Bibliotheksservice-Zentrum (BSZ) Baden-Württemberg // Südwestdeutscher Bibliotheksverbund
Rezension aus:
Informationsmittel für Bibliotheken (IFB) 3(1995) 3
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Biographical dictionary of geography


95-3-453
Biographical dictionary of geography / Robert P. Larkin and Gary L. Peters. - 1. publ. - Westport, Conn. ; London : Greenwood Press, 1993. - IX, 361 S. ; 25 cm. - ISBN 0-313-27622-6 : $ 69.50, œ 62.50 (Eurospan). - (Eurospan, 3 Henrietta Street, Covent Garden, London WCE 8LU, United Kingdom)
[2516]
95-3-454
Geographers : biobibliographical studies / ed. by Geoffrey J. Martin on behalf of the Working Group on the History of Geographical Thought of the International Geographical Union and the International Union of the History and Philosophy of Science. - London : Mansell. - 24 cm. - ISSN 0308-6992
[2908]
Vol. 16 (1995). - IX, 115 S. - ISBN 0-7201-2209-0 : 45.00

Das Lexikon stellt im Namensalphabet 77 Geographen mit ihrer Biographie vor und würdigt ihre fachlichen Leistungen. Der zeitliche Bogen reicht von der Antike bis zur Gegenwart; auch noch lebende Fachvertreter finden Berücksichtigung. Die Länge der Artikel schwankt etwa zwischen 2 bis 7 Seiten. Der im Titel verwendete Terminus Dictionary besagt, daß die hier zusammengestellten Biographien als einzelne Beiträge zu verstehen sind und nicht in einem disziplingeschichtlichen Zusammenhang betrachtet werden. Dadurch wird die Auswahl der aufgenommenen Personen erst recht fragwürdig. Die bedeutenden arabischen Geographen des Mittelalters fehlen gänzlich, dafür sind andere Personen berücksichtigt worden, die nicht in erster Linie der Geographie zugeordnet werden können, auch wenn die Disziplin selbst von deren Lebensleistungen profitierte (Charles Darwin, Johann Heinrich von Thünen, James Cook). Die Würdigung der zeitgenössischen Geographen wird ohnehin als problematisch empfunden, da die Wirkung der von ihnen ausgehenden Impulse noch nicht abgeschätzt werden kann. Die einzelnen Biographien enthalten sowohl eine Zusammenstellung der wichtigsten Arbeiten als auch Literaturhinweise zur Person. Dabei bedienten sich die Autoren in erster Linie aus der noch laufenden zeitschriftenartigen Reihe Geographers : biobibliographical studies. Da mit dem Biographical dictionary of geography offensichtlich keine neuen Erkenntnisse zur Geschichte der Geographie angestrebt werden, ist es zumindest für die Bibliotheken, die die genannte Reihe besitzen, entbehrlich.

Wolfgang Crom Die Erhellung der Geschichte der Geographie ist seit vielen Jahren ein Anliegen der International Geographical Union, die zu diesem Zweck eigens die Working Group on the History of Geographical Thought eingerichtet hat. Als ein Ergebnis dieser Bemühungen erscheint seit 1977 die Reihe Geographers : biobibliographical studies, die an Hand des neuesten Bandes hier kurz vorgestellt werden soll. Er enthält Biographien von 11 Geographen und zwar von drei Franzosen (zwei davon gemeinsam in einem Artikel behandelt), zwei aus England und je einer aus Österreich, China, Korea, Norwegen, Peru und Polen. Nur drei von diesen gehören dem 20. Jahrhundert an, sieben dem 19. und einer dem 16. Mit der Intention, daß die Geschichte des Verständnisses von der Erde auf der Arbeit und dem Denken einzelner Forscher basiert und von deren besonderem Charakter geprägt ist, versucht die Reihe, mit Hilfe biographischer Einzelbeiträge die Entwicklung der Geographie als Wissenschaft nachzuzeichnen. Da es sich allerdings nur um eine lose Aneinanderreihung von Einzelbiographien aus der Feder verschiedener Autoren über Geographen handelt, die in keinem besonderen Verhältnis zueinander stehen, ist anzuzweifeln, ob dieses Ziel auf diesem Wege erreicht werden kann. Eine Gesamtsynthese wird jedenfalls nicht angestrebt. Dennoch lassen sich den Biographien aufgrund ihrer inhaltlichen Qualität viele Informationen entnehmen, die zu eigenen Synthesen reizen. Dazu trägt auch die von den Herausgebern gemachte Vorgabe bei, den theoretischen Unterbau als befruchtende Impulse für die Geographie besonders hervorzuheben, eine Forderung, die die Autoren erfreulicherweise erfüllen. Die Artikel, jeweils mit einem Porträt beginnend, sind einheitlich gegliedert: 1. Education, life and work; 2. Scientific ideas and geographical thought; 3. Influence and spread of ideas. Das Literaturverzeichnis gliedert sich in Untersuchungen und Quellen und eine subjektive Personalbibliographie; letztere muß sich zumeist auf eine Auswahl der wichtigeren Monographien und Aufsätze beschränken. Den Abschluß bildet eine chronologische Übersicht der wichtigen Lebens- und Wirkungsstationen.

Mit dieser Reihe wurde ein Forum geschaffen, das den Blick über die Grenzen der nationalen Disziplingeschichte hinaus auf die Entwicklung von "Schulen" oder Themenschwerpunkten lenkt, die zudem durch ein Sachregister erschlossen sind. Das kumulierte Register der in den Bd. 1 (1977) - 16 (1995) behandelten Geographen weist 285 Namen auf; eine zusätzliche Zusammenstellung der Namen nach Nationen und Epochen wäre wünschenswert.

Wolfgang Crom / sh


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