Bibliotheksservice-Zentrum (BSZ) Baden-Württemberg // Südwestdeutscher Bibliotheksverbund
Rezension aus:
Informationsmittel für Bibliotheken (IFB) 4(1996) 2/3
[ Bestand in K10plus ]

Klopstock an der Grenze der Epochen


96-2/3-227
Klopstock an der Grenze der Epochen / hrsg. von Kevin Hilliard und Katrin Kohl. Mit Klopstock-Bibliographie 1972 - 1992 / von Helmut Riege. - Berlin [u.a.] : de Gruyter, 1995. - X, 424 S. ; 25 cm. - S. 247 - 424: Klopstock-Bibliographie 1972 - 1992. - ISBN 3-11-014316-X : DM 242.00
[3176]

Der erste Teil des Bandes enthält die Beiträge eines Arbeitsgesprächs zu Klopstock, das 1993 in der Herzog-August-Bibliothek stattgefunden hat. Es bezeugt die Lebendigkeit der Klopstock-Forschung. So interessant und gewichtig die Beiträge im einzelnen sind, z. B. Klaus Weimars brillante Studie zur paradoxen Leugnung der Schrift in Klopstocks Lyrik, an dieser Stelle steht nur der zweite Teil des Buches in Rede: die von Helmut Riege bearbeitete Klopstock-Bibliographie 1972 - 1992.

Sie stellt eine Fortführung der grundlegenden Arbeit von Burkhardt und Nicolai dar.[1] Sie verzeichnete als subjektive und objektive Personalbibliographie die Klopstock-Literatur bis 1971 und war als erstes Addendum der kritischen Klopstock-Ausgabe erschienen. Schon für dieses Grundwerk hatte Helmut Riege die Redaktion besorgt.

So bewahrt die jetzt unselbständig publizierte Ergänzung die Vorzüge des Grundwerks in jeder Hinsicht. Gliederung und Auswahlprinzipien sind identisch - mit Ausnahme geringer sinnvoller Änderungen: Titel zeitbezogener Würdigungen und Deutungen sowie solche zur Behandlung Klopstocks in der Schule werden nicht mehr in eigenen Abteilungen aufgeführt; die laufenden periodischen Allgemeinbibliographien der Germanistik werden - als bekannt - nicht mehr mit ihren Klopstock-Abschnitten angezeigt. Dafür sind im Grundwerk übersehene Titel nachgetragen.

Die Titelaufnahmen sind musterhaft eindeutig und einheitlich, frei von Angaben, die in Regelwerken für Bibliothekskataloge erforderlich sind, aber in der Personalbibliographie nichts verloren haben. Allenthalben sind Bezüge zum Grundwerk hergestellt, wird annotiert; Rezensionen stehen beim rezensierten Titel. Die Typographie ist aufwendig und erleichtert die Benutzung sehr. Ein Namenregister beschließt die Bibliographie.

Immerhin 718 Titel weist die 180 Seiten starke Bibliographie nach. Sie ist ein unentbehrliches Nachschlagewerk. Ein wenig ärgerlich ist daher schon, daß sie nicht separat, sondern zusammen mit den Konferenzbeiträgen erschienen ist. Dies Verfahren nimmt in letzter Zeit zu, offensichtlich nutzen die Verlage den Zwang der Bibliotheken, Bibliographien auf jeden Fall anzuschaffen, als Verkaufsförderung für andere Publikationsformen.

Hans-Albrecht Koch


[1]
Klopstock-Bibliographie / von Gerhard Burkhardt und Heinz Nicolai. - Berlin [u.a.] : de Gruyter, 1975.- XI, 339 S. - (Werke und Briefe / Friedrich Gottlieb Klopstock : Abt. Addenda ; 1). (zurück)

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