Bibliotheksservice-Zentrum (BSZ) Baden-Württemberg // Südwestdeutscher Bibliotheksverbund
Rezension aus:
Informationsmittel für Bibliotheken (IFB) 2(1994) 1
[ Bestand in K10plus ]
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World guide to libraries


94-1-040
World guide to libraries . - München [u.a.] : Saur. - 30 cm. - (Handbook of international documentation and information ; 8). - Bis Ed. 8 (1987) mit Parallelt.: Internationales Bibliotheks-Handbuch. - ISSN 0936-0085
[0078]
Ed. 11 (1993). - XXVIII, 1179 S. - ISBN 3-598-20720-4 : DM 498.00

Gegenüber der in ABUN in ZfBB 38 (1991),4, S. 391 - 394 besprochenen Ed. 10 (1991) sind keine grundlegenden Veränderungen zu vermelden. Die Zahl der verzeichneten Bibliotheken ist von 42.122 auf jetzt 45.773 angewachsen, doch sind in beiden Zahlen auch Mehrfacheintragungen für dieselbe Bibliothek enthalten.[1] Diese Zunahme um 8,6% rechtfertigt allerdings nicht den Preissprung um einen glatten Hunderter von DM 398.00 auf DM 498.00, d.h. um genau 25%. Anlage unverändert im englischsprachigen Länderalphabet, innerhalb nach Bibliothekstypen[2]. Die Zahl der Länder ist von 166 auf 181 angestiegen, da die politischen Entwicklungen im ehemaligen Ostblock mit Ed. 11 nachvollzogen wurden. Die deutsche Wiedervereinigung hatte bereits in Ed. 10 ihren Niederschlag gefunden, allerdings ganz äußerlich durch Ineinanderordnen der Eintragungen für die Bundesrepublik und die DDR. Inzwischen spiegelt sich die Vereinigung auch in den Eintragungen selbst: Die Deutsche Bibliothek hat jetzt eine Eintragung für das Dach und zwei weitere für die Standorte Frankfurt und Leipzig; dagegen ist der dritte Standort, das Deutsche Musikarchiv in Berlin, vergessen worden. Unbefriedigend sind die Angaben zu den vereinigten Berliner Staatsbibliotheken: die Namen entsprechen nicht dem aktuellen Stand, die Straßenanschrift ist in beiden Fällen fälschlich die Unter den Linden 8 und der hier immer noch benannte Leiter der östlichen Hälfte war zum Redaktionsschluß am 4. 12. 1992 bereits seit sieben Monaten nicht mehr im Amt; abgesehen davon bestehen die anläßlich der Rezension von Ed. 10 benannten Diskrepanzen bei den Bestandsangaben z. T. weiter: so addieren sich die Inkunabeln aus West (4.300) und Ost (4.009) auf stattliche 8.309, was unter den deutschen Bibliotheken dem zweiten Rang nach der Bayerischen Staatsbibliothek mit ihren 18.618 Inkunabeln entspräche. - Die Ansetzung der Namen erfolgt im Prinzip nach dem offiziellen, ggf. transliterierten[3] Namen, bei einigen Ländern (z.B. Georgia) jedoch nur unter der englischsprachigen Form. Die den offiziellen Namen glgtl. hinzugefügten englischsprachigen Übersetzungen sind jetzt auch im alphabetischen Gesamtregister berücksichtigt, was nicht besonders nützlich ist, da die Übersetzungen wohl zumindest teilweise freihändig gebildet wurden.

Trotz allem handelt es sich beim World guide to libraries um das umfangreichste internationale Bibliotheksadreßbuch, für dessen Nutzen die starken Gebrauchsspuren der Exemplare in den Auskunftsapparaten der Bibliotheken Zeugnis ablegen. Der Rezensent hält es allerdings für ausgemacht, daß diese starke Benutzung nur einem relativ kleinen Teil der insgesamt verzeichneten Bibliotheken gilt und daß es ohne Nachteil für die Information möglich sein müßte, die Zahl der wenig bedeutenden Bibliotheken durch eine Heraufsetzung der Bestandsuntergrenzen zu reduzieren.[4]

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[1]
So z. B. die Bayerische Staatsbibliothek einmal unter National libraries (Nr. 9161) und ein weiteres Mal unter General research libraries (Nr. 9200) zusammen mit den anderen Landesbibliotheken. (zurück)
[2]
Die Zuordnung ist nicht immer einfach und in Einzelfällen zweifelhaft, so etwa, wenn es in Frankreich in der Kategorie General research libraries anscheinend nur die BibliothŠque de l'Arsenal gibt; die zweite dort genannte Bibliothek gehört dagegen richtig in die Kategorie University libraries. (zurück)
[3]
Diese sollte einheitlich sein: also nicht Derzhavna Biblioteka Ukrainy (Nr. 30.449), sondern wie sonst Derzavna ... (zurück)
[4]
Hierin stimmt der Rezensent mit seinem Bonner Rezensenten-Kollegen völlig überein, und da das auch zu einer Reduzierung des Umfangs (und hoffentlich auch des Preises) führen würde, müßte der Rezensent in Bonn anläßlich der Besprechung der nächsten Ausgabe nicht allein zum Transport des schweren Bandes wiederum vom Fahrrad aufs Auto umsteigen (obwohl doch die Topographie Bonns viel fahrradfreundlicher ist, als die von Stuttgart, mit der sich der hier ansässige Rezensent täglich konfrontiert sieht): Mitteilungsblatt / Verband der Bibliotheken des Landes Nordrhein-Westfalen. - 43 (1993),4, S. 474 (Hartwig Lohse). (zurück)

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