Bibliotheksservice-Zentrum (BSZ) Baden-Württemberg // Südwestdeutscher Bibliotheksverbund
Rezension aus:
Informationsmittel für Bibliotheken (IFB) 7(1999) 1/4
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Spezialbibliotheken in Deutschland


99-1/4-067
Spezialbibliotheken in Deutschland / Red.: Petra Hauke. Unter Mitarb. von Gisela Bartz. - Bad Honnef : Bock und Herchen. - 25 cm
[3667]
Bd. 4. Geschichte, historische Hilfswissenschaften : Verzeichnis der Bibliotheken in Stätten der Forschung und Lehre, in Archiven, Museen und Gedenkstätten sowie in historischen Vereinen und Gesellschaften ; mit einem Anhang: Deutsche Bibliotheken im Ausland / bearb. von Petra Hauke. - 1999. - XX, 258 S. - ISBN 3-88347-203-4 : DM 78.00

In Fortführung früherer Bände[1] verzeichnet der vorliegende neueste 1073 im Ortsalphabet und innerhalb alphabetisch angeordnete, durchnumerierte Bibliotheken, die "unabhängig von ihrer Bestandsgröße oder personellen Ausstattung" (sämtliche Zitate aus der Einleitung, S. XV) den Sammelschwerpunkt "Literatur zur Geschichte in allen ihren Facetten" pflegen. Daß "Bibliotheken mit vorwiegend historischen Beständen" nicht berücksichtigt werden, ist eigentlich selbstverständlich; wichtiger ist es, zu bedenken, daß der im Titel des Gesamtwerks enthaltene Begriff Spezialbibliotheken eine Berücksichtigung der Universalbibliotheken ausschließt, selbst wenn sie mehr "Literatur zur Geschichte in allen ihren Facetten" ihr eigen nennen, als die allermeisten hier verzeichneten Bibliotheken. Die Erhebung beruht auf einer Fragebogenaktion im November 1998 (der Fragebogen ist auf S. 180 abgedruckt), ergänzt oder ersetzt durch Auswertung anderer Quellen. Diese (Bibliotheksadreßbücher aller Art, dazu lokale Internetquellen mit ihren URLs) sind auf S. 182 - 185 unter insgesamt 80 Nummern aufgeführt, leider in einer (nicht nachvollziehbaren) Anordnung, die das - dazuhin lückenhafte[2] - Verzeichnis unbrauchbar macht: entweder hätte es nach Regionen und Orten geordnet werden müssen oder - was viel sinnvoller gewesen wäre und dem neuerdings vom Jahrbuch der deutschen Bibliotheken gewählten Verfahren entsprochen hätte - wenn die lokalen Verzeichnisse an den Beginn der Ortseintragungen versetzt worden wären. Die Angaben (nur "glaubwürdige" und dazu nur solche, von Bibliotheken, "deren Existenz nachgewiesen werden konnte", was alles doch etwas mysteriös klingt) sind relativ detailliert und nennen alles Wissenswerte, auch Publikationen über die Bibliothek. Das Bibliothekspersonal (differenziert nach Fach- und Nicht-Fachkräften) ist aufgeführt, dazu namentlich der Bibliotheksleiter. Wie nicht anders zu erwarten, ist die Zahl der one person libraries beträchtlich, wobei zu solchen alle jene mit 0,45 bis 2 Personalstellen zählen (so daß das Robinson-Syndrom bei einigen nur im Urlaub der zweiten Person eintreten kann; aber dann bleibt immer noch die Möglichkeit, die Kollegin Evelin Morgenstern vom DBI anzurufen). Die Register verweisen auf die laufende Nummer: 1. der Bibliotheksnamen (mit Ort in Klammern); 2. aller Personen; 3. der Bibliotheken mit hauptamtlicher Leitung (Ort und laufende Nummer, letztere mit Asteriskus markiert, wenn es sich um eine Ein-Frau-Bibliothek handelt); 4. Eingesetzte EDV-Systeme; 5. Mitgliedschaft in Arbeitsgemeinschaften und Bibliotheksverbänden (überregionale und fachspezifische werden auf S. 167 - 178 vorgestellt); 6. der Schlagwörter (unter Angleichung an die Schlagwortnormdatei) mit Markierung der Bibliotheken, die aktiv am Deutschen bzw. ASpB-Leihverkehr teilnehmen. - Der Nutzen dieses Bandes wie der anderen Bände von Spezialbibliotheken in Deutschland dürfte primär in der Kontaktpflege zwischen diesen Bibliotheken liegen.

Klaus Schreiber


[1]
Bd. 1. Medizin. - 1996. - Bd. 2. Kunst, Kultur, Museen. - 1996. - Rez.: IFB 96-4-411. - Bd. 3. Parlamente, Behörden, öffentliche Verwaltung. - 1997. - Rez.: IFB 98-1/2-055. (zurück)
[2]
Es fehlt z.B. Bibliotheken in Stuttgart. - 6 (1997). Allerdings hätte die Auswertung dieses Verzeichnisses keinen Zugewinn erbracht, da es keine Bibliotheken von Universitätsinstituten enthält. - Von diesen sind hier nur zwei genannt, darunter die Abteilung Geschichte der Naturwissenschaften und Technik (Nr. 928) des Historischen Instituts der Universität Stuttgart, das selbst fehlt, obwohl es über einen größeren Bestand verfügt. (zurück)

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