Bibliotheksservice-Zentrum (BSZ) Baden-Württemberg // Südwestdeutscher Bibliotheksverbund
Rezension aus:
Informationsmittel für Bibliotheken (IFB) 3(1995) 2
[ Bestand in K10plus ]

INFODOC


95-2-205
INFODOC : Bibliotheken, Informations- und Dokumentationseinrichtungen in Österreich / Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung (Hrsg.). - Graz : Neugebauer. - 24 cm
[2633]
1994. - 534 S. - ISBN 3-85376-056-2 : öS 298.00

Österreich gehört gleichfalls nicht zu den Ländern, die über laufend, möglichst jährlich erscheinende Bibliotheksadreßbücher verfügen. Nachdem das innerhalb der Biblos-Schriften zuletzt 19 erschienene Verzeichnis längst veraltet ist, erschien 1989 die 1. Ausg. dieses Bibliotheksadreßbuchs, das einen Abzug aus einer beim Österr. BMWF geführten Datenbank darstellt. Danach vergingen wieder 5 Jahre bis zum Erscheinen der vorliegenden Ausgabe, ein Zeitraum, der bei einer sich laufend wandelnden Szene entschieden zu lang ist.

Verzeichnet sind mit Berichtsstand 31.12.1993 1414 (gegenüber 1396 in der Vorauflage) Bibliotheken im weitesten Sinne, unter Einschluß von Minibibliotheken an Informations- und Dokumentationsstellen. Anlage nach Bundesländern, innerhalb im Ortsalphabet und weiter im Namensalphabet. Die Angaben zu den Bibliotheken sind die üblichen: Adreßangaben, Leiter, Kontaktperson (ohne daß über deren genaue Funktion etwas ausgeführt wird), Öffnungszeiten und Benutzungsmöglichkeiten, Sammelgebiete, Spezialsammlungen, Bestand, Bibliothekss/Dokumentationssystem, Informations- und Dokumentationsaktivitäten, externe Datenbanken, Kooperationsabkommen, Publikationen. Register: 1. der Orte, 2. der Institutionen, 3. der Sachbegriffe. Zu letzterem wird erfreulicherweise zusätzlich eine systematische Übersicht angeboten. Daß die Sachschlagwörter zwangsweise weitgehend die von den Bibliotheken gewählten Begriffe übernehmen müssen, stellt ein allen solchen Adreßbüchern gemeinsames Problem dar: Frauenforschung steht glücklicherweise direkt vor Frauengeschichte, Ballett und Tanz sind dagegen wegen des Fehlens einer gegenseitigen Verweisung nicht zusammenzufinden. Begriffe wie Zeitung oder Presse fehlen ganz. Das Institut für Orientalistik der Universität Wien (Nr. 1245) gibt zwei Bibliographien zur Assyriologie und zur Turkologie heraus; der erste Begriff fehlt im Register. Unter Geschichte der Medizin stößt man nicht nur auf das zu erwartende Institut für Geschichte der Medizin der Universität Wien (Nr. 1230),[1] sondern überraschenderweise auch auf das Institut für Numismatik der Universität Wien (Nr. 1243), das eine Spezialsammlung Medicina in Nummis beherbergt. Ein Register der Leiter und Kontaktpersonen sollte für die nächste, hoffentlich bälder erscheinende Ausgabe zusätzlich vorgesehen werden.

sh


[1]
Die dabei erwähnten 5000 musealen Objekte haben in der Zwischenzeit eine beträchtliche Vermehrung durch 2000 historische Medizingeräte vor allem aus dem Gebiet der Endoskopie erfahren, die aus der Sammlung des Stuttgarter Urologen Professor H. J. Reuter stammen (vgl. Stuttgarter Nachrichten. - 1995-02-14, S. 17.) (zurück)

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