Bibliotheksservice-Zentrum (BSZ) Baden-Württemberg // Südwestdeutscher Bibliotheksverbund
Rezension aus:
Informationsmittel für Bibliotheken (IFB) 3(1995) 3
[ Bestand in K10plus ]

Auswahlbibliographie zur jüdischen Familienforschung


95-3-367
Auswahlbibliographie zur jüdischen Familienforschung : vom Anfang des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart / Angelika G. Ellmann-Krüger. - Wiesbaden : Harrassowitz, 1992. - 202 S. ; 24 cm. - ISBN 3-447-03318-5 (br.) : DM 68.00
[1657]

Aus der Familienforschung der Verfasserin erwachsene Bibliographie von 2596 durchnumerierten, nicht annotierten, aber offensichtlich nach Autopsie sorgfältig und einheitlich verzeichneten Monographien und Aufsätzen in 13 Kapiteln, wobei natürlich auch zahlreiche nicht speziell auf das Judentum bezügliche Titel verzeichnet werden. Die bei weitem längsten Kapitel betreffen 3. Genealogien, Familiengeschichten, Biographisches (Nr. 169 - 852) und 5. Regional- und Lokalgeschichte, Alltagsleben der Juden in den Kommunen (Nr. 937 - 1576). Beide sind - wie auch die anderen Kapitel - nach dem Verfasser- bzw. Sachtitelalphabet geordnet, statt nach den Personen/Familien bzw. Orten. Um diese zu ermitteln, muß man umständlich das gemeinsame Personen- und Ortsregister benutzen, während man bei einer Binnengliederung der Kapitel in der genannten Weise die einschlägigen Titel an einer Stelle beisammen gehabt hätte. Dazu kommt ein Verfasserregister (Sachtitelwerke lassen sich also nicht über Register ermitteln). Gewünscht hätte man sich ein Sachregister, über das man z.B. die Titel zu jüdischen Friedhöfen ermitteln könnte. Obwohl die Vorbemerkung, die auf die speziellen Schwierigkeiten der jüdischen Familienforschung eingeht (Fehlen fester Familiennamen vor dem Beginn des 19. Jahrhunderts, Fehlen von Kirchenbüchern, hoher Anteil der nach Übersee Ausgewanderten, Vernichtung von Quellen und Dokumenten im Dritten Reich), auch die Bedeutung u.a. von Adreßbüchern für die Familienforschung hervorhebt, vermißt man die beiden oben angezeigten jüdischen Adreßbücher für Berlin und Leipzig. Trotz des eindeutigen Schwerpunktes bei deutschsprachigen Publikationen sind auch zahlreiche englischsprachige Titel - vor allem aus den Publications of the American Jewish Historical Society - verzeichnet, was dem hohen Anteil der nach Amerika ausgewanderten jüdischen Vorfahren Rechnung trägt. - Insgesamt eine sorgfältig gearbeitete Bibliographie, die über den Nutzen für den Genealogen hinaus auch als Auswahlbibliographie zur Geschichte der Juden in Deutschland dienen kann.

sh


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