Bibliotheksservice-Zentrum (BSZ) Baden-Württemberg // Südwestdeutscher Bibliotheksverbund
Rezension aus:
Informationsmittel für Bibliotheken (IFB) 3(1995) 4
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Taschenbuch der Auktionspreise alter Bücher


95-4-559
Taschenbuch der Auktionspreise alter Bücher : eine systematische Zusammenstellung der Ergebnisse aus den Buchauktionen in der Bundesrepublik Deutschland, in Österreich und in der Schweiz. - Aachen : Radtke. - 21 cm. - Register u.d.T.: Auktionspreise alter Bücher
[3054]
17. 1991 (1994). - 1415 S. - ISBN 3-921751-17-9 : DM 162.00
95-4-560
Jahrbuch der Auktionspreise für Bücher, Handschriften und Autographen : Ergebnisse der Auktionen in Deutschland, den Niederlanden, Österreich und der Schweiz. Mit einem Anhang: Spezialgebiete der Antiquariate. - Stuttgart : Hauswedell. - 24 cm. - ISSN 0075-2193
[3055]
42. 1991 (1992). - XXX, 1058 S. - ISBN 3-7762-0368-4 : DM 340.00

Im vorliegenden Bd. 17. 1991 des Taschenbuchs, der erst 1994, also mit erheblichem Verzug erschienen ist, wird der Bd. 18 (1992) für Ende 1994 angekündigt; bis Ende Oktober 1995 lag dieser allerdings immer noch nicht vor, und auf Anfrage teilte der Verlag Anfang November mit, daß er noch zwei Monate bis zur Fertigstellung benötige. Der Grund für den Verzug dürfte in der arbeitsintensiven Erstellung des Registers zu suchen sein, war doch noch der Bd. 16. 1990 (1991) in angemessenem Zeitraum erschienen.

Verzeichnet werden laut dreisprachigem Vorwort (deutsch/englisch/französisch) 48.000 Bücher von 41 Auktionen ohne unteres Preislimit. Von diesen fanden 35 in Deutschland, 4 in Österreich (ausnahmslos im Wiener Dorotheum) und 2 in der Schweiz statt. Nach den ebenfalls dreisprachigen Benutzungshinweisen folgt die Liste der berücksichtigten Auktionen. Hier werden die Auktionshäuser mit Adresse und den einzelnen dort abgehaltenen Auktionen (mit Angabe des Themas, des Datums und des Kataloges), die Sigel der Auktionen (Buchstabensigel für das Auktionshaus und Nummer der Auktion) und Abweichungen von der hier verwendeten Standardwährung (DM) angegeben. Es folgen die Währungskurse. Die Ansetzung der Titel im Hauptteil entspricht der im Register (s.o.). Zu den Titeln werden folgende Angaben gemacht: Anzahl der Bände, Erscheinungsort, Verlag/Druckerei, Erscheinungsjahr, Angabe des bibliographischen Formats, Art und Anzahl der Abbildungen, Umfang, Einbandart, starke Mängel und Besonderheiten, das Auktionskennzeichen (Sigel der Auktion/Nr. des Titels im Katalog) und Preis (ohne Steuern und Zuschläge).

Als weitere Beigaben folgen eine Liste der 1994 erschienenen Lagerkataloge, ein Verzeichnis der Pseudonyme mit den eigentlichen Namen sowie ein Abkürzungsverzeichnis.

Obwohl zum Zeitpunkt der Rezension bereits Bd. 44. 1993 (1994) des Jahrbuchs vorlag, muß im folgenden für den Vergleich mit dem konkurrierenden Taschenbuch Bd. 42. 1991 (1992) herangezogen werden.[1] Im vorliegenden Band werden 45.000 Bücher, Handschriften und Autographen von 60 Auktionen (aus 71 Katalogen) verzeichnet. 35 davon fanden in Deutschland statt, 13 in den Niederlanden,[2] 9 in Österreich (alle am Dorotheum; 5 davon spezielle Autographenauktionen), 3 in der Schweiz. Sieht man also von den niederländischen und den Autographenauktionen ab, entspricht die Auswahl der im Taschenbuch.

Dem Vorwort folgt ebenfalls das Auktionenverzeichnis, das nur darin von dem des Taschenbuchs abweicht, daß es die Kataloge separat verzeichnet (das Kennzeichen der Auktionen setzt sich wie dort aus einem Buchstabensigel für das Auktionshaus und der Katalognummer zusammen), dann die Währungskurse des Berichtsjahres und die Liste der Abkürzungen. Der Hauptteil ist zunächst in Bücher (S. 1 - 935), Handschriften (S. 936 - 949) und Autographen (S. 950 - 1033) untergliedert. Die Verzeichnung der Bücher unter dem Verfasser (meist mit abgekürzten Vornamen) oder dem Sachtitel (Artikel am Anfang werden dabei übergangen) erfolgt mit folgenden Angaben: Bandzahl, Erscheinungsort, Erscheinungsjahr, bibliographisches Format, Art und Anzahl der Abbildungen, Einbandart, Angaben zu Sonderausgaben, Auktionskennzeichen, Nr. des Titels im Katalog, Preis (ohne Steuern und Zuschläge) in DM, bei abweichenden Währungen wird dies angegeben. Bei den Handschriften werden entsprechende Angaben gemacht: Verfasser/Sachtitel, Art des Manuskripts, Entstehungszeit, Format, Abbildungen, Einband, Auktionskennzeichen. Die Verzeichnung der Autographen weicht dagegen stärker ab. Der Verfasserangabe folgt dessen Beruf/Titel, Geburts- und Todesjahr, dann eine kurze Angabe zum Inhalt, Ort und Datum der Abfassung, Format, Umfang, Abbildungen, Angaben über den Umschlag und bei Briefen, den Adressaten. Wie beim Register ist der internationalen Liste der Antiquariate nach Spezialgebieten ein Schlagwortregister beigegeben.

Hauptunterschiede der beiden Auktionspreisverzeichnisse liegen also zum einen in den Auswahlkriterien: beim Jahrbuch zusätzlich niederländische Handschriften- und Autographenauktionen jedoch mit Beschränkung durch die Mindestpreisgrenze,[3] zum anderen die unterschiedliche Verzeichnungstiefe: hier gibt das Taschenbuch eindeutig mehr Informationen. Allerdings hat der von einem anderen Rezensenten[4] eingebrachte Einwand, daß ein "Rückgriff auf den Original-Auktionskatalog unerläßlich" bleibt, immer noch Gültigkeit. Daß sich beide Verzeichnisse ebenso wie ihre Mehrjahresregister stark im Preis unterscheiden, werden potentielle Käufer gleichfalls bedenken müssen. Insgesamt erhebt sich natürlich die Frage nach der Berechtigung zweier konkurrierender Auktionspreisverzeichnisse und das schon gar in einer Zeit, in der vile Antiquare und Auktionshäuser ihre Kataloge mit Hilfe der EDV erstellen und einige sie ihren Kunden sogar bereits in digitalisierter form anbieten, wie die folgende Rezension belegt.

Saskia Hedrich


[1]
Die einzige Veränderung, die sich in dieser Zeit ergeben hat, ist die Anhebung der Mindestpreisgrenze auf DM 250.00 wegen der starken Vermehrung der Auktionen und der daraus resultierenden Zunahme der zu verzeichnenden Ergebnisse: die Steigerung zwischen 31 (1980) und 43 (1992) betrug laut Vorwort 60 %. (zurück)
[2] Stichproben im Katalog des Auktionshauses J. L. Beijers, Utrecht, für die Auktion vom 17. und 18. Juni 1991 (Nr. 451 - 1430) ergaben, daß auch alle speziellen Titel zur niederländischen Topographie und Regionalgeschichte und niederländischen Literatur im Jahrbuch berücksichtigt sind. (zurück)
[3]
Eine Überprüfung der Titel von A bis Ac im Taschenbuch ergab, daß von den insgesamt 91 Titeln immerhin 18 (also etwa 20 %) unter der für die Berichtszeit 1991 geltenden Mindestpreisgrenze des Jahrbuchs (DM 150.00) lagen. (zurück)
[4]
Julius Friedrich Wagner in: Aus dem Antiquariat. - 1988,6, S. A267 - A269 (zurück)

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