Bibliotheksservice-Zentrum (BSZ) Baden-Württemberg // Südwestdeutscher Bibliotheksverbund
Rezension aus:
Informationsmittel für Bibliotheken (IFB) 4(1996) 4
[ Bestand in K10plus ]

Rheinland-Pfälzische Bibliographie


96-4-530
Rheinland-Pfälzische Bibliographie / hrsg. im Auftr. des Ministeriums für Wissenschaft und Weiterbildung des Landes Rheinland-Pfalz von der Rheinischen Landesbibliothek Koblenz, der Stadtbibliothek Mainz, der Pfälzischen Landesbibliothek Speyer und der Stadtbibliothek Trier. - Trier : Spee. - 24 cm. - ISSN 0943-4623
[1571]
4. 1994 (1996). - XII, 979 S. - ISBN 3-87760-303-3 : DM 68.00

Der Titelzuwachs, den die Rheinland-Pfälzische Bibliographie von ca. 4000 Titeln in Bd. 1. 1991 (1992)[1] auf ca. 7400 Titel in Bd. 3. 1993 (1994) erfahren hat, ist nicht allein mit dem 'natürlichen' Zuwachs auf Grund der Vermehrung der Publikationen zu erklären, sondern wohl nicht zuletzt damit, daß diese jüngste deutsche Landesbibliographie erst ihren Geschäftsgang optimieren mußte - in Anbetracht der vierfach geteilten Zuständigkeiten an sich schon eine Leistung -, was dazu führte, daß jeweils zahlreiche Titel aus den vorhergehenden Erscheinungsjahren seit 1991 nachträglich angezeigt werden müssen. Jedenfalls erzwang Bd. 3 mit seinem Umfang von 1446 S. "eine Konzeptionsänderung": zum einen wurde zum Zweck der Platzersparnis die großzügige Praxis der Doppeleintragungen durch "eine verkürzte Form der Eintragungen" (letztlich Verweisungen, s.u.) im Sachteil ersetzt; zum anderen wurden die Auswahlkriterien modifiziert, so daß nun ca. 7200 Titel bei gleichem Layout auf lediglich 674 S. verzeichnet werden.[2] Wenn man den 'natürlichen' jährlichen Zuwachs bedenkt, beträgt die Einsparung, die auf Grund der im folgenden, nach den Benutzungshinweisen zitierten Änderungen in der Verzeichnispraxis eingetreten ist, allerdings eher weniger als die ca. 200 Titel (unter 3 %). Von der Verzeichnung sind jetzt zusätzlich ausgeschlossen: Bestandskataloge von Bibliotheken ohne regionalen Bezug; einzelne Gesetze und Verordnungen in amtlichen Veröffentlichungen; Gesetz- und Verordnungsblätter; Kongreßschrifttum ohne inhaltlichen Bezug zu Rheinland-Pfalz; Zeitschriftenartikel unter zwei Seiten.

Offensichtlicher und in der negativen Auswirkung auf die Benutzung viel gravierender ist jedoch die "Neukonzeption" des Hauptteils: 1. der Abschnitt Rheinland-Pfalz für die das Gesamtgebiet bzw. mehrere Regionen behandelnde Literatur wurde neu eingerichtet; 2. Regionen und 3. Orte (diese beiden Teile entsprechen der Einteilung von Jg. 1); 4. der in den Jg. 1 - 3 am Anfang stehende, systematisch gegliederte Sachteil wurde jetzt an den Schluß gerückt und zu einem besseren Register abgemagert, da die Eintragungen lediglich aus dem Nachnamen des Verfassers, dem Sachtitel und der Titelnummer bestehen, die auf die Teile 1 - 3 verweist; die Gliederung entspricht zwar der des früheren Hauptteils 1, doch während man sich in den Jg. 1 - 3 dank eines detaillierten Inhaltsverzeichnisses einen raschen Überblick über die Systematik verschaffen konnte, wurde dieses Verzeichnis unverständlicherweise in Jg. 4 weggelassen (daß es der Umfangsreduzierung geopfert wurde, kann man wohl ausschließen), und somit ist der Benutzer auf das Blättern in diesem Registerteil angewiesen. Auch bei den Registern ergab sich eine gravierende Veränderung mit negativer Auswirkung: zwar blieb das Verfasser- und Titelregister gleich und auch das Orts-, Personen- und Sachregister scheint auf den ersten Blick unverändert, doch ist das Formschlagwort Biographische Literatur, unter dem früher zumindest ein Großteil der Biographien zusammengeführt wurde (im Jg. 3 immerhin ca. 760 Eintragungen) entfallen, so daß man Biographien einzelner Personen, die im Register nur noch unter dem einzelnen Personenschlagwort verzeichnet sind, nirgends mehr an einer Stelle zusammen findet. Diese eklatante Verschlechterung des Nachweises in dem für Regionalbibliographien zentralen Bereich der biographischen Literatur wird weder im Vorwort noch in den Benutzungshinweisen des vorliegenden Bandes erwähnt, und sie ist durch die erklärte Notwendigkeit der Platzersparnis auf gar keinen Fall entschuldbar. Darüber tröstet auch nicht hinweg, daß die Jg. 1991, 1992 und 1994 (die Lücke wird nicht begründet) im Internet[3] aufgerufen werden können.

Saskia Hedrich / sh


[1]
IFB 93-1/2-081. (zurück)
[2]
In Jg. 3 benötigten die ca. 7400 Titel noch 1058 S.; davon entfielen auf den Sachteil allein 540 S., während in Jg. 4 der zum Register abgemagerte Sachteil gerade noch 166 S. einnimmt. (zurück)
[3]
http://www.rlb.de/hades/index.htm (zurück)

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