Bibliotheksservice-Zentrum (BSZ) Baden-Württemberg // Südwestdeutscher Bibliotheksverbund
Rezension aus:
Informationsmittel für Bibliotheken (IFB) 2(1994) 3/4
[ Bestand in K10plus ]

The international foundation directory


94-3/4-382
The international foundation directory : [an international directory of foundations, trusts and similar non-profit institutions]. - London : Europa Publications. - 24 cm
[1341]
Ed. 6. With an introd. by H. V. Hodson. - 1994. - XIII, 736 S. - ISBN 1-85743-001-8 : œ 85.00

Ed. 5 (1991) des seit Ed. 1 (1974) unregelmäßig erscheinenden International foundation directory wurde in ABUN in ZfBB 39 (1992),3, S. 247 - 251 in einer Sammelrezension zusammen u.a. mit zwei deutschen (s. u. Anm. 2 und 3) und drei internationalen Verzeichnissen von Stiftungen besprochen. Der durch seine Tätigkeit im englischen Stiftungswesen ausgewiesene H. V. Hodson, der bis zur Ed. 5 als consultant editor fungierte, steuert jetzt nur noch als Vorwort einen historischen Abriß des Stiftungswesens bei (der in seinem Kern bis auf die Ed. 1 zurückgeht) mit Schwerpunkt auf den anglo-amerikanischen Ländern und ein Panorama des internationalen Stiftungswesens zu Beginn der neunziger Jahre. Verzeichnet sind jetzt lt. Waschzettel über 1.200 Stiftungen in ca. 70 Ländern, was gegenüber den 63 in der Vorauflage berücksichtigten eine nicht unbeträchtliche Steigerung bedeutet, die auch durch die erstmalige Einbeziehung von Ländern des früheren Ostblocks bedingt ist.[1] Der Katalog der Aufnahmekriterien (S. 16 - 18) ist weiterhin alles andere als präzise, doch ist Voraussetzung für die Aufnahme, "that an institution ... must operate internationally in some way", sei es auf Grund des Stiftungszweckes, sei es wegen der Größe ihrer finanziellen Ausstattung, die selbst bei nationalen Stiftungen zwangsläufig internationale Auswirkungen zeitigt. Voraussetzung ist ferner die Unabhängigkeit vom Staat, ein Kriterium, das kaum auf alle 56 für Deutschland genannten Stiftungen zutreffen dürfte. Die Mischung ist hier wirklich bunt und reicht von Firmenstiftungen über Stiftungen der Parteien und kirchliche Hilfswerke (MISEREOR) zum DAAD und dem Goethe-Institut und schließt sogar die Stiftung Weimarer Klassik ein, aus deren Profil, so wie es hier wiedergegeben ist, sich überhaupt kein internationaler Bezug ableiten läßt. Berücksichtigt sind auch Stifterverbände, deren Verzeichnung man sich im jeweiligen Länderkapitel getrennt von den eigentlichen Stiftungen gewünscht hätte. Angegeben sind, soweit ermittelt: Offizieller Name (mit englischsprachiger Übersetzung); Gründungsjahr, Geschichte und Stiftungszweck; Aktivitäten; Publikationen (zumeist nur pauschal, Zeitschriften dagegen häufiger mit Titel; z.T. kann man nicht sagen, ob Publikationen, die hier in englischer Fassung zitiert sind, wirklich so erschienen sind oder lediglich von den Herausgebern übersetzt wurden); Finanzen (Vermögen, Einkommen und Ausschüttung); Stiftungsorgane und leitende Personen; Adreßinformationen. - Die als Anhang abgedruckte Bibliographie ist weder vollständig noch ausgewogen; von den deutschen Stiftungsverzeichnissen wird nur das Stiftungshandbuch[2] des Stifterverbandes für die Deutsche Industrie genannt, nicht dagegen das bereits 1991 erschienene, vom Bundesverband Deutscher Stiftungen herausgegebene Verzeichnis der deutscher Stiftungen;[3] dieses Verzeichnis ist auch nicht einmal unter den Veröffentlichungen des Bundesverbandes im Hauptteil (S. 157) erwähnt. Register 1. alphabetisch nach dem offiziellen Namen; 2. nach 11 großen Sachgebieten mit viel zu langen Listen, die sich hätten vermeiden lassen, wenn innerhalb der Sachgebiete zunächst nach Ländern und erst dann nach Namen geordnet worden wäre.

In Anbetracht der zunehmenden Zahl von international fördernden Stiftungen ist das International foundation directory sicherlich nützlich, doch kann es gute nationale Stiftungsadreßbücher[4] nicht ersetzen. Da letztere jedoch die unverzichtbare Basis für ein derartiges internationales Auswahlverzeichnis darstellen, sei der Redaktion für die nächste Auflage dringend geraten, sich dieser Hilfsmittel zu versichern und deren neueste Ausgabe im bibliographischen Anhang zu verzeichnen.

sh


[1]
Die in der genannten Rezension für die Vorauflage angegebene Zahl von ca. 4.800 Stiftungen beruhte auf einem Irrtum. (zurück)
[2]
Stiftungshandbuch / [Hrsg.: Stiftungszentrum im Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft]. Ute Berkel ... - Baden-Baden : Nomos-Verlagsgesellschaft. - 23 cm. - (Schriftenreihe zum Stiftungswesen ; ...). - 3 (1989). - 522 S. - (... ; 1). - ISBN 3-7890-1897-X : DM 49.00. (zurück)
[3]
Verzeichnis der deutschen Stiftungen / Hrsg.: Bundesverband Deutscher Stiftungen e.V. - Darmstadt : Hoppenstedt. - 25 cm. - Ausg. 1 (1991). - XVIII, 858 S. - ISBN 3-8203-0246-8 : DM 210.00. - Ausg. 1 (1991), Nachtr. 1992. - V, 57 S. - ISBN 3-8203-0246-8 : kostenlos. (zurück)
[4]
Wo spezielle Stiftungsadreßbücher nicht existieren, sind andere allgemeine Adreßbücher von Institutionen heranzuziehen, für Italien z.B. das weiter unten besprochene DOC Italia (IFB 94-3-383), dessen Register unter Fondazione rund 430 Eintragungen enthält, gegenüber 39 im vorliegenden Verzeichnis. (zurück)

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