Bibliotheksservice-Zentrum (BSZ) Baden-Württemberg // Südwestdeutscher Bibliotheksverbund
Rezension aus:
Informationsmittel für Bibliotheken (IFB) 2(1994) 3/4
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Keyguide to information sources in museum studies


94-3/4-409
Keyguide to information sources in museum studies / Peter Woodhead and Geoffrey Stansfield. - 2. ed. - London : Mansell ; Chicago, Ill. : Dearborn, 1994. - XIV, 224 S. ; 24 cm. - ISBN 0-7201-2151-5 (Mansell) : ś 50.00 - ISBN 1-884964-11-7 (Dearborn)
[2232]
94-3/4-410
A bibliography of museum studies / comp. and ed. by Simon J. Knell. - Aldershot, Hants : Scolar Press. - 24 cm. - Ed. 10 (1991) u.d.T.: Museum studies bibliography
[1409]
Ed. 11 (1994). - VIII, 248 S. - ISBN 1-85928-061-7 : ś 40.00
94-3/4-411
Bibliographie de l'histoire des mus‚es de France / Dominique Poulot. - Paris : Editions du C.T.H.S., 1994. - 182 S. ; 24 cm. - (M‚moires de la Section d'Histoire Moderne et Contemporaine / Comit‚ des Travaux Historiques et Scientifiques ; 9). - ISBN 2-7355-0289-9 : FF 140.00
[2439]

Die 1. Aufl. 1989 von Keyguide to information sources in museum studies wurde damals ausführlich besprochen.[1] Die Anlage dieses Führers zu Informationsquellen (d.h. zu Nachschlagewerken und Institutionen) mit seinen drei Teilen ist gleich geblieben: 1. Einführung in die Museumskunde unter Zitierung (als Hinweise auf Teil 2) der wichtigeren Veröffentlichungen; 2. annotierte Auswahlbibliographie mit jetzt 446 gegenüber damals 329 Titeln, geordnet nach Typen von Nachschlagewerken; 3. annotierte Liste von 100 (93) ausgewählten Körperschaften, die auf dem Gebiet der Museumskunde tätig sind, beginnend mit internationalen, weiter unterteilt nach allgemeinen und speziellen, und sodann die nationalen im Länderalphabet. Berücksichtigt wird wiederum das ganze Spektrum der Museumskunde ohne Beschränkung auf die Kunstmuseen und unter Einbeziehung aller Arten von Spezialsammlungen (z.B. Musikinstrumente) bis hin zu zoologischen Gärten. Obwohl die Titelauswahl im Vergleich zur üblichen Praxis von Literaturführern anglo-amerikanischen Ursprungs erfreulich international ist, liegt der Nachdruck ganz eindeutig auf englischsprachigen Publikationen und die in der früheren Rezension im Hinblick auf eine Neuauflage mitgeteilten z.T. gravierenden Lücken wurden (natürlich) nicht beseitigt.[2] - Trotz der Schwächen ein insgesamt nützlicher Führer zu Informationsquellen dieser - inzwischen langsamer expandierenden - kulturellen "Wachstums-Industrie".

Woodhead, der Verfasser des vorstehend besprochenen Führers, ist Bibliothekar an der Leicester University, an der es ein Department of Museum Studies gibt, an dem auch Knell, der Bearbeiter der neuesten Ausgabe der Bibliography of museum studies tätig ist, eine Bibliographie, die unter wechselnden Titeln, zuletzt u.d.T. Museum studies bibliography, als Loseblattausgabe für die Zwecke der Ausbildung zusammengestellt wurde und die nun mit einer unnötigen weiteren Titeländerung als Verlagspublikation erscheint. Verzeichnet sind lt. Waschzettel 4.254 Titel, systematisch in 12, vielfach weiter untergliederten Kapiteln. Daß diese Bibliographie comprehensive sei, wie der Waschzettel behauptet, mag man so nicht ohne weiteres akzeptieren, nicht einmal für die (ohne daß dafür auch nur ein Wort der Erklärung für nötig gehalten wird) Beschränkung ausschließlich auf englischsprachige Titel, scheint doch der Schwerpunkt auf neuen und neuesten Titeln zu liegen, während ältere, bis zurück ins 19. Jahrhundert, in kleiner Zahl vertreten sind, ohne daß Auswahlkriterien zu erkennen wären. Der Schwerpunkt liegt bei Titeln zur Museumstechnik und -verwaltung, der historische Aspekt kommt trotz eines entsprechenden Kapitels unangemessen kurz weg: kein Titel von F. Haskell (obwohl englischsprachig) zur Geschichte des Sammlungswesens, ganz zu schweigen von den immer noch grundlegenden Darstellungen eines Julius von Schlosser. Nackte Titelaufnahmen (ohne Annotation) in knappster Form, Monographien sogar ohne Umfangsangabe. Register nur der Verfasser und Urheber, dagegen kein Sachregister, obwohl dieses trotz der feinsystematischen Gliederung für die Erschließung zusätzlicher Aspekte hilfreich wäre. - Wegen der genannten Auswahlkriterien nur zur Information über englischsprachige und auch da nur über neuere und neueste Publikationen zu allen Aspekten des Museumswesens geeignet.

Bei so viel sprachlicher Einseitigkeit und fehlender historischer Dimension kommt die Bibliographie de l'histoire des mus‚es de France gerade recht, berücksichtigt diese doch insbesondere das sozio-kulturelle Umfeld der Museumsarbeit in seiner historischen Dimension. Wer nun befürchtet, daß dazu nur französischsprachige Titel herangezogen würden, wird angenehm enttäuscht, sind doch, abgesehen von der in Anbetracht des Gegenstandes selbstverständlichen Prädominanz französischer Publikationen, auch einschlägige Veröffentlichungen in gängigen anderen Sprachen verzeichnet, natürlich auch die von Haskell und von Schlosser, um bei dem vorher bemühten Beispiel zu bleiben. Auf eine lange Einleitung über die Geschichte und Tradition der Kulturgüter (patrimoine) allgemein und der Museen im besonderen, folgt eine titelreiche, systematisch geordnete Bibliographie. Die Titelaufnahmen sind auch hier leider äußerst knapp und die Monographien nur teilweise mit Umfangsangabe versehen, doch werden die wichtigeren Titel entweder im Kontext oder in einer Fußnote kenntnisreich annotiert. Register der Verfasser und sonstiger beteiligter Personen und der Titel von Sachtitelwerken. - Für das Studium des französischen Museumswesens unverzichtbare Bibliographie, die darüber hinaus viele generelle Titel zur Geschichte der Institution Museum auch in anderen Ländern bereithält.

sh


[1]
ABUN in ZfBB 39 (1992),3, S. 255 - 261, hier S. 260 - 261. (zurück)
[2]
Bei den Museums-Adreßbüchern fehlt weiterhin eine Rubrik für Germany und man muß mit dem unter Europe verzeichneten Handbuch der Museen (zuletzt 1981!) zufrieden sein. (zurück)

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