Bibliotheksservice-Zentrum (BSZ) Baden-Württemberg // Südwestdeutscher Bibliotheksverbund
Rezension aus:
Informationsmittel für Bibliotheken (IFB) 7(1999) 1/4
[ Bestand in K10plus ]

Das Politiklexikon


99-1/4-362
Das Politiklexikon / Schubert/Klein. - Bonn : Dietz, 1997. - 327 S. : graph. Darst., Kt. ; 19 cm. - ISBN 3-8012-0242-9 : DM 29.80
[5227]

Dieses Lexikon ist nichts Besonderes. Mit seinen ca. 1300 Artikeln (laut Klappentext) auf nur 314 S. bietet es weitaus weniger als etwa das Wörterbuch zur Politik von Manfred G. Schmidt[1] mit seinen ca. 3300 Stichwörtern auf 1100 S. oder als Bd. 7 des Lexikons der Politik[2] mit 1100 Stichwörtern auf 738 Seiten. Zudem wird bei beiden genannten Vergleichstiteln Literatur angegeben, was hier leider nicht der Fall ist. Manchmal ist aber weniger mehr, es kommt auf die Zielgruppe an: Während die beiden genannten Werke sich primär an das Fachpublikum wenden, ist die Zielgruppe des vorliegenden Lexikons der politisch interessierte Leser in Deutschland. Entsprechend liegt ein deutlicher Schwerpunkt bei Deutschland mit Artikeln zu den Institutionen des politischen Systems, den Politikfeldern und politischen Organisationen sowie den Bundesländern. Die Behauptung des Klappentextes, daß auch die EU schwerpunktmäßig behandelt wird, findet keine Bestätigung im Inhalt. Sodann finden sich noch Informationen aus dem Bereich der Politikwissenschaft, der Internationalen Politik und zu einzelnen wichtigen Ländern. Positiv zu erwähnen ist das übersichtliche Layout und die gut ausgewogene Beigabe von Schaubildern, Karten und Tabellen. Verweisungen finden sich am Ende der Artikel sowie in der Folge der Artikel. Die Verweisungen sind meist ausreichend mit Ausnahme wohl des EU-Bereichs. Die Ordnung der Lemmata ist für Bibliothekare gewöhnungsbedürftig, da Komposita als ein Wort ordnen.[3]

Das Politiklexikon ist primär für den Einsatz in der politischen Bildung gedacht. Es bietet auf übersichtliche Art politisches Allgemeinwissen und kann somit für öffentliche Bibliotheken empfohlen werden, auch wenn weiterführende Literatur fehlt und der Inhalt - soweit er sich nicht auf Deutschland bezieht - doch etwas mager ausfällt.

Jürgen Plieninger


[1]
Rez.: IFB 95-3-449. (zurück)
[2]
Rez.: IFB 99-1/4-360. (zurück)
[3]
Europäischer Wirtschaftsraum vor Europäische Sozialcharta, danach Europäisches Parlament und dann Europäische Union. (zurück)

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