Bibliotheksservice-Zentrum (BSZ) Baden-Württemberg // Südwestdeutscher Bibliotheksverbund
Rezension aus:
Informationsmittel für Bibliotheken (IFB) 3(1995) 1
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World guide to special libraries


95-1-033
World guide to special libraries . - München [u.a.] : Saur. - 30 cm. - (Handbook of international documentation and information ; 17). - Ed. 1 (1983) mit Parallelt.: Internationales Handbuch der Spezialbibliotheken. - ISSN 0724-8717 - ISSN 0340-1332
[0086]
Ed. 3 (1995). - 1 - 2. - ISBN 3-598-22234-3 : DM 498.00

Während zwischen Ed. 1 (1983) und Ed. 2 (1990)[1] nicht nur sieben Jahre, sondern, was die Qualität betrifft, Welten lagen, folgt die bereits im Dezember 1994 ausgelieferte Ed. 3 (1995)[2] nach nur knapp fünf Jahren unter Beibehaltung der mit Ed. 2 eingeführten Verbesserungen und bei gleichzeitiger Vermehrung der verzeichneten Bibliotheken von ca. 32.500 auf über 41.600 bzw. der durchnumerierten Eintragungen von 46.597 auf 49.875.[3] Die Anlage ist gleich geblieben: Hauptteil nach ca. 800 englischsprachigen Schlagwörtern mit zahlreichen Verweisungen (die allerdings überwiegend Permutationsverweisungen sind, nach dem Muster Engineering, biomedical s. Biomedical engineering), innerhalb im englischsprachigen Länderalphabet und weiter im Ortsalphabet; Register aller Bibliotheksnamen unter Einschluß von englischsprachigen Namensformen bei Ländern mit wenig gängigen Sprachen. Die Angaben (Redaktionsschluß: 30.09.1994) zu den Bibliotheken sind knapp: Adreßangaben, Gründungsjahr, Bibliotheksleiter, Sammelgebiete, Bestandszahlen nach Einheiten und Art der Materialien, Zugang zu Datenbanken, Leihverkehrsteilnahme, Mitgliedschaften.

Obwohl die in der Rezension zur Vorauflage auf Grund einiger Stichproben aufgelisteten Mängel und Uneinheitlichkeiten z.T. bereinigt wurden,[4] was auf eine Durcharbeitung der Eintragungen schließen läßt, könnte man natürlich leicht eine neue derartige Liste anlegen, da die Redaktion - angewiesen auf die Daten in den ausgefüllten Fragebögen - mit der Zuordnung der gemeldeten Spezialsammlungen bzw. Sammelgebiete zwangsweise in vielen Fällen überfordert sein muß. An dem grundsätzlichen Problem, daß - abgesehen von den ganz großen Spezialbibliotheken bzw. den höchst spezialisierten - die Bestände der meisten der hier verzeichneten Bibliotheken vermutlich hinter denen der einschlägigen Bestände guter Universalbibliotheken zurückstehen,[5] ändert sich sowieso nichts. Auch muß man wohl damit rechnen, daß in manchen Fällen aus unbekannten Gründen gerade die führende Spezialbibliothek ganz fehlt.[6]

Noch mehr als im Falle des aus derselben Datenbank stammenden World guide to libraries[7] bleibt zu fragen, wer in welchem Umfang und zu welchem Zweck in unseren Bibliotheken dieses teure Verzeichnis nutzt.

sh


[1]
Vgl. ABUN in ZfBB 38 (1991),4, S. 391 - 394. (zurück)
[2]
Die im Band eingedruckte CIP-Aufnahme ist versehentlich die der Ed. 2. (zurück)
[3]
Diese höheren Zahlen entstehen durch Eintragungen einer Bibliothek an mehreren Sachstellen. Nur diese Zahlen sind auf Grund der Numerierung mit Sicherheit zu ermitteln, während die zuerst genannten Zahlen den jeweiligen Vorworten zu entnehmen und offensichtlich mit Vorsicht zu bewerten sind, da die überaus hohe Rate der Mehrfacheintragungen in Ed. 2 rückblickend wenig wahrscheinlich erscheint; daraus wäre zu schließen, daß die Steigerung der Zahl der Bibliotheken von Ed. 2 zu Ed. 3 geringer sein dürfte als die zu errechnenden 9.100. (zurück)
[4]
So die unterschiedliche Behandlung der Archiv-Bibliotheken, die jetzt überwiegend bei Local and regional history verzeichnet sind. Die nicht sachgerechte Zuordnung entweder zu Art history oder Arts ist dagegen geblieben und die Beispiele lassen vermuten, daß völlig identische Fälle von der Redaktion je nach den im Namen enthaltenen Begriffen einmal hier und einmal dort plaziert wurden: an ersterer Stelle, wenn bei einem Universitätsinstitut das Wort kunsthistorisch vorkommt, an letzterer, wenn diese fehlt. (zurück)
[5]
Nimmt man z.B. die fünf deutschen Bibliotheken unter Italian studies, so handelt es sich bei vieren um die der italienischen Kulturinstitute; die größte nennt 17.000 Bände, also ein Bruchteil der einschlägigen Bestände etwa der Bayerischen Staatsbibliothek oder der Württembergischen Landesbibliothek. - Vergleichbares gilt für Dutch studies, wo zwei der drei Bibliotheken ihren gesamten germanistischen Bestand nennen ohne den Anteil an niederländischer Fachliteratur spezifizieren zu können, während die zuständige Sondersammelgebietsbibliothek Münster als Universalbibliothek fehlt. (zurück)
[6]
Z.B. unter Jesuits / Italy: 8 Bibliotheken, doch fehlt gerade die des Istituto Storico della Societ… di Ges— in Rom; dafür ist an dieser Stelle die hier nicht einschlägige Bibliothek des staatlichen Conservatorio di Musica di S. Cecilia verzeichnet. (zurück)
[7]
World guide to libraries. - München [u.a.] : Saur. - 30 cm. - (Handbook of international documentation and information ; 8) - ISSN 0936-0085 [0078]. - Ed. 11 (1993). - XXVIII, 1179 S. - ISBN 3-598-20720-4 : DM 498.00. - Vgl. IFB 94-1-040. (zurück)

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