Bibliotheksservice-Zentrum (BSZ) Baden-Württemberg // Südwestdeutscher Bibliotheksverbund
Rezension aus:
Informationsmittel für Bibliotheken (IFB) 2(1994) 3/4
[ Bestand in K10plus ]
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L'Italia dei musei


94-3/4-412
L'Italia dei musei : indagine su un patrimonio sommerso / Daniela Primicerio. - Milano : Electa, 1991. - XI, 445 S. ; 24 cm. - ISBN 88-435-3734-2 : Lit. 50.000
[2282]
94-3/4-413
Piccoli musei d'Italia / Francesco Romagnuolo. - Poggibonsi : Lalli, 1994. - 430 S. ; 25 cm. - (Arte). - Lit. 45.000. - (Lalli Editore, Via Fiume 60, I-53036 Poggibonsi)
[2375]

Verzeichnet auf Grund der Auswertung aller erreichbaren Quellen 3.311 Museen aller Art einschließlich zoologischer und botanischer Gärten und Aquarien, aber ohne Berücksichtigung von Ausgrabungsstätten, für die ein separates Verzeichnis geplant ist. Anlage im Alphabet der Regionen, innerhalb nach Provinzen, Orten und dann im Namensalphabet. Ganz knappe Angaben: Name, Anschrift, Museumstyp, Quellen für die Angaben, Eigentumsverhältnisse (berücksichtigt sind außer den staatlichen und kommunalen auch die kirchlichen und privaten Museen), Möglichkeiten des Zugangs. Was letzteres betrifft, so geben die sehr ausführlichen (z.B. das Nord-Süd-Gefälle verdeutlichenden) statistischen Auswertungen, begleitet von zahlreichen thematischen Karten (S. 13 - 117) ein trauriges und Italienreisenden nur zu vertrautes Bild: nur 51,9 % der Museen sind ständig geöffnet. - Auch wenn dieses Verzeichnis - wegen des Fehlens von Angaben zum Bestand und von Literatur über die Sammlungen - bei weitem nicht mit den entsprechenden Verzeichnissen für die Bibliotheken und die Archive in Italien konkurrieren kann - so leistet es die unerläßliche Vorarbeit für ein derartiges Bestandsverzeichnis, das sicher noch lange auf sich wird warten lassen.

Das zweite Verzeichnis, das man nur im ganz weiten Sinn als Adreßbuch bezeichnen kann, da es Adressen nur ausnahmsweise nennt, ist in jeder Hinsicht unbefriedigend: was der auf dem Titelblatt in Verfasserposition genannte Francesco Romagnuolo wirklich damit zu tun hat, ist nicht klar.[1] Zu disparat sind die Beiträge über die einzelnen Museen (im ganz weiten Sinne), als daß man auch nur von einer redigierenden Hand sprechen möchte; umgekehrt wird nicht klar, was die in einem Anhang aufgeführten Mitarbeiter wirklich beigetragen haben, da die einzelnen Beiträge nicht namentlich gezeichnet sind. Auch haben in den als prefazione, introduzione und presentazione überschriebenen Voraustexten nicht weniger als 17 Autoren (nur nicht der "Verfasser") ziemlich unerhebliche Texte abgeliefert. Behandelt werden, wenn man einem dieser Texte Glauben schenken kann (S. 11), 225 "kleinere", d.h. beim Publikum weniger bekannte Museen in Italien, geordnet nach den Regionen (dazu aber auch Sonderkapitel für Rom und Mailand, sowie z.B. für Militärmuseen), innerhalb nach einer nicht feststellbaren Ordnung. Die Beschreibungen folgen keinerlei Schema, reichen von wenigen Zeilen bis zu ca. 3 Seiten und enthalten sogar, wie schon gerügt, nur ausnahmsweise die Adresse. Die relativ wenigen und dazu völlig willkürlich ausgewählten Schwarzweißabbildungen sind überwiegend miserabler Qualität. Daß hier besonders viele nicht zugängliche "Museen" behandelt sind, verwundert nicht, obwohl Informationen über die Zugänglichkeit auch keineswegs immer gegeben werden. Daß es unter diesen Sammlungen potentiell interessante gibt (von Kuriositäten-Museen ganz zu schweigen), ist sicher, doch wer will sie finden (außer durch fleißiges Blättern), fehlt doch auch (man möchte sagen: natürlich) jedwedes Register. Man kann nur zu Kaufverzicht raten.

sh


[1]
Er ist auf den Innenklappen des Schutzumschlags farbig abkonterfeit und als Staatsdiener in Pension mit einer beeindruckend langen Liste sonstiger Funktionen vorgestellt, was wohl wirklich nur bei italienischen Beamten möglich ist. (zurück)

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