Auf ein detailliertes Inhaltsverzeichnis folgen: ein Terminteil allein für das Jahr 1997, beginnend mit dem unpaginierten neutralen Kalendarium und einem "Internationalen Veranstaltungskalender", der für Messen und Kongresse lediglich die Kommunikationsangaben macht. Bei den Teilen 3 bis 8 handelt es sich um Adreßverzeichnisse mit sehr knappen Angaben (Straße, PLZ, Ort, Telephon, teils Fax, sehr selten E-Mail), gegliedert nach Behörden (Teil 3), Stiftungen und Forschungsförderung (4), Universitäten und technische Hochschulen (5), Fachhochschulen (6), Forschungseinrichtungen (7), Verbände und Gesellschaften (8). Nur teilweise sind für Institute und Abteilungen die Durchwahlnummern angegeben, in seltenen Fällen fehlt sogar die Telephonnummer völlig.
Die gut 100 Titel umfassende, alphabetische Liste der Fachzeitschriften in Teil 9 nennt neben dem Verlag den Chefredakteur und die Anzeigenabteilung. Teil 10 besteht aus zehn Firmenprofilen, in denen sich jede dieser Firmen (vermutlich in Selbstdarstellung) auf einer Doppelseite präsentiert. Das Firmen-Adressenverzeichnis bildet den abschließenden 11. Teil und nimmt allein knapp die Hälfte des Bandes ein. Die Firmen sind in drei Spalten je Seite nach einem dreistelligen Zahlenschlüssel (von 110 Bergbau bis 916 Unternehmensberatung) mit den üblichen knappen Adreßangaben aufgelistet, einige nebst ihrem Firmenlogo. Mehrfacheintragungen unter verschiedenen Rubriken sind häufig: so tauchen beispielsweise die auch im Firmenprofil porträtierten Firmen KRANTZ und BLM jeweils an 10 verschiedenen Systemstellen auf. Einen Überblick über die dreistellige Systematik ist allein dem Inhaltsverzeichnis zu entnehmen, da Register völlig fehlen.
Außerdem vermißt man ein Vorwort, so daß nicht feststellbar ist, wie
die Daten ausgewählt bzw. erhoben wurden und wie aktuell sie sind.
Vollständig sind sie jedenfalls nicht: Der Rezensent, selbst Mitglied
der Deutschen Gesellschaft für Kartographie, also einer der
Trägergesellschaften der Alfred-Wegener-Stiftung, führte eine
Stichprobe im Bereich Kartographie durch: im Terminteil wird weder der
Kartographentag vom 4./8.5.1997 in Coburg erwähnt, noch werden es bei
den Fachzeitschriften die Kartographischen Nachrichten als Organ der
DGfK. Die Angaben im Institutionenteil sind dazuhin unbefriedigend:
Ein Vergleich der beiden Einträge (S. 139) unter 6.9 Vermessung und
Kartographie mit den Angaben im Kartographischen Taschenbuch 1994/95
(1994)[1] ergibt bei der FH Karlsruhe eine bereits längst veraltete
Telephonnummer; auch ist nicht berücksichtigt, daß der Fachbereich
Vermessungswesen und Kartographie inzwischen in Geoinformationswesen
umbenannt wurde, ganz abgesehen davon, daß sich die Fachhochschule
nach der Novellierung des baden-württembergischen
Fachhochschulgesetzes nun Hochschule nennt. Zudem fehlen die weiteren
Ausbildungsmöglichkeiten in Kartographie (Fachhochschulen in Berlin,
Dresden und München) und in Vermessungswesen (Fachhochschulen in
Berlin, Bochum, Dessau, Hamburg, Mainz, Stuttgart und Würzburg). Und
schließlich ist es in Anbetracht der Laufzeit 1996/97 paradox, wenn
man lediglich mit einem Kalender und den Terminen für das Jahr 1997
abgespeist wird.
Fazit: Als Taschenkalender wird man diesen Band nicht erwerben, denn
blanke Kalendarien bekommt man geschenkt; als Adreßbuch enthält er
zwar eine große Zahl von Anschriften, ist aber in den Angaben zu
knapp, zu schlecht erschlossen und zu wenig aktuell.
Eberhard Rieber
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