Bibliotheksservice-Zentrum (BSZ) Baden-Württemberg // Südwestdeutscher Bibliotheksverbund
Rezension aus:
Informationsmittel für Bibliotheken (IFB) 5(1997) 1/2
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Weltliteratur auf Zanders-Bütten


97-1/2-046
Weltliteratur auf Zanders-Bütten : die Sammlung Renate Zanders. Eine Ausstellung im Kulturhaus Zanders Bergisch Gladbach vom 1. September bis 13. Oktober 1996 / zsgest. von Dieter Brinks. [Red.: Renate Zanders ...]. - [München] : Maecenata-Verlag, [1996]. - 146 S. : Ill. ; 27 cm. - ISBN 3-9803947-9-4 : DM 32.00. - (Ludwig-Auer-GmbH, Postfach 1152, 86601 Donauwörth)
[3836]

Daß Firmen bzw. Firmeninhaber Objekte sammeln, die mit Hilfe der hauseigenen Produkte hergestellt wurden, ist nicht allzu häufig anzutreffen. Im vorliegenden Fall bietet es sich jedoch geradezu an, dürften doch "von allen deutschen Pressendrucken und Vorzugsausgaben der Zeit zwischen 1910 und 1930 ... etwa zwei Fünftel auf Zanders Bütten gedruckt worden sein" (weitere zwei Fünftel auf Van Geldern en Zonen und der Rest auf Bütten anderer Hersteller, S. 18). Aus der von Mitgliedern der Familie Zanders begonnenen und mit Hilfe des "fachkundigen Sammlers Dieter Brinks" weiter ausgebauten Sammlung wurden für die Ausstellung 42 Stücke ausgewählt und im Katalog auf Farbtafeln abgebildet (es sind 43 Abbildungen, da Nr. 11 und 12 dasselbe Stück, das Insel-Faksimile des Manesse-Kodex, illustrieren); die jeweils auf der linken Seite stehenden Beschreibungen sind ausgesprochen dürftig: vor allem fehlt fast stets die Angabe, aus welcher Offizin der Druck hervorgegangen ist. Dieselbe Dürftigkeit der Beschreibung gilt auch für den Katalog der Sammlung Renate Zanders, Stand: Juli 1996 (S. 111 - 137) mit seinen (nicht numerierten) 180 Positionen (davon genau 10 % Werke Goethes betreffend), in dem gleichfalls die Angabe der Offizin zumeist fehlt und nicht einmal Hinweise auf die einschlägigen Bibliographien von Pressendrucken gegeben werden. Ganz überwiegend stammen die Titel aus der Hochzeit der deutschen Pressendrucke vom Ende des Ersten Weltkriegs bis Anfang der dreißiger Jahre. Drucke aus der Nachkriegszeit sind selten, im Abbildungsteil sind es gerade zwei. Auch das mag ein Indiz für den gewandelten Geschmack heutiger Pressendrucker und ihrer Kunden sein.

sh


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