Bibliotheksservice-Zentrum (BSZ) Baden-Württemberg // Südwestdeutscher Bibliotheksverbund
Rezension aus:
Informationsmittel für Bibliotheken (IFB) 6(1998) 1/2
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Bibliographie Rolf Dieter Brinkmann


98-1/2-090
Bibliographie Rolf Dieter Brinkmann : Verzeichnis der veröffentlichten Druckschriften - Primär- und Sekundärliteratur / Gunter Geduldig ; Claudia Wehebrink. Hrsg. im Auftrag der Rolf-Dieter-Brinkmann-Gesellschaft e.V. und der Arbeitsstelle Rolf Dieter Brinkmann an der Hochschule Vechta. - Bielefeld : Aisthesis-Verlag, 1997. - 279 S. ; 21 cm. - (Bibliographien zur deutschen Literaturgeschichte ; 6). - ISBN 3-89528-191-3 : DM 68.00
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Um das Fazit vorwegzunehmen: Diese - subjektive und objektive - Personalbibliographie gehört zu den gar nicht so häufigen Exemplaren der Gattung, die durchweg gelungen sind. Auch der Grund dafür ist leicht zu erkennen, wenn man die Einleitung und die Hinweise zur Benutzung liest: Die Bibliographie ist nicht das Ergebnis unkontrollierter Sammellust (freilich darf auch sie bei bibliographischer Arbeit nicht fehlen), der sich Verfasser von Bibliographien so oft hingeben in der Hoffnung, das aufgehäufte Material werde sich irgendwann und irgendwie gleichsam von selbst zu irgendetwas organisieren. Hier liegt vielmehr ein durchdachtes Konzept zugrunde, in dessen dem Gegenstand angemessenes Raster sich die Nachweise einfügen. Was die Autoren über den Helfer Zufall beim Streben nach Vollständigkeit, über die Verlockung zum Weglassen, Räsonnieren usw., über ihre Entscheidung, den RAK zu folgen, aber nicht sklavisch - das ist alles so vernünftig und einleuchtend, dazu noch so locker geschrieben, daß man wünschte, die vielen dilettierenden Personalbibliographen möchten es vor Beginn ihrer eigenen Tätigkeit lesen.

Der Band zerfällt in einen Teil zur Primärliteratur, in deren Abschnitten (Buchveröffentlichungen, Beiträge in Anthologien, Zeitschriften usw.) das Titelmaterial jahrgangsweise dargeboten wird, und in einen etwa 160 Seiten umfassenden Teil zur Sekundärliteratur, dem eine weit ausgefächerte Systematik zugrunde liegt, während innerhalb der einzelnen Systemstellen wieder das chronologische Ordnungsprinzip gilt. Zusammengeführt wird das Material über ein alphabetisches Titelregister zur Primärliteratur und ein Register der Verfasser, Herausgeber, Übersetzer, Bearbeiter, Illustratoren und Korrespondenten.

Es handelt sich um eine Bibliographie der "veröffentlichten Druckschriften" - um nicht mehr und nicht weniger, und nicht zuletzt deshalb ist das Ergebnis so erfreulich, weil die Bearbeiter der Versuchung widerstanden haben, diesen Zweck des Nachweises der Drucke mit anderen Zwecken zu vermischen (man vergleiche als Gegenbeispiel die vorstehend besprochene Böll-Bibliographie).

Hans-Albrecht Koch


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