


[1]
The world of learning. - London : Europa Publications. - 29 cm. - ISSN 0084-2117 [2977]. - Vgl. 47. 1997 (1996). - XV, 2026 S. - ISBN 1-85743-032-8 : œ 225.00. - IFB 97-1/2-095. - Zuletzt: 50. 2000 (1999). - 2050 S. - ISBN 1-85743-064-6 : œ 280.00. (zurück)
[2]
Er wurde Anfang 1999 für œ 12,2 Mio an Taylor & Francis verkauft. Im Jahr 1998 hatte er einen Umsatz von œ 5,6 Mio. (zurück)
[3]
World guide to libraries. - München [u.a.] : Saur. - 30 cm. - (Handbook of international documentation and information ; 8). - Bis Ed. 8 (1987) mit Parallelt.: Internationales Bibliotheks-Handbuch. - ISSN 0000-0221 (Ed. 6) - ISSN 0936-0085 (Ed. 10) [0078]. - Zuletzt: Ed. 14 (1999),1 - 2. - XXX, 1210 S. - ISBN 3-598-20725-5 : DM 698.00, DM 598.00 (Subskr.-Pr. 31.08.99). - Rez.: IFB 99-1/4-064. (zurück)
[4]
Nur zwei Beispiele: Die UB Ilmenau hat gar keinen Direktor, obwohl es seit Anfang 1998 einen neuen gibt und der für die UB Stuttgart genannte hat schon seit 1997 einen anderen Posten. (zurück)

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