Bibliotheksservice-Zentrum (BSZ) Baden-Württemberg // Südwestdeutscher Bibliotheksverbund
Rezension aus:
Informationsmittel für Bibliotheken (IFB) 2(1994) 3/4
[ Bestand in K10plus ]

Einführung in die Bücherkunde zur deutschen


94-3/4-445
Einführung in die Bücherkunde zur deutschen Literaturwissenschaft / Paul Raabe. - 11., völlig neubearb. Aufl. - Stuttgart [u.a.] : Metzler, 1994. - VIII, 148 S. ; 19 cm. - (Sammlung Metzler ; 1). - ISBN 3-476-11001-X : DM 19.80
[2386]

Der Rückseite des Titelblattes ist die Publikationsgeschichte dieses überaus erfolgreichen Büchleins zu entnehmen, das, 1961 die neue Reihe Sammlung Metzler eröffnend, es bis zur vorliegenden 11. Auflage auf das 99. Tausend gebracht hat. Dadurch wurde auch eine Tradition begründet, die den Verfasser, der sein Vorwort aus Santa Monica in Kalifornien datiert, vor die Frage stellte, wie stark bei einer Neuauflage verändernd einzugreifen sei, lag die letzte veränderte Auflage, die 9. von 1980, doch immerhin 14 Jahre zurück (die 10. Auflage war unverändert). Wenn sich die neueste nun als völlig neu bearbeitet bezeichnet, so gilt das in erster Linie für die längst überfällige Einbringung der seit Ende der siebziger Jahre neu erschienenen Titel, während sich der Verfasser entschieden hat, "die Grundstruktur des Buches nicht zu verändern" (S. VII). So ist die bekannte Dreiteilung erhalten geblieben: in einem darstellenden Teil werden im fortlaufenden Text die Titel kommentiert[1] und mit der Nummer zitiert, unter der man sie dann im dritten, dem bibliographischen Teil verzeichnet findet; dazwischen schiebt sich der "Praktische Teil", der wiederum vorwiegend eine Kommentierung der im Anhang enthaltenen, um eine auf jetzt 14 vermehrten Tabellen darstellt. An diesen Tabellen, die einen besonders nützlichen Teil dieser Einführung darstellen, kann man leicht ablesen, welche Nachschlagewerke zu welchen Fragestellungen und für welche Epochen und Berichtszeiträume zu befragen sind. Auch die Benennung und Abfolge der einzelnen Abschnitte, die sich im ersten und dritten Teil entsprechen, wurde nur geringfügig geändert. Der Bibliographische Teil zählt jetzt 462 Nummern gegenüber 298 in der 9. Auflage (beide Male mit eingeschobenen Zusatznummern), was allein schon die Dringlichkeit einer auf den neuesten Stand gebrachten Auflage deutlich macht. Als Berichtsstand für den bibliographischen Teil wird der 15.12.1993 angegeben, was zur Suche nach nicht aktuellen Angaben ermuntert, die sich beim Blättern auch finden, ohne daß sie ins Gewicht fielen.[2] Die völlig neuen Möglichkeiten der Recherche, die sich seit der Vorauflage durch das Aufkommen von Online- und CD-ROM-Diensten eröffnet haben, werden leider nur ganz am Rande erwähnt[3] und die Studenten weiterhin auf die "selbstverständlich zeitaufwendige" Durchsicht der Halbjahresverzeichnisse und des Wöchentlichen Verzeichnisses der Deutschen (National-) Bibliographie verwiesen (S. 42). Das Namenregister[4] enthält auch Sachtitelwerke, verweist aber leider grundsätzlich auf die Seite, statt auf die laufenden Nummern des Bibliographischen Teils, die man durch Kursivdruck von den Seitenangaben des Darstellenden Teils hätte differenzieren können.

Davon abgesehen wird diese "nicht die Fülle, sondern die Auswahl" suchende Einführung so lange "Studierenden und Anfängern in der literaturwissenschaftlichen Forschung die ersten Schritte in der Literatursuche vermitteln" (S. VII), bis sie eines Tages durch eine anders konzipierte Einführung abgelöst wird.

sh


[1]
Mit dem Hintergrundwissen, z.B.: "Die Bände 14 - 17 [des Goedeke] wurden unter allergrößten Schwierigkeiten und mit erzwungenen Unterbrechungen seitens der Akademie der Wissenschaften der DDR vorbildlich von Herbert Jacob herausgegeben, der auch ein umfassendes Generalregister vorbereitet." (S. 11). (zurück)
[2]
Besonders kraß, wenngleich außerhalb der eigentlichen germanistischen Titel, die Zitierung der 8. (statt der 10.) Auflage des Guide to reference books (Nr. 277). (zurück)
[3]
"Die Neuen Medien, Mikroficheausgaben und CD-Rom können dem Bibliographen sehr hilfreich sein" (S. VII) oder "... so empfiehlt sich ..., das VLB beim Buchhändler nachzuschlagen oder dort am Computer festzustellen, denn das Verzeichnis lieferbarer Bücher wird auch als CD-Rom angeboten" (S. 44). Wie gut, daß es Buchhandlungen gibt. - Bei den Allgemeinbibliographien fehlt leider ausgerechnet die ZDB (ob deswegen, weil sie nur in Mikrofiche- und in elektronischer Form angeboten wird?). (zurück)
[4] Es scheint nach Stichproben (Sheehy, Winchell) nicht ganz zuverlässig zu sein. (zurück)

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