Bibliotheksservice-Zentrum (BSZ) Baden-Württemberg // Südwestdeutscher Bibliotheksverbund
Rezension aus:
Informationsmittel für Bibliotheken (IFB) 1(1993) 3/4
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Paderborner Bibliographie. [Mehrjahresausgabe]


93-3/4-249
Paderborner Bibliographie. [Mehrjahresausgabe] : das Schrifttum über die Stadt Paderborn. - Paderborn : Verein für Geschichte an der Universität-Gesamthochschule - Paderborn ; Schernfeld : SH-Verlag in Komm. - 24 cm. (Bibliographien zur westfälischen Regionalgeschichte). - ISSN 0178-5303. - (SH-Verlag, Erzweg 7, 85132 Schernfeld)
[1655]
1578/1945 / Ute Kampmann-Mertin. - 1992. - 229 S. - ISBN 3-923621-87-6 (SH-Verlag) : DM 54.00
93-3/4-250
Paderborner Bibliographie. [Zweijahresausgabe] / für das Stadtarchiv Paderborn bearb. von ... - Paderborn : Verlag des Vereins für Geschichte an der Universität-Gesamthochschule Paderborn. - 21 cm. - (Bibliographien zur westfälischen Regionalgeschichte). - 1980/81 (1988). 1982/83 (1985) - . - (SH-Verlag, Erzweg 7, 85132 Schernfeld)
[1656]
1980/81 (1988). - 63 S. - ISBN 3-924184-06-2 : DM 12.80 1982/83 (1985). - 83 S. - ISBN 3-924184-02-X : DM 12.80 1984/85 (1987). - 79 S. - ISBN 3-924184-04-6 : DM 12.80 1986/87 (1989). - 96 S. - ISBN 3-924184-08-9 : DM 16.80

Die Stadt Paderborn erfreut sich einer guten bibliographischen Verzeichnung ihrer stadtgeschichtlichen bzw. stadtkundlichen Literatur. Seit 1963 erscheinen die Bibliographischen Beihefte des Jahrbuchs der Stadt Paderborn[1], 1985 wurde der erste Band der Paderborner Bibliographie[2] veröffentlicht, deren Zweijahresbände inzwischen den Berichtszeitraum seit 1980 abdecken. Seit 1992 liegt nun eine retrospektive Ergänzung der Paderborner Bibliographie vor. Ute Kampmann-Mertin stellte - unterstützt vom Stadtarchiv und der Erzbischöflichen Akademischen Bibliothek Paderborn - die 1578 bis 1945 erschienene Literatur zusammen. Die sich beim Betrachten dieser Daten aufdrängende Frage, weshalb die Berichtszeit 1945 endet und nicht bis 1962 - dem Beginn der laufenden Berichterstattung - weitergeführt wurde, erläutert die sonst sehr ausführliche Einleitung leider nicht. Der Benutzer kann ihr aber Hinweise auf Inhalt und Verzeichnung der Titel entnehmen.

Grundlage der Bibliographie bilden die Bestände des Stadtarchivs Paderborn und der Paderborner Bibliotheken. Aufgenommen werden Monographien, Aufsätze in Zeitschriften, Sammelwerken und in Heimatbeilagen der Zeitungen. Das im Anhang enthaltene Verzeichnis der ausgewerteten Zeitschriften führt sechzig, überwiegend regionale Zeitschriften auf, wobei hier - wie bei einer retrospektiven Bibliographie angebracht - auch die ausgewerteten Jahrgänge angegeben werden. Tageszeitungen werden leider ebensowenig berücksichtigt wie in der laufenden Bibliographie, ein Umstand, der bei einer aktuellen Stadtbibliographie unverständlich ist, denn gerade hier könnte sie eine Aufgabe übernehmen, die die Landesbibliographie nicht leisten kann. Berücksichtigt aber wird die graue Literatur, laut Einleitung werden auch Vereins- und Jubiläumsschriften, Flugschriften, Geschäftsberichte und Schülerzeitungen (die in der laufenden Bibliographie nur eingeschränkt verzeichnet werden) aufgenommen.

Wie bei einer heutigen Regionalbibliographie üblich, berücksichtigt auch die Paderborner Bibliographie alle Lebensbereiche. Die aus zwölf Klassen bestehende Systematik der retrospektiven Bibliographie lehnt sich an die der laufenden an, weist jedoch - bedingt durch die größere Titelzahl ist dies auch sinnvoll - bei einigen Systemstellen, insbesondere den Klassen 10. Geistiges und kulturelles Leben und 11. Religiöses Leben eine tiefere Gliederung auf, nämlich zur fünften Stufe.

Erfreulicherweise werden auch Personen, die in Paderborn in kultureller, politischer oder kirchlich-religiöser Hinsicht eine wichtige Rolle spielten, berücksichtigt. Sie werden sowohl in Klasse 12. Personen- und Familiengeschichte als auch an der entsprechenden sachlichen Systemstelle verzeichnet. Der Name der Person als gliederndes Schlagwort wird jedoch nur an der Systemstelle 11.2.4.1.1. Einzelne Bischöfe ausgeworfen, an den übrigen Systemstellen (auch bei Personen- und Familiengeschichte) ordnen die Titel zwar nach dem Namen der biographierten Person, dieser wird aber weder zusätzlich ausgeworfen, noch durch Fettdruck hervorgehoben.

Zur Formalerschließung: die Titelaufnahme erfolgt einheitlich, aber nicht RAK-gerecht. Zeitschriftentitel werden ausgeschrieben und - der Benutzer wird dies zu schätzen wissen - am Schluß der Titelaufnahme wird in einer Fußnote die Signatur des jeweiligen Titels in den Paderborner Bibliotheken angegeben.

Daß weder bei der formalen noch der inhaltlichen Erschließung die derzeitigen bibliothekarischen Regelwerke zugrundegelegt wurden, gilt auch für die - wie Stichproben ergaben - zuverlässigen Register. Das Verfasserregister enthält nur persönliche Verfasser, im Sachregister fällt bei der für eine Regionalbibliographie an sich sinnvollen Ansetzung der Fürsten unter dem Territorium das Fehlen der Verweisungen vom persönlichen Namen auf.

Die erwähnten kleinen Mängel können jedoch den Verdienst Ute Kampmann-Mertins nicht schmälern, mit der retrospektiven Paderborner Bibliographie eine wichtige Ergänzung zur laufenden Bibliographie vorgelegt zu haben. Dem Stadthistoriker steht hiermit ein Nachweisinstrument zur Verfügung, das insbesondere durch die Einbeziehung der Bestände des Stadtarchivs zahlreiche wertvolle Quellen zur Geschichte Paderborns erschließt und um so mehr ist die Schließung der noch bestehenden Berichtslücke zur laufenden Bibliographie erwünscht.

Hendrikje Kilian


[1]
Jahrbuch der Stadt Paderborn. Bibliographisches Beiheft / Stadtverwaltung Paderborn. - 1963/67 - 1979/81 (1983) (zurück)
[2]
1982/83 (1985). - Vgl. den Hinweis in ABUN in ZfBB 33 (1986),5, S. 398, Anm. 1. (zurück)

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