Bibliotheksservice-Zentrum (BSZ) Baden-Württemberg // Südwestdeutscher Bibliotheksverbund
Rezension aus:
Informationsmittel für Bibliotheken (IFB) 6(1998) 3/4
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Beruf und Arbeit in deutschsprachiger Prosa seit 1945


98-3/4-240
Beruf und Arbeit in deutschsprachiger Prosa seit 1945 : ein bibliographisches Lexikon ; Ergänzung und chronologische Fortführung des Werkes "Beruf und Arbeit in deutscher Erzählung" von Franz Anselm Schmitt / Hans-Martin Plesske. - Stuttgart : Hiersemann, 1997. - XIII S., 870 Sp. - (Hiersemanns bibliographische Handbücher ; 14). - ISBN 3-7772-9725-9 : DM 560.00
[4611]

Zu den berühmten und vielgenutzten Bibliographien über Themen der deutschsprachigen Literatur gehört Beruf und Arbeit in deutscher Erzählung von Franz Anselm Schmitt.[1] Der Verfasser bietet für 400 Berufe rund 12.000 Titelhinweise zu literarischen Quellen für die Berichtszeit von 1800 bis etwa 1951. Bei Pleßke werden jetzt ein paar hundert Titel mehr allein für die fiktionale Prosa der Nachkriegszeit geboten; die Zahl der Berufe ist auf 600 gestiegen.

Es handelt sich auch bei dem neuen Werk um eine Bibliographie der literarischen Quellen, nicht um den Nachweis von Sekundärliteratur zum Thema. Die Arbeit fußt - wie schon der Vorläufer - auf den Beständen der Deutschen Bücherei, an welcher der Bearbeiter jahrzehntelang tätig gewesen ist und (das soll hier nicht verschwiegen werden, auch wenn es mit dem zu rezensierenden Titel nichts zu tun hat) unauffällig, aber mit respektheischendem Mut dazu beigetragen hat, den Schaden zu mindern, den das Leipziger Haus durch die Ideologisierung der DDR-Politik erfahren hat.

Geordnet ist der Band nach dem - Verweisungen einschließenden - Alphabet der Schlagwörter von Abt bis Zwangsarbeiter. Innerhalb der Schlagwörter wird das Titelmaterial alphabetisch präsentiert, gegebenenfalls werden Lebenserinnerungen und Tagebücher als eigene Gruppe den fiktionalen Titeln vorangestellt.

Mit gutem Grund beschränkt sich Pleßke auf die Anführung der Erstausgaben, zu denen Verfasser, Sachtitel, Zusatz zum Sachtitel, Ort, Verlag und Jahr mitgeteilt werden, bedauerlicherweise jedoch nicht der Umfang, so daß man sich von der Länge eines Textes, den man nicht kennt, aus dem bibliographischen Eintrag keine Vorstellung machen kann. Die zahllosen Lizenzausgaben, etwa der Taschenbuchverlage, sind also nicht verzeichnet.

Bei Bedarf werden die einzelnen Titel knapp annotiert, etwa in der Art, daß unter dem Schlagwort Gastwirt eingereihten Titeln "Barmann" oder "Kneipenwirt, Berlin" hinzugefügt wird. Wo im Einzelfall unter einem Schlagwort (z.B. Geistlicher) verzeichnete Werke in größerer Zahl einzelne historische Persönlichkeiten zum Gegenstand haben, werden sie im Alphabet der als Unterschlagwörter verwendeten Namen aufgeführt.

Die Bibliographie wird durch drei Register erschlossen: ein systematisches der Berufe sowie ein Personen- und ein Verfasserregister. Die Entscheidung, behandelte Personen und Verfasser in getrennten Namenregistern anzuführen, hat ihre Tücke: Bodo Uhse als Thema der Erinnerungen von Lenka Reinerová findet sich im Personenregister, als Autor seiner eigenen Reise- und Tagebücher steht er im Verfasserregister. Der Benutzer ist also gut beraten, immer beide Register zu konsultieren.

Die Fülle des Materials und die Sorgfalt der Bearbeitung machen den Band, dessen Erträge man nur mit Freude zur Kenntnis nehmen kann, zu einem ebenbürtigen Nachfolgewerk der Bibliographie von Schmitt.

Hans-Albrecht Koch


[1]
Beruf und Arbeit in deutscher Erzählung : ein literarisches Lexikon / bearb. von Franz Anselm Schmitt. - Stuttgart : Hiersemann, 1952. - XVI, 667 S. (zurück)

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