Bibliotheksservice-Zentrum (BSZ) Baden-Württemberg // Südwestdeutscher Bibliotheksverbund
Rezension aus:
Informationsmittel für Bibliotheken (IFB) 6(1998) 1/2
[ Bestand in K10plus ]

World guide to foundations


98-1/2-044
World guide to foundations / [ed. Michael Zils]. - München : Saur. - 30 cm. - (Handbook of international documentation and information ; 19)
[4480]
Ed. 1 (1998). - XIV, 559 S. - ISBN 3-598-11315-3 : DM 320.00, DM 298.00 (bis 31.12.1997)

Mit dem World guide to foundations erweitert der Verlag Saur sein Adreßbuchprogramm um einen neuen Bereich. Der Inhalt des internationalen Stiftungsadreßbuches, das insgesamt 21.747 durchnumerierte Eintragungen aus 112 Ländern verzeichnet, beruht auf der Auswertung von internationalen und nationalen Verzeichnissen und darauf fußenden Fragebogenaktionen. Während viele der Länder lediglich mit wenigen oder gar nur einer Stiftung vertreten sind, entspricht die Größenordnung bei denjenigen Ländern, für die nationale Stiftungsadreßbücher vorliegen, den darin enthaltenen Zahlen. Beispielhaft seien Vergleichszahlen der vier am stärksten vertretenen Ländern genannt: USA: 6785[1] zu 7539; Deutschland: 6493[2] zu 6403; Spanien: 2716[3] zu 2720; Italien: 430[4] zu 477. An diesen Zahlen ist zugleich die aus der unterschiedlich guten nationalen Verzeichnungssituation hervorgehende Ungleichgewichtung abzulesen - zwei Drittel des World guide to foundations nimmt allein die Verzeichnung der amerikanischen und der deutschen Stiftungen ein. Sogar Länder wie Großbritannien oder Frankreich scheinen mit 289 bzw. 212 Stiftungen unterrepräsentiert. Angesichts des starken Bezuges auf die nationalen Stiftungsadreßbücher wäre auf jeden Fall eine Nennung der Quellen angebracht gewesen.

Die innerhalb des englischen Länderalphabets alphabetisch - bei Stiftungen, die nach Personen benannt sind, nach dem Familiennamen - ordnenden Eintragungen bieten Informationen zu: Name, Anschrift (mit Angaben von E-Mail-Adressen), Gründungsjahr; Vorsitz, Geschäftsführer und Stifter; Angaben zu den Finanzen (Vermögen, jährliche Einnahmen und Ausgaben); Stiftungszweck durch Kürzel für 199 Fördergebiete. Angaben wie Verwirklichung, genauer Stiftungszweck, Wirkungsregion und Möglichkeit der Antragstellung fehlen - ein großer Mangel angesichts der Tatsache, daß Stiftungssuchende eben gerade diese Informationen benötigen, um eine sinnvolle Vorauswahl treffen zu können und zu entscheiden, bei welcher Stiftung ein Antrag erfolgversprechend ist.[5] Zumindest pauschale Angaben wie im unten vorgestellten Verzeichnis der deutschen Stiftungen sollten gemacht werden, um wenigstens eine ungefähre Vorstellung von den Zielen einer Stiftung vermitteln zu können. Ausführliche Hinweise zu den einzelnen Stiftungen sind in dem gesteckten Rahmen verständlicherweise nicht zu bewältigen.[6]

Register: 1. der Stiftungsnamen streng alphabetisch und 2. der 199 Fördergebiete innerhalb im Länder-, dann im Namenalphabet. Da auch die Sachgebiete englisch bezeichnet sind, geht den Registern eine deutsch-englische Konkordanz der Fördergebiete voraus.

Vorteile gegenüber den nationalen Adreßbüchern bietet der World guide to foundations aufgrund der aufgezeigten Mängel nicht und, da die meisten Stiftungen regional begrenzt tätig sind, kann ein bloßer Adreßnachweis einer Stiftung in einem anderen Land dem Stiftungssuchenden kaum nützen.

Saskia Hedrich


[1]
Lt. Walford im Foundation directory. - 16 (1994). (zurück)
[2]
Verzeichnis der deutschen Stiftungen s.u. Im Bereich A - Ak fehlte bei Saur gegenüber dem nationalen Verzeichnis die Adolf-und-Liddy-Rambold-Stiftung sowie die Akademie für ärztliche Fortbildung Niedersachsen. (zurück)
[3]
Directorio de las fundaciones espa¤olas (1994), vgl. IFB 95-2-190. (zurück)
[4]
Einträge unter fundazione in DOC Italia. - 6. 1992/93 (1992), vgl. IFB 94-3/4-383. (zurück)
[5]
Auch das International foundation directory, das international tätigen Stiftungen vorbehalten ist, bietet diese Informationen nicht. Vgl. IFB 94-3/4-382. - Die nächste Ausgabe ist für Mai 1998 angekündigt. (zurück)
[6]
Die International encyclopedia of foundations mit ausführlichen Beschreibungen von Stiftungen wählt denn auch viel stärker aus. Vgl. ABUN in ZfBB 39 (1992),3, S. 247 - 251. (zurück)

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