Bibliotheksservice-Zentrum (BSZ) Baden-Württemberg // Südwestdeutscher Bibliotheksverbund
Rezension aus:
Informationsmittel für Bibliotheken (IFB) 2(1994) 3/4
[ Bestand in K10plus ]

Knaurs Atlas der Welt


94-3/4-533
Knaurs Atlas der Welt . - [Aktualisierte Neuausg.]. - München : Droemer-Knaur, 1994. - 320 S. ; 38 cm. - ISBN 3-426-26260-6 : DM 148.00
[2336]

Der Name Knaur ist auf dem deutschen Atlas-Markt seit vielen Jahren gut etabliert. Seinen Marktwert nutzend, führt ihn die Droemersche Verlagsanstalt Th. Knaur Nachf. für ihre Atlasprodukte weiter, ohne dabei auf eigene kartographische Erzeugnisse zurückzugreifen. Wie es sich bereits bei dem in IFB 93-3/4-236 besprochenen Produkt Knaurs grosser Weltatlas um die deutsche Ausgabe des Times Atlas of the world handelte, so stammt nun die Kartographie von Knaurs Atlas der Welt aus dem Istituto Geografico de Agostini in Novara, das für seine qualitativ hochstehenden kartographischen Leistungen bekannt ist. Die erste Auflage datierte aus dem Jahr 1987, die dann 1988 auch unter dem Titel Knaurs Weltatlas den Mitgliedern des Deutschen Bücherbundes offeriert wurde. Inzwischen ist in der zweiten Auflage von 1994, die als englische Ausgabe den Titel The great geographical atlas führt, den politischen Entwicklungen in Deutschland, Ost- und Südosteuropa Rechnung getragen worden. Eindeutige Merkmale der auf einen nationalen Markt zielenden Ausgaben sind die Beifügung spezieller Länderteile, hier die deutschsprachigen Länder (S. 145 - 160) oder die internationale Ansetzung der Ortsnamen in den Karten mit beigesetzter deutschsprachiger Übersetzung.

Die in diesem Nachschlageatlas dargebotenen Karten zeichnen sich durch eine klare kartographische Gestaltung aus. Die Ausschnitte der Erdoberfläche sind mit Sorgfalt ausgewählt worden, doch leider wurde auf die Anwendung eines Vergleichsmaßstabs verzichtet. Die kontinentalen Übersichtskarten können dieses Manko wegen des kleinen Maßstabs (1:30 Mio.; Europa jedoch 1:15 Mio.) nicht ausgleichen. Dagegen ist die besonders detaillierte Berücksichtigung der Inselwelt, wie bereits bei Knaurs großem Weltatlas, ein schätzenswerter Bestandteil. Preislich beim Internationalen Atlas von Westermann/Rand McNally angesiedelt (s. IFB 93-3/4-237), zeigen sich Parallelen zu diesem auch im Fehlen thematischer Karten, die durch beigefügte Statistiken aber nicht ersetzt werden können; hinsichtlich des Umfangs aber bleibt Knaurs Atlas der Welt zurück, wie die Zahl der Registereinträge mit weniger als 85.000 Namen anzeigt.

Die Handhabung des Atlasses läßt keine Wünsche offen. Sowohl der Kartenkundige als auch der Laie finden sich schnell mit den angebotenen Möglichkeiten für die Suche im Atlas zurecht. Eine zweifache Paginierung (1. durchgehend, 2. nach Kartentafeln), ein zweifaches Findkartenmuster (1. Tafelübersicht, 2. Kartenschnitte) und die zweifache Registererschließung nach Suchfeld und Koordinaten bieten erfreulichen Komfort.

Wolfgang Crom


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