Bibliotheksservice-Zentrum (BSZ) Baden-Württemberg // Südwestdeutscher Bibliotheksverbund
Rezension aus: Informationsmittel für Bibliotheken (IFB) 1(1993) 3/4
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Bertelsmann-Schauspiel-Führer

93-3/4-160
Bertelsmann-Schauspiel-Führer / hrsg. von Klaus Völker. - Gütersloh ; München : Bertelsmann-Lexikon-Verlag, 1992. - 576 S. ; 24 cm : Ill. - ISBN 3-570-01620-X : DM 49.90
[1692]
Der Herausgeber des großformatigen Bertelsmann-Schauspiel-Führer, Klaus Völker, ist selbst Dramaturg (Zürich, Basel, Bremen, 1980-85 Chefdramaturg der Staatlichen Schauspielbühnen Berlin). Er behandelt über 600 Dramen von rund 240 Autoren in erfreulich ausführlichen Einzelbeiträgen. Das Besondere ist, daß die Wirkungsgeschichte eines jeden Stückes anhand wichtiger Inszenierungen berücksichtigt wird. Das ist eine willkommene und wertvolle Information, die es in dieser Fülle nicht einmal in Hensels Spielplan gibt, und schon gar nicht in solch methodischer Konsequenz wie hier. Der Bertelsmann-Schauspiel-Führer ist alphabetisch nach den deutschen Titeln der Theaterstücke geordnet. Daten über Entstehung, Uraufführung, deutsche Erstaufführung, Regie, Textausgaben, Übersetzungen u.ä. sind vorangestellt. Der Inhaltsangabe folgt ein werk- und rezeptionsgeschichtlicher Teil, der Regieauffassungen und Behandlung in ausgewählten Inszenierungen beschreibt. Szenenfotos auf Bilddoppelseiten illustrieren ergänzend die Inszenierungsstile verschiedener Theaterepochen. Der Anhang enthält auf rund 40 Seiten ein Lexikon der behandelten Dramatiker mit Angaben zu Leben und Werk als notwendige Ergänzung zu dem nach Theaterstücken geordneten Hauptteil, eine Anlage, die die Benutzung des Nachschlagewerkes nicht erleichtert, da sie den Überblick über das Gesamtwerk eines Dramatikers erschwert; dazu kommt noch, daß es etliche Stücke gibt, die unter verschiedenen Übersetzungstiteln bekannt sind.[1] So wird der Hauptzugriff trotz alphabetischer Anlage oft über das Register (Titel im Autorenalphabet) erfolgen müssen. Die Auswahl der Stücke ist wie bei jedem Schauspielführer diskutierbar. Völker berücksichtigt sowohl Klassiker als auch die moderne Dramenproduktion. Die Auswahl stellt laut Vorwort einen Kompromiß aus "Bekanntheitsgrad, gegenwärtiger Beliebtheit und Verkanntheit eines Schauspiels" dar, eine interessante, aber auch subjektive Zusammenstellung. Bulgakow beispielsweise ist mit acht Stücken vertreten und übertrifft damit sogar den Schauspielführer aus dem Henschelverlag. In den anderen hier genannten Dramenführern bleibt Bulgakow dagegen ungenannt.
[1]
Sartres Bei geschlossenen Türen findet sich in anderen Schauspielführern als Geschlossene Gesellschaft (List), Raimunds Der Bauer als Millionär unter Das Mädchen aus der Feenwelt (Knaur, Reclam), Scapins Schelmenstreiche von MoliŠre unter Die Schelmenstreiche des Monsieur Scapin (Reclam). (zurück)
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