Bei Reclams Musikführer verfaßte Dürr die Kapitel über die Vokalmusik: 1. Lieder; 2. Bühnenwerke; 3. Kirchenmusik, Feil diejenigen über die Instrumentalmusik: 4. Orchestermusik; 5. Kammermusik; 6. Klaviermusik. Es schließt sich ein 7., von Walburga Litschauer verfaßtes Kapitel über die Gesellschaftsmusik, die "für das ... Musizieren im Freundeskreis" (S. 306) entstandenen Werke, an: die mehrstimmigen Gesänge, die Werke für Klavier zu vier Händen sowie die Tänze für Klavier. Die einzelnen Kapitel gliedern sich in zusammenfassende Texte, tabellarische Übersichten über die innerhalb bestimmter Zeitabschnitte entstandenen Werke einer Gattung sowie vor allem die Werkanalysen. Lesenswert sind Feils Bemerkungen zu Schuberts Werken auf Schallplatten, in denen sich auch die Geschichte der Aufführungspraxis widerspiegelt. Das Schubert-Handbuch teilt die Vokalmusik ein in: 1. Die Lieder; 2. Die mehrstimmigen Gesänge; 3. Die Bühnenwerke; 4. Die Kirchenmusik; die Instrumentalmusik in: 5. Die Klaviermusik; 6. Tänze und Märsche für Klavier; 7. Die Kammermusik; 8. Die kleineren Orchesterwerke; 9. Die Sinfonien. Die Gesellschaftsmusik wird bei der jeweiligen Besetzung abgehandelt. Die Kapitel, die von verschiedenen Mitarbeitern stammen, sind unterschiedlich aufgebaut. Sie beginnen mit mehr oder weniger umfangreichen einführenden Texten, denen die Werkbesprechungen folgen oder es sind in die systematisch gegliederten Texte einige wenige exemplarische Besprechungen integriert; insgesamt werden mehr als 300 Einzelwerke besprochen. Jedes Kapitel schließt mit Literaturangaben und tabellarischen Werkübersichten, eine solche fehlt allerdings unverzeihlicherweise für die Lieder. Bei Reclams Musikführer steht der Liederkomponist Schubert im Vordergrund, im Vergleich ist das Kapitel über die Lieder hier 10 Seiten länger - das kleinere Format des Bandes wird durch die kleinere Schrifttype kompensiert -, dafür sind die anderen Kapitel im Schubert-Handbuch ausführlicher, am gravierendsten bei der Orchestermusik mit 157 Seiten im Gegensatz zu 27 Seiten bei Reclam. Das Handbuch legt den Schwerpunkt beim einzelnen Werk auf die Analyse, während Reclam außerdem - ausführlicher als im Handbuch - werkgeschichtliche Informationen und zudem noch den Hinweis auf die Publikation innerhalb der alten und der neuen Schubert-Gesamtausgabe bietet. Dies wird beispielsweise schon im formalen Aufbau der Liederanalysen mit dreiteiliger Anlage deutlich: Zur Überlieferung - Zum Text - Zur Komposition.
Unschlagbar ist das Werkverzeichnis, das bei Reclam gleichzeitig Registerfunktion hat; es führt alle (eindeutig identifizierbaren) Werke Schuberts (ohne Bearbeitungen) mit Titel und Textanfang auf - unabhängig von einer Erwähnung im Musikführer selbst. Das Werkregister des Schubert-Handbuchs dagegen enthält nur diejenigen Werke - und dies allein unter dem Titel des Deutsch-Verzeichnisses[1] - die entweder ausführlich kommentiert oder "in einem bestimmten Kontext wichtig sind" (S. XX) und dient somit ausschließlich der Benutzung des Handbuchs, desgleichen das Personenregister. Das Handbuch schließt mit einem Mitarbeiterverzeichnis.