Bibliotheksservice-Zentrum (BSZ) Baden-Württemberg // Südwestdeutscher Bibliotheksverbund
Rezension aus:
Informationsmittel für Bibliotheken (IFB) 6(1998) 3/4
[ Bestand in K10plus ]

Johann Joachim Quantz


98-3/4-274
Johann Joachim Quantz : thematisch-systematisches Werkverzeichnis ; (QV) / Horst Augsbach. - Stuttgart : Carus-Verlag, 1997. - XXIII, 333 S. : Ill., Notenbeisp. ; 27 cm. - (Carus ; 24.025). - ISBN 3-923053-47-9 : DM 148.00, DM 120.00 (Subskr.-Pr. bis 31.12.1997)
[4800]

Das ausführliche Vorwort (S. 9 - 25) bietet einen ausgezeichneten Überblick über die Quellenlage zum Opus von Quantz (1697 - 1773), des Hofkomponisten Friedrichs des Großen. Es folgen die Liste der Bibliothekssigel, das Abkürzungs- und das Literaturverzeichnis. Der Hauptteil, das thematische Werkverzeichnis, gliedert sich systematisch nach Besetzung in die Gruppen QV 1 - QV 7,[1] innerhalb sind die Werke chromatisch nach Tonarten, innerhalb einer Tonart nach Taktart und Tonstufe angeordnet. Zweifelhafte und unterschobene Werke sind jeweils am Ende einer Gruppe als Anhang verzeichnet.

Ein Eintrag umfaßt: 1. Nummer des Quantz-Werkverzeichnisses, die gebildet wird "aus Gruppen-Nummer (QV 1:), gegebenenfalls Untergruppen - Nummer (QV 3: 1) sowie Stück-Nummer (QV 1: 1; QV 3: 1.1)" (S. IX). Da also die Nummer nach dem Doppelpunkt der Hauptgruppe einmal die eines konkreten Werkes, ein anderes Mal die der Untergruppe darstellt, wobei im letzteren Fall die Nummer des Werkes selbst erst nach dem Punkt der Untergruppe folgt, ist diese Art der Numerierung leider uneinheitlich und deshalb als wenig glücklich zu bezeichnen. Wenigstens bietet sie die im Vorwort (S. IX) angesprochene Möglichkeit, evtl. noch zu entdeckende Werke später leicht als Nachtrag bei der betreffenden Gruppe einzureihen, allerdings ohne sie an der richtigen Stelle der Systematik eingliedern zu können. 2. Werktitel und Tonart; 3. Incipits der einzelnen Sätze und Anzahl der jeweils notierten Takte; 4. Fundortnachweis der handschriftlichen Quellen; 5. Drucke des 18. Jahrhunderts, 6. Katalognachweise; 7. Anmerkungen zum einzelnen Werk; 8. Ausgaben des (19. und) 20. Jahrhunderts.

Der Anhang enthält: 1. Lebenslauf von 1762 in italienischer Sprache, den Quantz für die Storia della musica[2] persönlich verfaßte; 2. Werkverzeichnis Brandenburg-Preußisches Hausarchiv;[3] 3. Die thematischen Kataloge Friedrichs II. in Faksimile; 4. Die Notenschrift von J. J. Quantz : Beispiele ihrer Entwicklung (Faksimile-Seiten); 5. Die Hauptkopisten (Beispiel-Seiten in Faksimile); 6. Drucke des 18. Jahrhunderts (Titelblätter in Faksimile); 7. Namenregister ohne "die Namen J. J. Quantz, Friedrich II. und die Namen von Verlagen, Verlegern, Herausgebern und Papiermachern" (S. 329); 8. Der Nachtrag enthält Informationen zu 3 Titeln, von denen einer bereits im Hauptteil nachgewiesen ist; sie wurden dem Verfasser erst nach Abschluß des Quantz-Verzeichnisses über RISM A/II[4] zugänglich. Bedauerlicherweise wird das Quantz-Verzeichnis, das in jede Bibliothek mit Musikbeständen gehört, gleich mit einem in Kopie beigefügten Blatt Corrigenda und Addenda ausgeliefert.

Martina Rommel


[1]
Damit ist das Verzeichnis der Werkgruppen QV 2 und QV 3 desselben Autors überholt: Johann Joachim Quantz : thematisches Verzeichnis der musikalischen Werke ; Werkgruppen QV 2 und QV 3 / zsgest. von Horst Augsbach. - Dresden : Sächsische Landesbibliothek, 1984. - VIII, 59 S. - (Studien und Materialien zur Musikgeschichte Dresdens ; 5). (zurück)
[2]
Storia della Musica / da Giambattista Martini. - Bologna : Dalla Volpe. - 1 (1757) - 3 (1781). - Repr.: Graz : Akademische Druck- und Verlagsanstalt, 1967. (zurück)
[3]
"Dieses Verzeichnis gibt den 1784 vorgefundenen Bestand an Kompositionen von Quantz im Neuen Palais bei Potsdam wieder " (S. 268). (zurück)
[4]
Vgl. IFB 96-2/3-311. (zurück)

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