Bibliotheksservice-Zentrum (BSZ) Baden-Württemberg // Südwestdeutscher Bibliotheksverbund
Rezension aus:
Informationsmittel für Bibliotheken (IFB) 4(1996) 4
[ Bestand in K10plus ]

Tibet, Nepal und der Kulturraum des Himalaya


96-4-522
Tibet, Nepal und der Kulturraum des Himalaya : (mit Ladakh, Sikkim und Bhutan) ; kommentierte Bibliographie deutschsprachiger Bücher und Aufsätze 1627 bis 1990 (Aufsätze bis zum Jahre 1900) / Jürgen C. Aschoff. - Dietikon : Garuda-Verlag, 1992. - 477 S. ; 24 cm. - SFr. 220.00. - (Garuda-Verlag, Postfach 717, CH-8953 Dietikon)
[3272]

Durch seine Tibetbesuche wurde Aschoffs Interesse für Literatur über dieses Land geweckt. Mit der vorliegenden Bibliographie will er die Verzeichnungslücke deutschsprachiger Tibetliteratur schließen. In seinem Vorwort (S. 9 - 11) erläutert er sehr detailliert seine Aufnahmekriterien, präzise definiert er den inhaltlichen, zeitlichen und geographischen Rahmen. Danach folgt ein Abschnitt für Bibliographien und Biobibliographien, der 75 Titelnummern umfaßt, wobei auch Verweisungen gezählt sind. In den Hauptteil der Bibliographie wurde deutschsprachige Literatur über die im Titel genannten Gebiete, Belletristik, deren Handlung in Tibet spielt, Übersetzungen tibetischer Texte und Exilliteratur aufgenommen; lediglich spezielle Bergsteigerliteratur wurde ausgeschlossen. Berücksichtigt werden Monographien - beginnend mit dem 1627 erschienenen ersten deutschsprachigen Tibetbericht bis zum Erscheinungsjahr 1991 - sowie Zeitschriftenartikel in folgender Auswahl: weitgehend vollständig für die Zeit bis 1900, danach erschienenes bio-bibliographisches Material und Artikel aus Bereichen, die von anderen Publikationen nicht abgedeckt werden, daneben vollständige Verzeichnung der tibetbezogenen Schriften von Albert Grünwedel, Berthold Laufer und August Hermann Francke. Im Hauptteil werden im Anschluß an die Numerierung aus dem ersten Abschnitt 2056 Titel alphabetisch nach Verfassern, Herausgebern und Urhebern verzeichnet; bemerkenswert sind Eintragungen von Sachtiteln im Hauptteil unter Anonymus und solche unter dem Formalbegriff Katalog. Die zumeist nach Autopsie erstellten Aufnahmen enthalten alle wichtigen Angaben, folgen aber keinem allgemein akzeptierten Regelwerk. Fast jedem Titel sind Annotationen beigegeben, die z.T. von Aschoff stammen, z.T. von den Autoren, von Fachleuten, Rezensenten und Tibetfreunden und dann mit deren Namen gezeichnet sind, bzw. aus den verzeichneten Werken selbst entnommen wurden (Klappentexte und Verlagsinformationen). In den Annotationen, die eine Zeile bis zu « Seite umfassen, findet man neben einer kurzen inhaltlichen Beschreibung auch Angaben zu den Bänden eines mehrbändigen Werkes, zu Originalausgaben und Neuauflagen. Die Bibliographie ist durch Hervorhebung des Namens als Ordnungswort und der typographischen Absetzung der Annotationen übersichtlich gestaltet. Der Erschließung des Bandes dient das Sachverzeichnis, das in 17 Abschnitten unter Hinweis auf die laufende Nummer Einstiegsmöglichkeiten unter Erscheinungszeiträumen (vor 1800 und 1800 - 1899), Regionen, Sachgebieten und Literaturgattungen bietet. Innerhalb der Abschnitte sind die Titel im Verfasseralphabet mit Kurztitelangaben (Verfassername, Titelbeginn und Erscheinungsjahr) geordnet. Dabei kommt es in einzelnen Rubriken zu unhandlich langen Listen (z.B. Reisen, Reiseliteratur S. 415 - 424). Der Band wird beschlossen durch das Autorenverzeichnis, in dem alle beteiligten Personen unter Verweisung auf die Titelnummer verzeichnet sind.

Insgesamt scheint die Bibliographie sorgfältig erstellt zu sein. Die Annotationen vermitteln z.T. einen sehr anschaulichen Eindruck vom Inhalt, was dem Wunsch Aschoffs, daß die Bibliographie "zum abwechslungsreichen Lesevergnügen" werden soll, entgegenkommt, allerdings wird genau dieses durch die alphabetische Ordnung des Hauptteils erschwert, eine systematische Anlage wäre auch deswegen bei weitem vorzuziehen gewesen.

Saskia Hedrich


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