Bibliotheksservice-Zentrum (BSZ) Baden-Württemberg // Südwestdeutscher Bibliotheksverbund
Rezension aus:
Informationsmittel für Bibliotheken (IFB) 1(1993) 3/4
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Neuere ausländische Austriaca


93-3/4-131
Neuere ausländische Austriaca : Auswahlbibliographie / bearb. von der Österreichischen Nationalbibliothek. Hrsg. und verlegt vom Hauptverband des Österreichischen Buchhandels. - [Wien] : Hauptverband des Österreichischen Buchhandels. - 21 cm. - 1980 - 1982. - Forts.: Österreichische Bibliographie. Reihe C, Neuere ausländische Austriaca
[1642]
1980. - [100] S.
1981. - 158 S.
1982. - 250 S.
93-3/4-132
Österreichische Bibliographie. Reihe C, Neuere ausländische Austriaca : Auswahlbibliographie / bearb. und hrsg. von der Österreichischen Nationalbibliothek. - Wien : Österreichische Nationalbibliothek. - 30 cm. - Vorg.: Neuere ausländische Austriaca. - ISSN 0029-8913. - (Auslfg. für den Buchhandel: Morawa & Co., Wollzeile 11, A-1010 Wien)
[1253]
1983 (1991). - 137 S. - ÖS 240.00
1984 (1991). - 172 S. - ÖS 240.00
1985 (1992). - 204 S. - ÖS 240.00

Die Österreichische Bibliographie. Reihe C, Neuere ausländische Austriaca begann zu erscheinen, als die von der Deutschen Bücherei bearbeitete Bibliographie fremdsprachiger Germanica mit 18 (1989) ihr Erscheinen einstellte und Die Deutsche Bibliothek sich im Zuge der Neuorganisation der Deutschen Nationalbibliographie sicherheitshalber eine Reihe G, Fremdsprachige Germanica und Übersetzungen deutschsprachiger Werke freihielt. Die Planungen für eine Bibliographie der Auslandsaustriaca gehen freilich in die mittleren, evtl. sogar in die frühen achtziger Jahre zurück und konkretisierten sich in drei nur maschinenschriftlich vorliegenden, nicht regulär verbreiteten Probejahrgängen, die, noch ohne Bezug zur ÖB, als Neuere ausländische Austriaca : Auswahlbibliographie erschienen. Sie verzeichneten in derselben Anlage wie die ÖB. Reihe A nach 24 Großgruppen 726, 1123 bzw. 1643 Titel. Deren Zahl ging mit dem ersten offiziellen Jg. 1983 auf 1522 Titel zurück, stieg dann auf 1824 im Jg. 1984 an, um mit dem letzten vorliegenden Jg. 1985 1992 Titel zu erreichen. Nachdem sich die Österreichische Nationalbibliothek bis zum Jg. 1984 in Schweigen über Zweck, Auswahlkriterien, materielle Grundlage, Behebung des Berichtsverzugs etc. gehüllt hatte (sie gab allerdings 1991 dem Rezensenten freundlicherweise brieflich Auskunft), kann man jetzt aus den Hinweisen für Benutzer, die nun endlich dem neuesten Jahrgang beigegeben sind, folgendes entnehmen: Verzeichnet sind außerhalb Österreichs[1] erschienene Monographien mit Österreichbezug bzw. von österreichischen Autoren stammende Schriften. Die Verzeichnung erfolgt nur zum Teil nach Autopsie, nämlich dann, wenn der Titel in der Österreichischen Nationalbibliothek vorhanden ist, erkennbar an der fett gedruckten Signatur. Der Anteil der nach sekundären Quellen verzeichneten Titel liegt mit ca. 50% (jeweils 49 von den ersten 100 Titeln in den Jg. 1984 und 1985) sehr hoch. Die Titelaufnahmen erfolgen bis Jg. 1984 nach den Preußischen Instruktionen, ab Jg. 1985 nach RAK-WB und ISBD, mit der Einschränkung, daß "formale Abweichungen von diesem Regelwerk (z.B. bei den Körperschaften) _... aus arbeitsökonomischen Gründen bewußt in Kauf genommen (werden)." Register bis 1984 nur der Verfasser und sonstiger beteiligter Personen sowie aller Sachtitel (mit Ausnahme der deutschsprachigen Originaltitel bei Übersetzungen in andere Sprachen); ab 1985 finden sich zusätzlich Eintragungen unter Urhebern und unter Titelstichwörtern sowie ein separates Register nach Sprachen mit Verweisung bloß auf die Nummern, das allerdings bestenfalls für kleinere Sprachen nützlich, für die 1215 Nummern unter deutsch aber absolut unsinnig ist. Nur der erwähnten schriftlichen Mitteilung ist zu entnehmen, daß evtl. ein kumuliertes Register für 1985/90 geplant ist und daß eine rasche Behebung des Berichtsverzugs beabsichtigt ist: danach sollten noch 1992 die Jahrgänge bis Berichtsjahr 1986 erscheinen und danach mindestens zwei Jahrgänge im Kalenderjahr.

Über die Nützlichkeit der nationalbibliographischen Sonderreihen für Exteriorica hat sich der Rezensent mit der nötigen Deutlichkeit in der Rezension der Deutschen Nationalbibliographie. Reihe G geäußert, und dieses Urteil gilt genauso für die ÖB. Reihe C, kann doch auch die Österreichische Nationalbibliothek nicht daran glauben, die fremdsprachigen Ausgaben von österreichischen Autoren wie Freud, Kafka oder Steiner[2], um nur diese zu nennen, auch nur einigermaßen vollständig zu erreichen, von der Masse der Veröffentlichungen von Österreichern ganz zu schweigen, die als solche nicht unbedingt zu erkennen sind, wie etwa die zahlreichen Hochschullehrer österreichischer Abstammung an deutschen Universitäten.

sh


[1]
Vermutlich auf eine Fehlinterpretation der Ortsangabe Graecii ist es zurückzuführen, daß in Jg. 1985, Nr. 1900 ein lateinisch betiteltes Verzeichnis des Hauptbibliographen der Universitätsbibliothek Graz, Marcus Gossler, hier verzeichnet ist. (zurück)
[2]
Jacob Lorber in dieser Gesellschaft wiederzufinden, hatte der Rezensent freilich nicht erwartet, hielt er diesen doch bisher immer für einen gut vaterländischen Autor aus Württemberg; aber bekanntlich gelten die Propheten im eigenen Lande weniger als in der Fremde und so stammen die in Jg. 1985 verzeichneten Titel auch sämtlich aus dem gleichnamigen Verlag im benachbarten Bietigheim. (zurück)

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