Bibliotheksservice-Zentrum (BSZ) Baden-Württemberg // Südwestdeutscher Bibliotheksverbund
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Informationsmittel für Bibliotheken (IFB) 1(1993) 3/4
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The Oxford dictionary of opera


93-3/4-203
The Oxford dictionary of opera / John Warrack and Ewan West. - Oxford [u.a.] : Oxford University Press, 1992. - XVIII, 782 S. - ISBN 0-19-869164-5 : œ 25.00
[1576]
93-3/4-204
The new Grove dictionary of opera / ed. by Stanley Sadie. - London : Macmillan ; New York, NY : Grove's Dictionaries of Music Inc., 1992. - Vol. 1 - 4. - ISBN 0-333-48552-1 : œ 445.00 - ISBN 0-935859-92-6 : $ 850.00
[1577]
93-3/4-205
International dictionary of opera / Ed.: C. Steven LaRue. Picture ed.: Leanda Shrimpton. - Detroit ; London [u.a.] : St. James Press, 1993. - Vol. 1 - 2. ; 29 cm. - ISBN 1-55862-081-8 (set) : $ 250.00, œ 175.00
[1669]

Nachschlagewerke zur Oper wurden mehrfach in ABUN in ZfBB besprochen,[1] darunter auch die beiden deutschsprachigen Opernlexika von Seeger und Fath[2]. Der damals vorgenommene Vergleich zwischen den beiden Lexika im Hinblick auf Zahl und Arten von Artikeln (Stichprobe bei Artikeln mit Anfangsbuchstaben Fa) soll jetzt auf die beiden neuen englischsprachigen Opernlexika ausgedehnt werden, wobei das zweite dank der Länge seiner Artikel eher als Enzyklopädie denn als Lexikon zu bezeichnen ist und allein schon auf Grund seines Umfangs aus dem Rahmen der einbändigen Konkurrenz herausfällt.

                     Seeger    Fath      Warrack     Grove     LaRue  
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[ Bestand in K10plus ] Artikel insgesamt 9500- 5500- 4500 ? 1083 10000 6000
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[ Bestand in K10plus ] Stichprobe bei Fa
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[ Bestand in K10plus ] Komponisten 10 6 8 18 2 Librettisten, Regis- seure, Dirigenten 7 8 4 9 1 Sänger(innen) 13 11 8 25 6 Opern 37[3] 15 6 19 6 Arientitel 1 - 1 (16) - Rollen, Stoffe 17 8 6 (33) + 1 - Ortsartikel 0 0 0 2 - Fachtermini 9 6 6 13[4] -
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[ Bestand in K10plus ] Summe 94 54 39 (49) + 87 15
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[ Bestand in K10plus ] Davon mit Litera- turangaben 0 10[5] 41[6] 15

Bereits diese Zahlen zeigen, daß Warrack und Fath am ehesten vergleichbar sind, und wie damals für den Musikliebhaber letzterem gegenüber dem Lexikon von Seeger der Vorzug gegeben wurde, so empfiehlt sich für das englischsprachige Publikum das Lexikon von Warrack; letzteres basiert auf The concise Oxford dictionary of opera[7] und für deutsche Bibliotheken besteht keine dringende Notwendigkeit, dieses neue Lexikon anzuschaffen, auch nicht wegen der Literaturangaben, die zwar zahlreicher sind und weniger willkürlich als bei Fath ausgewählt wurden, insgesamt aber doch nicht zahlreich genug sind und sich dazu auf Monographien (immerhin auch nicht englischsprachige) beschränken.

The new Grove dictionary of opera basiert wie drei andere thematische Musikenzyklopädien[8] desselben Verlages auf dem New Grove dictionary of music and musicians (1980), das in ABUN in ZfBB 28 (1981),4, S. 299 - 303 ausführlich besprochen wurde; nach Angabe des Vorworts wurden jedoch 80 - 90 Prozent der Artikel neu geschrieben oder zumindest mehr oder weniger stark verändert, eine Behauptung, die einer Überprüfung an Hand von Stichproben standhält. Während die genannten einbändigen Opernlexika von einem Verfasser oder deren zwei stammen, versammelt der Grove einen internationalen Mitarbeiterstab von nicht weniger als ca. 1300 Spezialisten, die in einem Anhang mit Wohn- bzw. Wirkungsort aufgeführt sind, aber leider ohne Nennung der von ihnen beigesteuerten Artikel. Es ist nicht nötig, hier detailliert auf dieses Nachschlagewerk einzugehen, da die genannten Zahlen für sich sprechen und die der Bearbeitung zugrunde liegenden Prinzipien in der Rezension des großen Grove nachzulesen sind. Lediglich auf den Reichtum und die Aktualität der bibliographischen Angaben zu den Artikeln sei besonders hingewiesen, die sowohl Monographien als auch Aufsätze in vielen Sprachen berücksichtigen. Die schwarz-weiße Bebilderung ist dagegen von nur mäßiger Qualität und in der Auswahl eher willkürlich. Zwei Anhänge mit Registerfunktion enthalten 1. Rollennamen sowie 2. Incipits von Arien, beide Male mit Hinweis auf die Oper, in der sie vorkommen; in beiden Fällen ist deren Zahl für die Stichprobe Fa in der obigen Statistik in Klammern angegeben. - Ohne Zweifel die führende Enzyklopädie zur Oper, die eine Konkurrenz nur in Pipers Enzyklopädie des Musiktheaters hat; letztere schreitet allerdings nur sehr langsam voran und war im Juni 1993 im Hauptteil für die Komponisten und ihre Werke erst bei Band 4 (1991) und dem Buchstaben Pic angelangt.

Das dritte Nachschlagewerk unterscheidet sich in mehrfacher Hinsicht sowohl von den einbändigen als auch vom vielbändigen Grove. Bereits die Zahlen in der obigen Tabelle belegen die geringe Zahl der Artikel insgesamt; entscheidender ist jedoch, daß das Werk keine Sachartikel enthält, sondern sich auf Personen- und Werkartikel beschränkt, die sich, nach Auszählung der entsprechend unterteilten Übersicht über die Artikel am Anfang von Bd. 1 wie folgt verteilen: 199 Komponisten, 64 Dirigenten, 35 Librettisten, 325 Sänger, 58 Regisseure und schließlich 402 Operntitel. Die Auswahl der Artikel lag bei einem zweiundzwanzigköpfigen Beratergremium anglo-amerikanischer Fachleute, ohne daß freilich Auswahlkriterien genannt würden, außer dem, daß Personen und Werke influential sein müssen. Trotz der gewaltigen Ausweitung des heutigen Opernrepertoires dank der Tonträger ist die Zahl der einem leidlich informierten Opernfreund wie dem Rezensenten bisher noch nicht einmal mit Namen begegneten Komponisten und Opern beträchtlich, und ob diese wirklich alle einflußreich waren, mag der Rezensent nicht ohne weiteres glauben, zumal sich aus den Texten ein solcher Einfluß nicht immer ablesen läßt, zumindest nicht im Hinblick auf das heutige Repertoire.[9] Erfreulich ist die relativ starke Berücksichtigung der modernen Oper und ihrer Repräsentanten. Die Texte der insgesamt mittellangen Artikel (zumeist 1 - 2 Spalten) stammen von ca. 200 Mitarbeitern[10] aus dem anglo-amerikanischen Raum und sind mit deren Namen gezeichnet; daß die Artikel dann doch in der Länge stark differieren, liegt nicht an der einleitenden, von der Redaktion stammenden kurzen Vita (bei Personen), sondern an den nach Titelzahl stark differierenden Literaturangaben (getrennt nach Monographien und Aufsätzen, jeweils nach Titeln von der und über die Person), die bei den Sängern, selbst bei den ganz bedeutenden, viel geringer sind als bei den Komponisten, wo die Literaturangaben z. T. exzessive Länge haben. Unerwartet für ein Werk, das sich vornehmlich an ein breites, anglo-amerikanisches Publikum wendet, ist die Tatsache, daß die Opern unter ihrem Originaltitel angesetzt sind und daß die Literaturangaben in hohem Maße fremdsprachige Arbeiten, sogar russische zitieren. Leider fehlt bei Monographien[11] die Umfangsangabe, bei Aufsätzen fehlt die Seitenangabe entweder ganz oder es wird nur die erste Seite angeführt. Ein besonderes Charakteristikum gegenüber den anderen einbändigen Werken ist die reiche schwarz-weiße Bebilderung (ganz überwiegend Porträts, während Szenenbilder mit großem Abstand folgen), deren Auswahl aber trotzdem zwangsläufig willkürlich erscheint. Positiv sei - außer den bereits erwähnten Listen für die einzelnen Artikelarten - auch das Register der Artikel nach Nationen in Bd. 2 erwähnt, der auch, typographisch differenziert, ein Gesamtregister der Operntitel (einschließlich Übersetzungstiteln und Titelvarianten) enthält, das sowohl die mit eigenem Artikel bedachten Werke berücksichtigt als auch die nur in den Werklisten enthaltenen. Als Mangel ist dafür festzuhalten, daß man nirgends auf einen Blick feststellen kann, welche Opern eines Komponisten mit eigenen Artikeln vertreten sind. - Außer der Konkurrenz der anderen Opernlexika muß sich dieser Führer in besonderer Weise der Konkurrenz spezieller Nachschlagewerke stellen, nämlich in erster Linie der großen Zahl der Opernführer und sodann der der biographischen Nachschlagewerke für Sänger, und in Anbetracht dieser starken Konkurrenz besteht keine vordringliche Notwendigkeit zum Kauf dieses Werkes, das nach Konzeption und Ausführung weder den Laien noch den Fachmann befriedigen wird. Auch wenn der Grove rund das Dreifache (auf œ-Basis sogar nur das Zweieinhalbfache) kostet, lohnte es sich, auf dessen Kauf zu sparen.

sh


[1]
Cowden, Farkas, Kesting und Marco in ZfBB 34 (1987),3, S. 230 - 235 sowie Kutsch und Parsons in ZfBB 34 (1987),5, S. 430 - 431 und ZfBB 38 (1991),5, S. 497. (zurück)
[2]
Opernlexikon / Horst Seeger. - 4., durchges. Aufl. - Berlin : Henschelverlag Kunst und Gesellschaft, 1989. - 702 S. ; 24 cm. - ISBN 3-362-00014-2. - Reclams Opernlexikon / von Rolf Fath. - Stuttgart : Reclam, 1989. - 744 S. ; 22 cm. - ISBN 3-15-010356-8. - Zu beiden vgl. die Rezension in ABUN in ZfBB 37 (1990),3, S. 256 - 257. - Das Lexikon von Seeger tauchte Anfang 1993 im modernen Antiquariat auf. (zurück)
[3]
Es handelt sich dabei überwiegend um ganz kurze Artikel, die nur die Grundinformationen bieten.
[4]
Darin enthalten sind vier ganz kurze Artikel mit Verweisungscharakter für einzelne Opernhäuser sowie ein ebensolcher für ein Ensemble.
[5]
Von einer Ausnahme abgesehen, in der zwei Titel aufgeführt sind, wird jeweils nur eine Monographie verzeichnet.
[6]
Die Literaturangaben sind reichhaltig und berücksichtigen auch unselbständig erschienene Publikationen sowie Fundstellen in den Standard-Nachschlagewerken.
[7]
/ by Harold Rosenthal and John Warrack. - 2. ed. 1979, repr. with corrections. - Oxford [u.a.] : Oxford University Press, 1980. - 561 S. - Obwohl es im neuen Lexikon (S. VI) heißt, das aus dem Vorgänger nur "a small amount of material" stammt, so belegt eine vergleichende Stichprobe die insgesamt enge Anlehnung des neuen an das alte Lexikon: viele Artikel wurden mit geringen Änderungen, andere vermehrt oder auch verkürzt und wieder andere gar nicht übernommen und natürlich sind auch neue Artikel hinzugekommen.
The concise Oxford dictionary of opera war ein sehr erfolgreiches Werk und wurde auch in mehrere Sprachen übersetzt und dabei mehr oder weniger stark für den jeweiligen Leserkreis adaptiert: Friedrichs Opernlexikon (1969), zwei französische Ausgaben (1974 und 1986) sowie zwei italienische (1974 und 1991), von denen die letztere sowohl Material aus der französischen Ausgabe von 1986 übernimmt als auch eine Reihe zusätzlicher Artikel bzw. zusätzliche Informationen in bereits vorhanden Artikeln mit Italienbezug enthält: Dizionario enciclopedico dell'opera lirica / Harold Rosenthal ; John Warrack. - Ed. italiana / a cura di Luciano Alberti. - Firenze : Le Lettere, 1991. - XVIII, 1004 S. ; 25 cm. - ISBN 88-7166-038-2 : Lit. 110.000. (zurück)
[8]
The new Grove dictionary of musical instruments. - 1984. - Vol. 1 - 3. - The new Grove dictionary of American music. - 1986. - Vol. 1 - 4. - The new Grove dictionary of jazz. - 1988. - Vol. 1 - 2. - Zu letzterem vgl. die Rezension in ABUN in ZfBB 37 (1990),1, S. 1 - 56. (zurück)
[9]
Nur zwei Beispiele: Alexander S. Dargomizhsky (1813 - 1869) und Ferdinand Hérold (1791 - 1833). (zurück)
[10]
Sie sind mit biographischen Kurzinformationen und Angabe wichtiger Publikationen bzw. ihrer Publikationsschwerpunkte im Anhang zu Bd. 2 zusammen mit den Beratern verzeichnet. (zurück)
[11]
Zitiert werden sogar "unveröffentlichte Schriften", bei denen es sich jedoch um Dissertationen handelt, was auf solche amerikanischen Ursprungs zutreffen kann, gewiß aber nicht auf die gleichfalls zitierten deutschen (Wagner, S. 1426). (zurück)

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