Der neue Leipziger Katalog ersetzt einen 1979 erschienenen Vorgänger[1]
und integriert nicht nur die Neuzugänge, sondern berücksichtigt auch
erstmals die Verluste. Katalogteil und Abbildungsteil sind voneinander
getrennt. Dabei zeichnet sich der Bildteil mit seinen kleinen
Schwarzweiß-Aufnahmen durch besonders asketische Gestaltung aus: es
reichte nicht einmal zu allerknappsten Bildunterschriften, nur zu
Bildnummern. Diese finden sich bei den Katalogeintragungen wieder und
nur so erfährt man, worum es sich bei dem Bild handelt. Da aber längst
nicht alle Werke abgebildet wurden, ist das Auffinden der Bildnummern
im Katalogteil nicht gerade bequem. In Zeiten der Textverarbeitung mit
der Möglichkeit passable Druckvorlagen selbst herzustellen, hätte man
einen etwas größeren Komfort bei der Bestandserschließung erwarten
dürfen.
Wer einen optisch ansprechenden und zudem wissenschaftlich noch
informativeren Einblick in die Sammlung des Museums der Bildenden
Künste in Leipzig gewinnen möchte, greife zu dem 1994 erschienenen
Auswahlkatalog, dessen französischsprachige Ausgabe eine Ausstellung
im Petit Palais in Paris und dessen deutschsprachige Fassung dann eine
aus konservatorischen Gründen leicht reduzierte Auswahl in der Kunst-
und Ausstellungshalle der Bundesrepublik in Bonn begleitete. Hier
werden die Leipziger Bestände an Malerei und Zeichnung - wenn auch
eben in Auswahl - in wünschenswerter textlicher und bildlicher Weise
erschlossen. So sollte man vorerst diesen Auswahlkatalog als
Hauptinformationsmittel zu den Beständen des Leipziger Museums nehmen,
während der Gesamtkatalog der Gemälde nur unter dem Aspekt der
quantitativen Exhaustivität die Information zu Leipzig abrundet.
Angela Karasch
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