Bibliotheksservice-Zentrum (BSZ) Baden-Württemberg // Südwestdeutscher Bibliotheksverbund
Rezension aus:
Informationsmittel für Bibliotheken (IFB) 5(1997) 3/4
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Bibliografía crítica comentada de "La vida es sue¤o" (1682


97-3/4-338
Bibliografía crítica comentada de "La vida es sue¤o" (1682 - 1994) / Jes£s A. Ara Sánchez. - New York ; Bern [u.a.] : Lang, 1996. - XIV, 427 S. ; 24 cm. - (American university studies : Ser. 2, Romance languages and literatures ; 222). - ISBN 0-8204-3132-X : SFr. 78.00, DM 98.00
[4192]

Um die Personalbibliographie von Pedro Calderón de la Barca (1600 - 1681) steht es im Vergleich zu der von Cervantes eher weniger gut. Für die Primärliteratur maßgeblich, wenn auch nicht rundum befriedigend, ist das Bibliographische Handbuch der Calderón-Forschung,[1] während der innerhalb desselben Unternehmens angekündigte Band 2 für die Sekundärliteratur leider bis heute nicht erschienen ist,[2] so daß man sich die Literatur über Calderón aus Teilbibliographien und aus den laufenden Bibliographien zu den romanischen Literaturen allgemein bzw. denen zur spanischen Literatur im besonderen zusammensuchen muß. Unter diesem Aspekt ist die vorliegende Bibliographie zu einem der bedeutendsten Dramen von Calderón, La vida es sue¤o, im Prinzip zu begrüßen, zumal es sich dabei nicht um eine der üblichen reinen Titelbibliographien, sondern um eine internationale Auswahlbibliographie mit ausführlichen Annotationen handelt. Die Titel sind chronologisch (innerhalb desselben Jahres alphabetisch) geordnet, so daß sich - wenn man dieses sucht - eine Forschungsgeschichte für die Zeit von 1682 - 1994 rekonstruieren läßt. Dabei ist freilich zu beachten, daß für das 17. Jahrhundert nur ein einziger, für das 18. Jahrhundert immerhin 6 Titel berücksichtigt werden, während eine dichtere Folge erst mit dem ausgehenden 19. Jahrhundert einsetzt. Berücksichtigt sind Monographien (sie werden unverständlicherweise ohne Umfangsangabe aufgeführt) und Aufsätze. Ausgeschlossen sind - gleichfalls unverständlicherweise - Hochschulschriften, eine Geringschätzung dieser Veröffentlichungsform, die keineswegs in dieser Pauschalität gerechtfertigt ist.[3] Die Annotationen - von wenigen Zeilen bis zu knapp Seitenlänge - sind vorwiegend beschreibend; Rezensionen werden (bedauerlicherweise) absichtlich weder zitiert noch herangezogen. Die drei Register, die alle auf das Erscheinungsjahr verweisen,[4] betreffen: 1. die ausgewerteten Zeitschriften; 2. alle Sachtitel (auch die von Aufsätzen) und 3. die Verfasser und sonstigen beteiligten Personen. Das erste Register ist wenig nützlich, das zweite weitgehend unnütz. Dagegen vermißt man ein Sachregister, das allein die in den Annotationen ausgebreiteten Funde erschließen und in dem man z.B. feststellen könnte, in welchem Beitrag die Rezeption von La vida es sue¤o im deutschsprachigen Raum (immerhin sind hier u.a. Grillparzer und Hofmannsthal zu nennen) behandelt wird. Da auch die Auswahlkriterien nicht genannt sind und man auf Anhieb Beiträge entdeckt, die hier fehlen,[5] hinterläßt diese Bibliographie einen durchaus zwiespältigen Eindruck.

Klaus Schreiber


[1]
Bibliographisches Handbuch der Calderón-Forschung = Manual bibliográfico calderoniano / Kurt und Roswitha Reichenberger. - Kassel : Thiele & Schwarz. - 30 cm. - (Würzburger romanistische Arbeiten ; ...) [0374]. - Tl. 1. - 1979. - XIII, 831 S. - (... ; 1). - ISBN 3-87816-023-2 : DM 480.00. - Tl. 3. - 1981. - XIII, 838 S. - (... ; 2). - ISBN 3-87816-038-0 : DM 380.00. - Vgl. ZfBB 29 (1982),2, S. 134 - 137. (zurück)
[2]
Nach Auskunft der Bearbeiterin vom Juli 1997, die in dem auf ihren Namen lautenden, ebenfalls in Kassel ansässigen Verlag mehrere Schriftenreihen, insbesondere zum spanischen Drama des siglo de oro herausgibt, unter denen auch einschlägige Bibliographien sind, liegt das Material für Bd. 2 auf den neuesten Stand gebracht, in digitaler Form vor, so daß mit einer Veröffentlichung Ende 1997 gerechnet werden kann, unter der Voraussetzung allerdings, daß in Anbetracht der jetzigen Kaufzurückhaltung der Bibliotheken eine Publikation zu diesem Zeitpunkt nicht zu riskant ist. - Der Band lag bis Anfang Januar 1998 nicht vor und wird wohl weiter auf sich warten lassen. (zurück)
[3]
So fehlt z.B. die Dissertation von U. Ehrgott (1964) über die deutschen Calderón-Übersetzungen, die immer noch die wichtigste Basis für die Calderón-Rezeption in Deutschland darstellt. (zurück)
[4]
Um so ärgerlicher ist, daß es der Verlag versäumt hat, im Hauptteil die Erscheinungsjahre im Kolumnentitel hervorzuheben, was die Recherche wesentlich erleichtert hätte. (zurück)
[5]
Durch Abgleich der im entsprechenden Artikel in Kindlers neuem Literaturlexikon zitierten Literatur. (zurück)

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