Bibliotheksservice-Zentrum (BSZ) Baden-Württemberg // Südwestdeutscher Bibliotheksverbund
Rezension aus:
Informationsmittel für Bibliotheken (IFB) 7(1999) 1/4
[ Bestand in K10plus ]

Grundbegriffe der Soziologie


99-1/4-346
Grundbegriffe der Soziologie / hg. von Bernhard Schäfers. Unter Mitarb. von Hermann L. Gukenbiehl ... - 5., verb. und erw. Aufl. - Opladen : Leske + Budrich, 1998. - XII, 464 S. ; 19 cm. - (UTB für Wissenschaft : Uni-Taschenbücher ; 1416). - ISBN 3-8100-2220-9 (Leske + Budrich) - ISBN 3-8252-1416-8 (UTB) : DM 26.80
[5419]

Die Grundbegriffe der Soziologie erschienen erstmals 1986 und seitdem alle drei Jahre in neuen, überarbeiteten Auflagen, so daß man das Werk mittlerweile als einen "modernen Klassiker" der Soziologie bezeichnen kann. Seine Funktion, einen ersten Überblick zu bieten, ohne durch zu viele Einzelbegriffe das Bild zu zersplittern, hat das Werk über alle Auflagen hinweg beibehalten. Trotz leicht gestiegenen Umfangs blieb die Zahl der Artikel relativ konstant, auch wenn einzelne Begriffe gestrichen wurden und andere hinzukamen. Deshalb ist es sinnvoll, die alten Auflagen weiterhin anzubieten. Herausgeber und Beiträger sind überwiegend bekannte Vertreter der Profession, und der Herausgeber hat auch noch weitere soziologische Nachschlagewerke[1] vorgelegt. Die Beiträger kommen nicht aus einer bestimmten "Schule", was inhaltliche Breite gewährleistet. Der Herausgeber spricht im Vorwort davon, daß "durch ein Verfahren wechselseitiger Kritik" versucht wurde, die inhaltliche Ausrichtung der Artikel breiter anzulegen.

Die ca. 150 Artikel umfassen durchschnittlich 2,5 Seiten. Sie beginnen stets mit einer Definition und behandeln dann weiter die Begriffsgeschichte (die durch eine kleinere Type abgesetzt ist, so daß man diesen nicht unbedingt notwendigen Teil überspringen kann) und sodann die Konzeptualisierung des Begriffs. Verweisungen und im Schnitt 10 Literaturangaben stehen am Ende jedes Artikels. Im Anhang findet man ein Literaturverzeichnis mit soziologischen Zeitschriften, Bibliographien und Datenbanken sowie ein Autorenverzeichnis. das Register (7 S.) reicht für die inhaltliche Erschließung aus.

Im Inhalt dominieren definitorisch-analytische Aussagen, empirische Aussagen kommen dagegen so gut wie nicht vor. Auch die Methodologie wird lediglich in zwei Artikeln referiert. Es handelt sich um ein Standardwerk, das gut in die Begrifflichkeiten der soziologischen Theorie einführt. Als solches hat es im deutschsprachigen Raum keine direkte Konkurrenz.[2] Andere soziologische Informationsmittel sind inhaltlich anders konzipiert und somit nicht vergleichbar. Der Band gehört in wissenschaftliche und öffentliche Bibliotheken.

Jürgen Plieninger


[1]
Vgl. zuletzt Handwörterbuch zur Gesellschaft Deutschlands. - Rez.: IFB 98-3/4-287. (zurück)
[2]
Von der Funktion her vergleichbar ist nur das legendäre Wörterbuch der Soziologie / hrsg. von Wilhelm Bernsdorf (zurück)

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