Bibliotheksservice-Zentrum (BSZ) Baden-Württemberg // Südwestdeutscher Bibliotheksverbund
Rezension aus:
Informationsmittel für Bibliotheken (IFB) 7(1999) 1/4
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Gesamtcatalog Museum


99-1/4-084
Gesamtcatalog Museum : Museen, Kunsthallen, Archive, Bibliotheken, Vereine, Verbände, Kulturbehörden, Partner / Hans J. Heinrich. - Berlin : IMD Cultur. - 21 cm. - Vorg. u.d.T.: Artmemo. - (IMD Cultur, Matternstr. 5, 10249 Berlin, FAX 030/4265204)
[5345]
1996/98 (1998). - 880 S. - DM 89.00, DM 69.00 (Subskr.-Pr.)
99-1/4-085
Kunstadressbuch : Deutschland, Österreich, Schweiz = Art directory. - München [u.a.] : Saur. - 24 cm. - Bis 1992/93 (1991) im Art-Adress-Verlag, Frankfurt
[1918]
12. 1999/2000 (1999). - 625 S. - ISBN 3-598-23080-X : DM 128.00, DM 98.00 (Subskr.-Pr. bis 30.09.99)

Der Gesamtcatalog Museum mit modischer Graphie setzt das von Ausg. 1990 - 1994/95 (1994) u.d.T. Artmemo erschienene Adreßbuch fort, dessen Ausg. 1993 (1992) in IFB 94-1-045 besprochen wurde. Die nervenaufreibende und wohl noch nicht völlig fehlerfrei[1] funktionierende Umstellung auf ein neues Datenbankprogramm (was im Vorwort ausführlich geschildert wird) erzwang ein Abweichen vom jährlichen Erscheinungsrhythmus, mit nachteiligen Folgen für die Aktualität der Angaben. Allerdings soll künftig der jährliche Rhythmus wieder eingehalten werden. Die vorliegende Ausgabe enthält lt. Angaben des Verlags ca. 11.500 "Einrichtungen", die in folgenden sechs Teilen verzeichnet sind (die ersten fünf ordnen im Orts- und weiter im Namenalphabet): 1. Museen, Ausstellungen (Hauptteil, S. 9 - 392); 2. Archive, Bibliotheken (S. 393 - 488); 3. Direktionen, Verwaltungen (das sind "Mittelbehörden", etwa in der Art der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen;[2] S. 489 - 496); 4. Kulturbehörden, Kostenträger (S. 497 - 624); 5. Organisationen, Vereine (S. 625 - 696); 6. Partner der Museen (Firmen geordnet nach Schlagwörtern mit eigenem Firmenregister).[3] Die Erschließung erfolgt über zwei Register: 1. Sachregister in 11 Teilen, die jeweils nach Museen und Archiven untergliedert sind; der Teil 11 ist Universal-Bibliothek/-Archiv überschrieben, gefolgt von der Untergliederung Archive, in der aber primär Bibliotheken verzeichnet sind, allerdings nur bis zum Buchstaben U, während der Rest des Alphabets ausgefallen ist. 2. Register der Institutionen (das aber im Kolumnentitel fälschlich gleichfalls Sachregister benannt ist). Die mittels Fragebogen erhobenen Angaben zu den Institutionen in den Adressenteilen sind erwartungsgemäß unterschiedlich ausführlich und dazu aus dem oben genannten Grund nicht sonderlich aktuell, was man schon pauschal daran ablesen kann, daß E-Mail- und Internet-Adressen noch fehlen. Sie werden bei der nächsten Auflage hoffentlich (wie bereits beim Kunstadressbuch) berücksichtigt sein. Wenig freundlich ist das Layout, das sich durch die Verwendung zahlreicher nicht sprechender Kürzel und Piktogramme auszeichnet, was die ständige Konsultation des (glücklicherweise) ausklappbaren Abkürzungsverzeichnisses notwendig macht, das allerdings nicht alle Kürzel und Piktogramme erklärt: z.B. nicht den Stern (der das Gründungsjahr einleitet, ohne daß man freilich erfährt, was gemeint ist, wenn an dieser Stelle bis zu drei Jahre aufgeführt sind) und nicht das Fahrrad- und das Autobus-Piktogramm (mit dem Fahrrad erreichbar? oder: Fahrrad-Parkplatz? bzw. an den öffentlichen Nahverkehr angeschlossen, was man wohl in jeder Stadt voraussetzen kann). Daß manche Museen sommers und winters unterschiedliche Öffnungszeiten haben, stimmt zwar, daß man diese Unterscheidung aber schematisch auf alle Institutionen überträgt, bei denen das nicht zutrifft, kostet nur Platz. Ansonsten sind die Angaben weniger schematisch als z.T. im Kunstadressbuch, das etwa für die Bibliothek des Rezensenten unnötigerweise alle Fachreferenten nennt, während sich der Gesamtcatalog Museum auf die für die Öffentlichkeitsarbeit, das Ausstellungswesen und die Restaurierung Zuständigen beschränkt.

Da der Umfang stark zugenommen hat, sind die "museumsnahen" Denkmäler nicht mehr enthalten. Sie sollen in einem eigenen Adreßbuch Gesamtcatalog Denkmal : Schlösser, Burgen, Klöster, Monumente ... verzeichnet werden, dessen 1. Ausg. für Ende 1999 angekündigt ist. Darüber hinaus begibt sich der Herausgeber mit dem gleichfalls geplanten Gesamtcatalog Theater : Schauspiel, Musik, Tanz, Kleinkunst, Film ... auf ein völlig neues Terrain.

Vom Kunstadressbuch wurde zuletzt die Ausg. 10. 1996/97 (1996) in IFB 97-1/2-168 besprochen. Es konkurriert mit dem vorstehend besprochenen Adreßbuch nur in seinem ersten Teil Museen und öffentliche Galerien, die gleichfalls im Orts- und innerhalb im Namenalphabet verzeichnet sind, mit weitgehend (aber nicht völlig) identischer Auswahl; ein Vergleich zeigt auch, wie schwer es offensichtlich ist, sich auf einen offiziellen Namen zu verständigen. Daß jedes der beiden Adreßbücher Institutionen verzeichnet, die im anderen fehlen, liegt auf der Hand und davon abgesehen berücksichtigt das Kunstadressbuch (als Auszug aus dem Internationalen Kunst-Adressbuch) auch Österreich und die Schweiz (nicht nur die deutschsprachige), darüber hinaus in 11 weiteren Abschnitten andere Institutionen und Firmen (z.B. Kunst- und Antiquitätenhändler, Privatgalerien, Auktionatoren, Restauratoren sowie einzelne Künstler). Es bleibt das primäre Verzeichnis für den Kunst- und Antiquitätenhändler und -sammler und auch Bibliotheken werden (wenn sie nicht das Internationale Kunst-Adressbuch schon besitzen) auf diesen Auszug wegen seines breiteren Spektrums nicht verzichten können. Derzeit hat es gegenüber der vorstehend besprochenen Ausgabe von Gesamtcatalog Museum auch den Vorteil größerer Aktualität (so sind bereits bei vielen Institutionen die E-Mail- und Internet-Adressen angegeben).

Klaus Schreiber


[1]
Darauf deutet das weiter unten erwähnte unvollständige Register ebenso hin, wie das Fehlen der Postleitzahlen bei allen Institutionen in Dresden. Ob der Generaldirektor der dortigen Hauptbibliothek sich schon darüber beschwert hat? (zurück)
[2]
Sie betreffen auch die in Teil 2 genannten Institutionen, wie man an der Berücksichtigung der Landesarchivdirektion in Stuttgart ablesen kann; dann hätte aber auch die (erst seit kurzem aufgelöste) Generaldirektion der Bayerischen Staatlichen Bibliotheken verzeichnet werden müssen. (zurück)
[3]
Dieser Teil liegt dem Adreßbuch in spiralgehefteter Form als zweites Exemplar bei. (zurück)

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