Als "narrative" Bibliographie angelegt, folgt einer Zusammenstellung der neueren Kernwerke eines Bereiches die kurze Schilderung der zentralen Gedanken derselben, wobei durchaus auch Entwicklungen innerhalb des einzelnen Gebietes mit erfaßt werden. Inhaltliche Auslassungen bei einem Werk derartiger Bandbreite zu bemängeln, fällt leicht; schwerlich wird man in allen Fällen die eigenen Favoriten literaturwissenschaftlichen Treibens wiederfinden. Überraschend wirkt jedoch das Auslassen William Empsons, während zu Eliot, Leavis und Richards Einzelbeiträge erscheinen, überraschend ebenfalls das Fehlen von Antonia Gransdens Historical writing in England im Artikel zur Chronistik, während man die mehreren Einträgen zuzuordnenden Titel möglicherweise über die abschließenden, ausführlichen Indizes der zentralen Werke sowie der Autoren und der behandelten Literaturwissenschaftler wiederfindet.
Entstanden ist ein ebenso wichtiges wie gewichtiges, mit 95 œ nicht billiges, inhaltlich äußerst wertvolles Navigationsinstrument durch eine imaginäre Bibliothek grundlegender neuerer Sekundärliteratur, das erkenntnissuchenden Studierenden besser als andere Nachschlagewerke neue Bereiche eröffnet und das nicht nur Nicht-Anglisten beim Aufforsten ihres anglistischen Bestandes wesentlich helfen kann - dessen Anschaffung schlichtweg unabdingbar ist.
Rudolf Nink