Bibliotheksservice-Zentrum (BSZ) Baden-Württemberg // Südwestdeutscher Bibliotheksverbund
Rezension aus:
Informationsmittel für Bibliotheken (IFB) 3(1995) 1
[ Bestand in K10plus ]

Bibliographie: frauenspezifische und feministische


95-1-116
Bibliographie: frauenspezifische und feministische Hochschulschriften an österreichischen Universitäten 1968 - 1993 / erstellt von Ilse Korotin unter Mitarb. von Kirstin Breitenfellner. Institut für Wissenschaft und Kunst. Dokumentationsstelle Frauenforschung (Hg.). - 1. Aufl. - Wien : Österreichische Staatsdruckerei, 1994. - 482 S. ; 22 cm. - (Materialien zur Förderung von Frauen in der Wissenschaft ; 4). - ISBN 3-85224-066-2 : öS 350.00
[2632]

Die Bibliographie möchte als "repräsentatives Nachschlagewerk" die Diplom- und Hausarbeiten, Dissertationen und Habilitationsschriften verzeichnen, die in 25 Jahren an österreichischen Hochschulen entstanden sind; Gegenstand sind "sowohl feministische Themenstellungen im engeren Sinn wie auch solche, die den Bereich des weiblichen Lebenszusammenhanges (Familie, Erziehung usw.) in einem weiteren Sinn betreffen." Die insgesamt 3.937 Titel wurden über Jahre hinweg durch Befragung der Hochschulen zusammengetragen. Sie sind in 19 Großgruppen von Anglistik und Amerikanistik bis Wirtschaftswissenschaften aufgeführt, innerhalb alphabetisch nach Verfasser(n) sortiert und abschnittsweise durchnumeriert; es führt der Abschnitt Deutsche Philologie, Sprachwissenschaft mit 635 Titeln; die nächstplazierten Fächer sind: Psychologie (507), Geschichte (380) und Theologie (324), Schlußlichter bilden Musik (26) und Slawistik (18). Die bibliographischen Angaben sind eher knapp: Familienname und Vorname (ohne trennendes Komma), Prüfungs- / Promotionsjahr, Sachtitel, Art der Arbeit (Dipl., Hausarbeit, Diss., Habil.) - einschließlich noch in Arbeit befindlicher, die entsprechend markiert sind - Ort und Institut. Nicht selten finden sich so dürftige Angaben wie Dipl. Wien, was der Beschaffung nicht gerade förderlich sein dürfte, wie man überhaupt in den Benutzungshinweisen Angaben darüber vermißt, wo und ob überhaupt man diese Arbeiten einsehen kann, da Diplomarbeiten, auf die die überwältigende Masse der Titel entfällt, von Hausarbeiten ganz zu schweigen, als Teil der Prüfungsakten in der Regel nicht zugänglich sein dürften. Insofern wird man sich, selbst wenn einem bei dem einen oder anderen Thema das Wasser im Munde zusammenlaufen sollte, zumeist wohl Frustrationen einhandeln. - Drei Register erschließen die Bibliographie: 1. der eher freihändig vergebenen Schlagwörter (und Stichwörter), da der auf den Namen frida hörende Verein zur Förderung und Vernetzung frauenspezifischer Informations- und Dokumentationseinrichtungen in Österreich[1] derzeit noch an der Erstellung eines feministischen Thesaurus arbeitet (S. 5); 2. der behandelten Personen; 3. der AutorInnen (rein statistisch in der Tat ganz überwiegend weiblichen Geschlechts). - Ohne über den Nutzen dieser vom Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung (jetzt: Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst) geförderten Bibliographie rechten zu wollen, "kann damit (eindrucksvoll) gezeigt werden, wie frauenspezifische / feministische Fragestellungen in den Wissenschaftsbereich Eingang gefunden haben" (Waschzettel).

sh


[1]
Zu frida und zu den österreichischen frauenspezifischen Datenbanken vgl. ganz aktuell: From utopia to reality : the Austrian network of women's studies information and documentation centers / Helga Hofmann-Weinberger and Christa Wille. // In: Biblos. - 43 (1994),3/4, S. 243 - 250. - Es handelt sich um einen Vortrag auf der Weltkonferenz für Frauenspezifische Bibliotheks-, Archiv- und Dokumentationsarbeit, die vom 17. - 20. 06. 1994 in Cambridge, Mass. unter dem Thema Women, information, and the future : collecting and sharing resources world-wide abgehalten wurde. (zurück)

Zurück an den Bildanfang