Bibliotheksservice-Zentrum (BSZ) Baden-Württemberg // Südwestdeutscher Bibliotheksverbund
Rezension aus:
Informationsmittel für Bibliotheken (IFB) 2(1994) 3/4
[ Bestand in K10plus ]
[ Bestand in K10plus ]
[ Bestand in K10plus ]

Encyclopedia of contemporary literary theory


94-3/4-427
Encyclopedia of contemporary literary theory : approaches, scholars, terms / Irena R. Makaryk, gen. ed. and compiler. - Toronto [u.a.] : University of Toronto Press, 1993. - XIV, 656 S. ; 26 cm. - ISBN 0-8020-5914-7 (cloth) : US$ 165.00 - ISBN 0-8020-6860-X (paper) : US$ 45.00
[1650]

Die Encyclopedia of contemporary literary theory benutzt die folgenden drei Hauptaspekte: approaches, scholars, terms. Den Brennpunkt bildet das theoretische Schaffen der letzten 50 Jahre, grundlegende Information zur vorhergehenden Entwicklung wird jedoch in allen Bereichen angeboten. Im ersten Teil geben 48 souverän wertende Essays Auskunft über die unterschiedlichen Ansätze und Entwicklungen literaturtheoretischer Schulen (Russian Formalism, Geneva School etc.), deren historischer wie auch kultureller Kontext kurz erläutert wird; im Vordergrund stehen dabei die grundlegenden Konzepte der einzelnen Schulen, wobei auch der tatsächliche und mögliche Einfluß derselben auf den universitären und schulischen Lehrbetrieb bewertet wird. Der zweite Teil stellt mit 133 Einträgen die wichtigsten Vertreter literaturtheoretischen Schaffens (von M. H. Abrams bis A. Zholkovskii), ihre Arbeit und ihre Wirkung bzw. Fernwirkung (bei historischen Personen, derer leider eine Reihe fehlen, u.a. Bataille, Marx und Marcuse) vor und rückt sie in den größeren Kontext literaturtheoretischen Schaffens. Der dritte Teil behandelt 130 zentrale Konzepte und bietet mit der verständlichen Erläuterung dieser Schlüsselbegriffe auch ein Repertorium literaturtheoretischen Vokabulars. Alle Einträge sind, das ist das große Verdienst dieses Werkes im Unterschied insbesonder zum Johns Hopkins guide, mit klar gegliederten bibliographischen Hinweisen versehen, die jedoch nicht die Vollständigkeit einer Primärbibliographie haben; ein vorzüglicher Verweisungsapparat ermöglicht das Querlesen. Das breite Spektrum der literaturtheoretischen Diskussion - von strukturalistischen Beiträgen über marxistische, psychoanalytische, rezeptionsästhetische, semiotische bis hin zum feminist criticism - wird detailliert und leserfreundlich aufgefächert. Wohl bedingt durch die große Zahl der unterschiedlichen Autoren der einzelnen Beiträge ermangelt dem Werk in Einzelfällen jedoch eine gewisse Kongruenz. Übergreifende Konzepte werden z.T. stark divergierend dargestellt (z.B. der Einfluß de Saussures) und die Ausführlichkeit der bibliographischen Angaben variert ebenfalls stark.[1]
[1]
Siehe hierzu besonders die Kritik in dem Themenheft Critical theory now. - (Times literary supplement ; Nr. 4763 vom 15. Juli 1994). Darin die ausführlichen Rezensionen der Encyclopedia ... (Donald Davie, S. 7 - 8) bzw. des Johns Hopkins guide ... (Brian Vickers, S. 8 - 9). (zurück)

Zurück an den Bildanfang