Autonome Region Aostatal, die bei weitem kleinste italienische Region mit ingsesamt nur 58 Bibliotheken (davon allein 45 öffentliche) und nur ganz wenige davon mit nach Zahl und Qualität nennenswerten Beständen, wobei sich Altbestände, insbesondere Handschriften, fast ausschließlich in den drei Bibliotheken mit kirchlicher Trägerschaft finden.
Die Region Marche zählt gleichfalls nicht zu den bibliotheksreichen: insgesamt sind es im vorliegenden Adreßbuch 315 Bibliotheken, die sich - von einer Ausnahme abgesehen - relativ gleichmäßig auf die vier Provinzen Ancona (83), Ascoli Piceno (46), Macerata (90) und Pesaro e Urbino (96) verteilen. Nennenswert sind hier weniger die Universitätsbibliotheken, als vielmehr die Stadtbibliotheken mit z.T. ansehnlichen Beständen an alten Drucken. Soweit solche des 16. Jahrhunderts betroffen sind, nehmen diese Bibliotheken alle am Censimento nazionale delle edizioni italiane del XVI secolo teil, so daß nach und nach mit der Verzeichnung ihrer cinquecentine im Gesamtkatlog Le edizioni italiane del XVI secolo[1] zu rechnen ist. Während man hierzulande diese zumeist alten Bibliotheken wohl als wissenschaftliche Stadtbibliothek bezeichen würde, die ihre Funktion als öffentliche Bibliotheken z.T. ausgegliedert haben und mit zwar nicht sehr großen, jedoch z.T. illustren Sonderbeständen aufwarten können, so fällt andererseits die hohe Zahl der in den letzten zwei Jahrzehnten neu gegründeten öffentlichen Bibliotheken auf: je kleiner der Ort, desto jünger die Gründung. Allein diese Tatsache belegt den Erfolg der Bemühungen um eine Verbesserung der bibliothekarischen Grundversorgung weiter Bevölkerungkreise. Daß diese Bibliotheken für den ausländischen Bibliotheksreisenden ohne Interesse sind, ist dabei unerheblich. Bedenklich stimmt in diesem Band die relativ hohe Zahl der Bibliotheken, die nicht auf die Befragung geantwortet haben, darunter eine ganze Reihe von Bibliotheken, die potentiell über interessante Altbestände verfügen müßten.
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