Bibliotheksservice-Zentrum (BSZ) Baden-Württemberg // Südwestdeutscher Bibliotheksverbund
Rezension aus:
Informationsmittel für Bibliotheken (IFB) 3(1995) 1
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Katalog der Musikbibliothek Paul Hirsch Frankfurt am Main


95-1-107
Katalog der Musikbibliothek Paul Hirsch Frankfurt am Main / hrsg. von Kathi Meyer und Paul Hirsch. - Neudruck. - Morsum, Sylt : Cicero-Presse. - 28 cm. - Orig.-Ausg. ersch. als Bd. 1 - 3 der "Veröffentlichungen der Musikbibliothek Paul Hirsch, Frankfurt am Main", Reihe 2. - ISBN 3-89120-012-9 (Gesamtwerk) : DM 580.00
[2300]
Bd. 1. Theoretische Drucke bis 1800. - Neudruck der Ausg. 1928 im Verlag Breslauer, Berlin. - 1993. - 299 S. - ISBN 3-89120-009-9 : DM 240.00
Bd. 2. Opern-Partituren. - Neudruck der Ausg. 1930 im Verlag Breslauer, Berlin. - 1993. - 335 S. - ISBN 3-89120-010-2 : DM 240.00
- Bd. 3. Instrumental- und Vokalmusik bis etwa 1830. - Neudruck der Ausg. Frankfurt, 1936. - 1993. - 362 S. ISBN 3-89120-011-0 : DM 240.00

Die Musikbibliothek Paul Hirsch[1] war in den 30er und 40er Jahren mit ca. 15.000 Bänden die größte und gepflegteste private Musikbibliothek Europas. Sie ist heute Teil des Department of Printed Books der British Library Reference Division. Hirsch, der 1936 von Frankfurt nach Cambridge emigrierte, verkaufte die Sammlung 1946 dem British Museum, von wo sie 1973 in die British Library überführt wurde. 1936 publizierte der Sammler erstmals seinen dreibändigen Katalog der Musikbibliothek Paul Hirsch (im Verlag Martin Breslauer, Berlin) als Privatdruck in einer Auflage von 300 Exemplaren. Der vorliegende Neudruck erscheint ebenfalls - zielgruppenorientiert: Bibliotheken - nur in kleiner Auflage, limitiert auf 250 Exemplare.

Hirsch war ein Mann "ausgeprägt bibliophiler Neigungen".[2] Entsprechend liebevoll ist auch der Katalog gestaltet: verschwenderisch großer Zeilenabstand, übersichtliches Schriftbild und ebensolcher Satzspiegel, angereichert durch eingebundene Bildtafeln faksimilierter Titelblätter, Titelkupfer und repräsentativer Notenseiten. Mehrere Verzeichnisse, spezifisch zu dem jeweils verzeichneten Bestand, ergänzen die Einzelbände. Da ein vierter Band vorgesehen war - den Hirsch 1947 publizierte und den die Cicero Presse "nach Klärung der Rechtslage" ebenfalls wieder auflegen will -, fehlt allerdings bislang das Sachregister zu Band 3 sowie ein Namenregister zu den Gesamtbänden. Die Ausgabe war ohne Zweifel in den Folgejahren nach ihrem Erscheinen eine wichtige Quelle zur Erschließung der Sammlung. Freilich: Nur ein Drittel des gesamten Musikbestandes der Hirsch-Bibliothek sind dort beschrieben, weshalb das British Museum sich in den Jahren 1951 und 1959 genötigt sah, Supplement-Bände zu veröffentlichen.[3] Inzwischen ist der gesamte Hirsch-Bestand auch im CPM[4] nachgewiesen, dort mit der entsprechenden Signatur Hirsch sowie Band- und Katalognummer versehen. Somit entpuppt sich dieser Reprint ausschließlich als Reminiszenz an eine große europäische Privatbibliothek des 20. Jahrhunderts. Als Erschließungsinstrument für den Musikwissenschaftler ist dieser Katalog inzwischen jedoch nicht mehr von Bedeutung.

Reiner Nägele


[1]
Paul Hirsch, Frankfurter Kaufmannssohn, geb. Frankfurt 1881, gest. Cambridge 1951. Zu einer Würdigung seiner Person siehe Musik in Geschichte und Gegenwart (MGG) 6, S. 464 - 465, ebenso Musica 6 (1952), S. 356 - 358. (zurück)
[2]
MGG 6, S. 465. (zurück)
[3]
Music in the Hirsch Library. - London : British Museum, 1951. - 438 S. - (Catalogue of printed music in the British Museum : Accesions ; 53). - Books in the Hirsch Library : with supplementary list of music. - London : British Museum, 1959. - 542 S. - (Catalogue of printed music in the British Museum : Accesions : Ser. 3 ; 291B).
The catalogue of printed music in the British Library to 1980. - London ; München [u.a.] : Saur, 1981 - 1987. - Vol. 1 - 62. - Vgl. ABUN in ZfBB 28 (1991),2, S. 138 - 140. (zurück)

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